Neues Hörbuch: Eine wundersame Rettung

Die wahre Überlebensgeschichte eines jüdischen Mädchens im Holocaust, gesprochen von Iris Berben und Sofia Bertolo. Mit jiddischen Liedern aus dem Wilnaer Ghetto und Instrumentalmusik, gespielt von Roswitha Dasch und dem Finkelstein Trio

Tamar ist drei Jahre alt, als die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 in Litauen einmarschiert und ihre Heimatstadt Wilna (heute Vilnius) besetzt. Wenige Monate später, im September 1941, errichten die Deutschen einen abgeriegelten, bewachten Ghettobezirk, in dem alle Juden in großer Enge und unter schwierigsten Bedingungen leben müssen. Nach der Deportation des Vaters nach Estland folgen ihm Mutter und Tochter. Auf dem anschließenden Transport gelingt es Jetta Schapiro-Rosenzweig, nach mehreren vergeblichen Versuchen, mit ihrem Kind auf wundersame Weise aus einem Durchgangslager zu fliehen und sich anschließend unter falscher Identität in den Wirren des Krieges auf verschiedenen Gutshöfen durchzuschlagen. Allen Bedrohungen und Verfolgungen begegnet sie mit unerschütterlichem Überlebenswillen und dem einzigen Ziel, ihre kleine Tochter Tamar zu retten.

Dies ist Inhalt des gerade erschienenen Hörbuchs „Eine wundersame Rettung – Tamar, ein Kinderschicksal im Holocaust“. Dargestellt wird die Überlebensgeschichte aus Sicht der Mutter  – prominent besetzt mit Iris Berben – und aus der Sicht der kleinen Tochter, gesprochen von der 11jährigen Wuppertalerin Sofia Bertolo.

Erinnerungskultur für Kinder und Jugendliche

Die Geschichte von Tamar Dreifuss und ihrer Mutter Jetta Shapiro-Rosenzweig steht stellvertretend für viele einzelne Lebenstragödien in Osteuropa während des zweiten Weltkrieges. „Deshalb war es mir wichtig, die Erlebnisse meiner langjährigen Freundin Tamar festzuhalten“, sagt die Wuppertaler Musikerin Roswitha Dasch, Autorin und Produzentin des Hörbuches und weiter: „Vor allem für Kinder und Jugendliche gibt es wenig Formate, die die Holocaust-Inhalte einfühlsam vermitteln.“

Iris Berben.Foto: Horst Galuschka

Tamar Dreifuss. Foto: Ingo Klatt

Roswitha Dasch. Foto: Ingo Klatt

Ihre Idee war es auch, die inszenierte Lesung mit jiddischen Liedern aus dem Wilnaer Ghetto und Instrumentalmusik zu kombinieren, die sie zusammen mit dem Finkelstein Trio arrangiert und eingespielt hat.

Tamar Dreifuss wohnt heute in der Nähe von München und ist 83 Jahre alt – eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen des Wilnaer Ghettos. 2002 hat sie die Überlebensgeschichte ihrer Mutter aus dem Jiddischen ins Deutsche übersetzt und 2009 mit Hilfe eines Teams ein Kinderbuch über ihre Rettung geschrieben. Aus beiden Büchern liest Tamar Dreifuss, wenn sie als Zeitzeugin in Schulen und anderen Einrichtungen von ihrem Überleben erzählt. Ihr Engagement wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet und wird im November 2021 mit dem Giesberts-Lewin Preis und dem Bundesverdienstkreuz in Köln erneut gewürdigt.

Das Hörbuch richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Mehr Informationen, das Booklet und ein Hörbeispiel finden sich auf der Website des Vereins: www.mizwa-wuppertal.de.

Das Hörbuch kann in jeder Buchhandlung, im Headroom Shop oder online bestellt werden. Gerne unterstützen wir den Glücksbuchladen (Rathaus-Galerie) in Wuppertal Elberfeld und das Musikhaus Landsiedel und Becker in Barmen, die einige Exemplare für Sie bereithalten.

Der Verein Mizwa – Zeit zu handeln e.V. erhält einen Teil des Erlöses, der an Holocaust-Überlebende in Litauen gespendet wird.

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Kommentare

  1. Verenina sagt:

    Guten Morgen. Mein Kommentar/Frage lautet: – Kommen ab jetzt alle Beiträge doppelt oder betrifft es nur den aktuellen Werbungsartikel? MfG

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