27.03.2021

Rebellion of One – Eine für alle fürs Klima

Wuppertaler Umweltaktivistin blockierte knapp 20 Minuten lang eine Straße in Wuppertal. Die 54-Jährige drückte so ihre große Angst um die Zukunft ihrer Enkelkinder aus.

27. März 2021, Wuppertal Elberfeld | Am Samstagmittag hat sich eine 54jährige Aktivistin von Extinction Rebellion Wuppertal alleine auf die Straße an der Ecke Neumarkt / Wall gesetzt und so den Verkehr behindert. Sie brachte damit ihre Angst vor der Klimakrise und dem kommenden Ende der natürlichen Lebensgrundlagen zum Ausdruck.

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Die Protestaktion unter dem Namen „Rebellion of One“, Rebellion der Einzelnen, fand zeitgleich deutschlandweit statt – u. a. in Hamburg, Berlin, Nürnberg, Dortmund und Kassel.

„Ich möchte stören und aufmerksam machen auf die immensen Herausforderungen des Klimawandels, der maßgeblich durch unsere Lebensweise und die Entscheidungen meiner Generation 50 plus beschleunigt wird. Wir können nicht alle Verantwortung und Zerstörung und Schulden unseren Kindern und Enkelkindern vererben. Die Entscheidungsträger der Generation 50 plus können und müssen, meiner Meinung nach, Veränderungen beschließen und umsetzen, SOFORT. Wir haben die Welt von unseren Kindern und Enkelkindern geliehen, und ich finde wir sollten alles tun, sie anständig zu übergeben.“, so die Aktivistin von Extinction Rebellion Wuppertal über ihre Motivation.

Sie trug ein Schild, auf dem sie bekannte: „Ich habe Angst um alle Kinder und Enkelkinder wegen der Klimakrise.“ Die Aktion dauerte circa 20 Minuten und wurde dann durch die Polizei beendet.

Extinction Rebellion setzt sich mit friedlichem zivilen Ungehorsam für einen repräsentativen Bürger:innenrat ein, der Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen und zivilisatorischen Kollaps beschließen soll.

Die Bewegung fordert die Politik auf, den Klimanotfall anzuerkennen und Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen. Sie wurde 2018 in UK gegründet und ist mittlerweile in über 70 Ländern auf sechs Kontinenten vertreten. In Deutschland gibt es circa 130 aktive Ortsgruppen.

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Kommentare

  1. Norbert Beutel sagt:

    Der CO2-Anteil in der Luft beträgt 0,038%. Davon produziert die Natur selbst 96 % und der Mensch 4 %, also 0,00152%. Von diesen 4 % entfallen wiederum auf Deutschland 3,1 %, Der in Deutschland von Menschen verursachte CO2-Ausstoß beträgt somit 0,000471%. Fährt Deutschland die CO2-Emmission auf 0 herunter (dann müssten wir allerdings das Atmen einstellen) würde sich der sog. menschengemachte CO2-Ausstoß von 0,00152% lediglich auf 0,00105% verringern.
    Anstatt sinnlos auf der Straße herumzusitzen und die Rechte der Mitmenschen gesetzeswidrig (Nötigung – § 240 StGB) einzuschränken, sollte die Dame doch mit ihren Kindern und Enkeln Sträucher und Bäume pflanzen. Denn diese nehmen CO2 auf und reduzieren somit den Ausstoß in die Atmosphäre.

    1. Katha sagt:

      Lieber Norbert Beutel!

      Wir wissen heute leider, dass CO2 für 3/4 der vom Menschen verursachten Erderwärmung verantwortlich ist. Ich rede nicht von Deutschland, sondern von der Welt. Freigesetzt wird es v.a. durch die Verbrennung fossiler Energieträger, durch Entwaldung zur Landgewinnung und die Entwässerung von Mooren zu ebendiesem Zweck. Diese Mengen können durch ein paar privat gepflanzte Sträucher und Bäumchen leider nicht adäquat wieder gebunden werden. Denn die Urwälder mit ihrem reichen Leben, das unsichtbar unter der Erdoberfläche CO2 bindet und umwandelt sind, wie Sie sicher wissen, jahrtausendealt.

