Private Altersvorsorge – Die richtige Strategie ist wichtig

Beim Blick auf die jährliche Renteninformation fragen sich viele: Wird die gesetzliche Rente im Alter ausreichen, um meine Ausgaben zu finanzieren? Bereits erfolgte Niveaukürzungen, die bis 2040 anteilig steigende Versteuerung sowie mögliche Abschläge für einen vorgezogenen Ruhestand sprechen dagegen.

Private Altersvorsorge ist für einen entspannten Ruhestand also eher Pflicht als Kür.

 

Neben staatlich geförderten kommen auch andere Finanzprodukte in Frage. Und das müssen nicht unbedingt private Rentenversicherungen sein“, sagt Thomas Lang Berater für Geldanlage und Altersvorsorge bei der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Er hat folgende Tipps:

  • Versicherung der Arbeitskraft. Zuallererst gilt es, die Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abzusichern. Denn eine noch so gut angelegte Strategie für die Altersvorsorge ist zum Scheitern verurteilt, wenn man aufgrund einer Erkrankung den Job nicht mehr ausüben kann. Berufsunfähigkeitsversicherungen unterscheiden sich in den Bedingungen erheblich. Daher sollte man sich vorher ausführlich informieren und mehrere Angebote einholen.
  • Reserven aufbauen und Wünsche erfüllen. Grundsätzlich sollten Kredite vermieden beziehungsweise zurückgezahlt werden. Mit einem ausreichend positiven Saldo auf dem Girokonto, zum Beispiel ein Nettomonatseinkommen, werden hohe Dispo- oder noch höhere Überziehungszinsen vermieden. Da das Leben nicht vorhersehbar ist und auch mal die Waschmaschine ersetzt werden muss oder eine Reparatur am Auto notwendig wird, sollte mit zwei bis drei Monatsnettoeinkommen eine Reserve auf einem Tagesgeldkonto zur Verfügung stehen.
    Bevor man von weiteren Überschüssen Geld für die private Vorsorge spart, ist noch zu überlegen, welche Ziele und Träume in fünf oder zehn Jahren erfüllt werden sollten. Will man in fünf Jahren in einer neuen Küche kochen, muss auch dafür gespart werden, zum Beispiel über solide Banksparpläne .
  • Langfristig fürs Alter vorsorgen. Sind Sicherheitspuffer und Sparplan für zusätzliche Wünsche ausreichend ausgestattet, kann die Strategie für die langfristige Geldanlage und private Altersvorsorge festgelegt werden. Vier Fragen stehen hier im Mittelpunkt: Wie hoch ist die Risikobereitschaft? Wie flexibel kommt man an das Geld? Wie hoch ist der Zins beziehungsweise die Rendite? Kann von staatlicher Förderung oder Steuervorteilen profitiert werden? Ob dann Riester, Rürup und / oder betriebliche Altersversorgung mit staatlicher Förderung in Frage kommen, muss individuell geprüft werden.
  • Ziele regelmäßig überprüfen. Zu einer guten Strategie gehört die regelmäßige Überprüfung der Ziele. Ist zum Beispiel das Sicherheitspolster durch die Autoreparatur aufgebraucht, sollte wenn möglich zunächst der Puffer wieder aufgefüllt werden, bevor die Altersvorsorge weiter ausgebaut wird.

Unabhängige und neutrale Beratung zu Geldanlage und privater Altersvorsorge bietet die Verbraucherzentrale in Wuppertal nach telefonischer Terminvereinbarung unter 693 758 01 an.

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Kommentare

  1. Wecker sagt:

    Leider werden auch Anlagen für Altersvorsorge zunehmend mit Negativzinsen belegt. Somit kann die zuvor erwartete Rendite geringer ausfallen.
    Der Finanzminister sollte ein Verbot von Negativzinsen erlassen. Z. B. bis zu einer Höhe der nationalen oder EU-Einlagensicherung (100.000€). Dies bietet insbesondere Kleinvermögenden mehr Sicherheit.

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