15.04.2010

Kreativer Wahlkampf: Junge Liberale werben mit und für Stipendiensystem

Drei Wochen vor der richtungsweisenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, machen die Jungen Liberalen Wuppertal mit einer ungewöhnlichen Werbeaktion auf sich aufmerksam. Im Zuge einer 'Bildungs-Tour' quer durch Wuppertal, rufen die 'Julis' einen Wettbewerb aus an dem sich alle Schüler und Studenten beteiligen können. Erster Preis: Ein Bücherstipendium im Wert von 120 Euro.

Drei Wochen vor der richtungsweisenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, machen die Jungen Liberalen Wuppertal mit einer ungewöhnlichen Werbeaktion auf sich aufmerksam. Im Zuge einer ‚Bildungs-Tour‘ quer durch Wuppertal, rufen die ‚Julis‘ einen Wettbewerb aus an dem sich alle Schüler und Studenten beteiligen können. Erster Preis: Ein Bücherstipendium im Wert von 120 Euro. „Unser Ziel ist es dazu beizutragen, dass sich in Deutschland mittelfristig eine vielfältige Stipendienkultur entwickeln kann, welche gute Leistungen der Schüler und Studenten belohnt. Junge Menschen müssen den Ehrgeiz entwickeln ihren persönlichen Aufstieg durch Bildung zu meistern. Mit dem, im vergangenen Jahr eingeführten und bereits etablierten, ‚NRW-Stipendium‘, wurden hier erste Anreize geschaffen“, so Patrick Mebus, aus dem Vorstand der Jungen Liberalen. „Die Leistungsförderung durch Stipendien wird in unserem Land aber noch immer viel zu wenig beachtet. Deswegen werben wir für die Vergabe von mehr Stipendien und wollen die Anzahl an nordrhein-westfälischen Stipendiaten in den nächsten Jahren auf 10% steigern.“

Dass wir unser Stipendium über einen Wettstreit vergeben ist keine Überraschung. Denn die Kennzeichen einer liberalern Bildungspolitik sind die Anerkennung von Vielfalt im Bildungswesen sowie ein vorhandener Wettbewerb zwischen den verschienden Bildungseinrichtungen“, erläutert Oliver Steidle, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen in Wuppertal. „Wettbewerb im gegliederten Schulsystem fördert Leistung, schließt jedoch nicht aus, dass jedes Kind individuell seinem Niveau entsprechend gefördert und gefordert werden kann. Deswegen sprechen wir uns gegen die Einführung einer Einheitsschule in NRW aus, welche eine individuelle Förderung der Kinder unmöglich macht.“

Der Gewinner des Stipendiums der Wuppertaler Julis wird noch bis zum 8. Mai durch ein Torwandschießen ermittelt. Der Preis im Gesamtwert von 120 Euro, wird dem Gewinner jeweils zu Beginn der nächsten drei Schuljahre durch einen Büchergutschein im Wert von 40 Euro ausgezahlt. Der nächste ‚Bildungs-Tour‘-Termin der Jungen Liberalen ist am 21. April vor dem Wilhelm Dörpfeld-Gymnasium.

Julis wuppertal logo

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Kommentare

  1. Kai sagt:

    „„Wettbewerb im gegliederten Schulsystem fördert Leistung, schließt jedoch nicht aus, dass jedes Kind individuell seinem Niveau entsprechend gefördert und gefordert werden kann“ .. theoretisch nicht – praktisch aber ist genau die Abwesenheit dieser „individuellen Förderung“ für Kinder sozial benachteiligter und bildungsferner Schichten, die sich trotz des anstrengungsslosen Wohlstandes – in dem sich jene ja suhlen – seltsamerweise weder Nachhhilfelehrer und -kurse, Büchereigebühren oder sonstige kulturelle Förderung ihres Nachwuchses leisten können, das was dieses „Stipendienkonzept“ doch wieder nur für die eh schon privilegierten – sprich das „liberale Stammpublikum“ – interessant macht.
    Schön auch die Pläne der Regierung das Büchergeld für die bisherigen Stipendiaten zu erhöhen, (statt finanziell benachteiligten Studenten eine größere Unterstützung zukommen zu lassen und hier Förderung zu betreiben) -das finden selbst diese sozial so ungerecht, dass sie sich in einer online Petition gegen diese Pläne verwehren.

    http://www.petitiononline.com/stip/petition.html

    aber so? Anbiedernde Klientelpolitik, wie man´s von der FDP gewohnt ist..

    1. Student sagt:

      @Kai: Besser informieren bevor man Murks schreibt.

      Neben einer Erhöhung des Büchergeldes im Zuge des Aufbaus eines nationalen Stipendiensystems, erhöht die Regierung das BaföG ebenfalls.

      http://www.tagesschau.de/inland/bafoeg108.html

      Ich finde es gut, dass sich junge Leute dafür einsetzten, dass das Leistungsprinzip in unserer Gesellschaft mehr Gehör findet.

      1. Kai sagt:

        ja stimmt.. das „Leistungsprinzip“ kommt in unserem Bildungssystem ja viel zu kurz, weil man so ein unglaubliches Augenmerk auf die Chancengleichheit legt, wie die OECD ja in den letzten Untersuchungen eindeutig feststellte [/iro: off]

        Und was eine BAFÖG Erhöhung daran ändern sollte, dass Kinder und Jugendliche aus „sozialschwachen“ (mieses Wort) durch mangelnde Förderung meist erst gar nicht die Chance bekommen, an diesem (hurra) „Leistungsprinzipswettbewerb“ zu partizipieren, erschließt sich mir nicht..

        Und anderen Studenten, die eigentlich von der Büchergelderhöhung für Stipendiaten profitieren würden, ganz offenbar auch nicht – die verzichten sogar zu Gunsten sozialer Ausgleiches darauf:
        http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,688665,00.html

      2. kuechendecke sagt:

        sagt mal, Leistungsnachweise durch Torwand-Schießen – hab ich was verpasst?

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