Flutkatastrophe: Wiederaufbau nur mit 100 % EE

Der Bundestag befasst sich am heutigen 25. August am Nachmittag in seiner Sondersitzung mit den Folgen der Hochwasserkatastrophe und dem von der Regierungskoalition eingebrachten Gesetzentwurf „zur Errichtung eines Sondervermögens Aufbauhilfe 2021" . Auch Wuppertal erlitt Folgen des Hochwassers.

Wiederaufbau – zukunftsorientiert

Der bundesweite Runde Tisch Erneuerbare Energien (RT-EE) erwartet, dass dies zukunftsorientiert erfolgt.  Dafür fordern  Vertreter*innen von mehr als 25 Nichtregierungsorganisationen des RT-EE einen schnellstmöglichen Wiederaufbau mit 100% Erneuerbaren Energien.

Wiederaufbau – zukunftsorientiert  (Bild/Quelle: PM Runder Tisch EE)

Die Hochwasserkatastrophe im Juli zeigt, dass wir uns mitten in der Klimakrise befinden.

Die Zerstörung und Verluste in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden sind verheerend. Allein in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gab es über 180 Tote und Schäden in Milliardenhöhe. Die Antwort hierauf kann nur sein: schneller Umstieg auf dezentrale erneuerbare Energieversorgung. Die Menschen müssen baldigst eine Perspektive erhalten, bis wann sie mit einer klimafreundlichen und gleichzeitig katastrophensicheren Strom- und Wärmeversorgung rechnen können.

Fluthilfefonds von 30 Mrd.

Am 10. August haben Bund und Länder einen Fluthilfefonds in Höhe von 30 Milliarden Euro beschlossen. Dem müsse jetzt ein durchdachter, nachhaltiger und zukunftsorientierter Wiederaufbau folgen, appelliert der Runde Tisch in seiner Stellungnahme zur Flutkatastrophe. “Wir fordern, dass die Mittel aus dem 30 Mrd Euro Wiederaufbaufonds in den von der Flut zerstörten Gemeinden konsequent zum Schutze des Klimas investiert werden:  in den dezentralen Ausbau von erneuerbaren Energien, Elektrifizierung des Verkehrs, Heizungen nur noch mit Erneuerbaren Energien,” so Hans-Josef Fell, Präsident der in Berlin sitzenden Energy Watch Group.

Nach der Notfall-Hilfe und Stabilisierung geht es für die Betroffenen im Hochwassergebiet nun um den Wiederaufbau. Allein in NRW werden die Schäden auf ca. 13 Mrd. Euro beziffert. Die Menschen, die Kommunalverwaltungen und die Wirtschaft brauchen dringend eine kompetente Initial-Energieberatung, wofür die Energieagentur Rheinland-Pfalz und  die EnergieAgentur.NRW prädestiniert sind.

Die Chance nutzen – und umrüsten auf 100% EE

Die Chance, den Aufbau für klimaverträgliche Investitionen zu nutzen, darf jetzt nicht vertan werden, betonen auch die am Runden Tisch sitzenden Wissenschaftler*innen. In einem Statement, das von einigen Autor*innen der Scientists for Future Studie “Klimaverträgliche Energieversorgung für Deutschland – 16 Orientierungspunkte” verfasst wurde, benennen sie konkrete Maßnahmen.

“Wichtig ist, dass beim Wiederaufbau nicht nur der Hochwasserschutz berücksichtigt wird, sondern die Gebäude und Infrastruktur auch auf 100 % erneuerbare Energien umgerüstet werden,” so Prof. Urban Weber von der TH Bingen. “Vor allem bei der Wärmeversorgung gilt es durch geeignete Fördermaßnahmen und zielgerichtete Beratungsangebote einen Wandel zu fossil-freien Heizsystemen zu fördern, da nur so die Klimaziele erreichbar sind.” Das Ahrtal und die Eifel könnten so Modellregionen für den Klimaschutz werden und dazu beitragen die Klimakrise zu entschärfen und Menschenleben zu retten. Hierfür könne man die bereits existierende EnAHRgie Studie heranziehen, sagt Rainer Doemen, der im Kreis Ahrweiler lebt, Bürgerenergie-Pionier und Mitbegründer des Runden Tisches sowie Beigeordneter der Stadt Remagen ist.

Der Wiederaufbau der zerstörten Regionen muss Städte- und Verbandsgemeinde übergreifend erfolgen.

Quelle: Pressemeldung Runder Tisch Erneuerbare Energien info@energiewende-2030.de

Weitere Informationen
Der Runde Tisch für Erneuerbare Energien ist eine offene Runde mit Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen, Initiativen und Nichtregierungsorganisationen, die sich regional und bundesweit für 100% Erneuerbare Energien (EE) bis spätestens 2030 und eine dezentrale Energiewende einsetzen. Das erste Treffen fand im Januar 2017 auf Einladung von EUROSOLAR e. V. in den Räumen der Geschäftsstelle in Bonn statt.

Zu den derweil über 25 Mitgliedern gehören u.a.  Bündnis BürgerEnergie e.V., Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., Energy Watch Group, Europäische Energiewende Community e.V., EUROSOLAR e.V., German Zero e.V., Parents for Future Deutschland.

Pressekontakt
Rainer Doemen, raidoe@mail.de, Mobil Tel.: 0176-47814701, stv. für den RT-EE. Sie können auch das Formular energiewende-2030.de/presse verwenden.

Weiterführende Links, Ansprechpersonen
s. http://www.w-nord.de/news

 

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