      In Deutschland hat CO2 einen Anteil von 85% an den gesamten Treibhausgasemissionen. Doch damit nicht genug. Weitaus klimaschädlichere Gase, wie Methan und Lachgas tun ihr Übriges zur Erhitzung unseres Planeten. Völlig klar ist, dass wir dieses Problem nicht national können, sondern global lösen müssen.

      Extinction Rebellion fokussiert sich allerdings schon länger nicht mehr allein auf die Reduktion von CO2. Tatsächlich ist den Rebell:innen bewusst, dass zum Beispiel das massenhafte Artensterben von Tieren, Pflanzen und anderen Lebewesen eine viel größere und akutere Bedrohung für die Menschen auf der Erde darstellt.

      Diese Bedrohungen können wir leider nicht mit vorbildlichem nachhaltigem Verhalten im Privaten abwenden. Vielmehr brauchen wir verbindliche gesetzliche Regelungen, die ökozidales Verhalten vor allem großer Konzerne verhindern. Die Verantwortung für die Zukunft unserer Erde, auf der auch menschliches Leben möglich ist, allein in die Hände Einzelner zu legen und damit dem privaten Guten Willen zu überlassen, kann unsere Lebensgrundlagen nicht erhalten. Vielmehr brauchen wir ein Zusammenspiel aus neuen Gesetzen, einem radikalen Umdenken in der Wirtschaft und Verhaltensänderung im Einzelnen.

      Dabei sollten wir uns nicht darauf fokussieren, auf welche Weise wir uns dafür einschränken müssen. Wir sollten vielmehr daran denken, was wir durch die Änderungen alles gewinnen können. Saubere Luft, sauberes Wasser, Artenvielfalt, Lebensqualität.

      Aktionen zivilen Ungehorsams sind eine Form politischer Partizipation, die in demokratischen Systemen absolut legitim ist. Aus Gewissensgründen werden hierbei Normen bewusst missachtet, um auf eine Unrechtssituation aufmerksam zu machen und diese möglichst zu beseitigen. Die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch unsere Verhaltensweisen, die Wirtschaft, Kriege usw. stellt absolut eine solche Unrechtssituation dar, die dringend beseitigt werden muss. Ziviler Ungehorsam zu diesem Zweck ist vielleicht nicht legal, aber absolut legitim. Im Übrigen sind sich Personen, die sich dazu entschließen, ihrer Verzweiflung über die Tatenlosigkeit unserer Regierung auf diese Weise Ausdruck zu verleihen, absolut bewusst über diesen Rechtsbruch. Sie kennen die Konsequenzen, die ihnen im Zweifel drohen. Und sie wissen, dass sie viel Unverständnis von Passant:innen und Autofahrenden ernten (können). Das alles ist sehr unangenehm und auch sehr beängstigend. Die Hilflosigkeit und Verzweiflung angesichts der Lage auf unserem Planeten sind aber ungleich angsteinflößender und unangenehmer, weshalb sich immer mehr Menschen zu diesem Schritt entschließen.

      Um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Aktion richtete sich keinesfalls gegen die einzelnen Autofahrenden. Sie hatte zum Ziel, die Menschen in ihrem Alltag kurz (und es waren ja auch nur gut 15 Minuten) zum Innehalten zu bewegen, um einen kleinen Platz für die Klimakrise und die Klimaungerechtigkeit in ihren Gedanken zu schaffen.

      Ich danke daher allen, die diesen Mut hatten und haben und trotz aller Widrigkeiten für eine gerechtere und gesündere Welt kämpfen.

    2. Sabine Fischer sagt:

      Hallo Herr Beutel,

      da ist Ihnen leider ein Gedankenfehler unterlaufen. Die Menschheit stößt diese relativ wenigen Prozent CO2 seit langer Zeit kontinuierlich aus, weshalb sich das CO2 in der Atmosphäre immer weiter anreichert, was mittlerweile sehr problematische Ausmaße annimmt.
      In dem folgenden Artikel ist das sehr gut verständlich erklärt, auch wenn die Zahlen nicht mehr ganz aktuell sind, weil der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren leider weiter zugenommen hat:
      https://jottesgedanken.wordpress.com/2017/02/10/der-mensch-verursacht-sehr-wenig-co2/

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