08.04.2020

„Zuhause bleiben“, „Abstand halten“, „Kontaktverbot“ –

Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen sowie ihrer Angehörigen in Zeiten der Pandemie. Wie es gelingen kann!


Auch in Zeiten der Corona-Krise hält der hospizdienst Lebenszeiten Wuppertal e. V. Kontakt zu seinen Begleitungen!
Das Corona-Virus hat das Leben der Menschen stark verändert – nicht nur im wirtschaftlichen Bereich sondern vor allem im sozialen Miteinander.
Aus Sorge und zum Schutz vor Ansteckung mit dem gefährlichen Virus dürfen alte bzw. kranke Menschen, die alleine leben oder in Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen sowie während eines Krankenhausaufenthaltes nicht mehr von Angehörigen und Freunden besucht werden. Soziale Kontakte sind daher nicht mehr möglich; die Menschen fühlen sich einsam und isoliert.
Was bedeuten diese Regeln für uns als Hospizhelfer und Hospizhelferinnen und Trauerbegleiterinnen des Hospizdienst Lebenszeichen?
Zeit mit einem unheilbar kranken Menschen zu verbringen, die liebevolle und beruhigende Nähe am Bett eines Sterbenden, die tröstende Umarmung eines Trauernden – das alles ist in Zeiten der Corona-Krise leider nicht mehr möglich. Andere Wege der Begleitung müssen daher gefunden werden, um den Menschen zu zeigen: „Wir sind für dich da“, „du bist nicht allein“.
Diese Wege sind anders als bisher, aber es gibt sie. Eine Möglichkeit sind z.B. regelmäßige intensive Telefongespräche, kleine Nachrichten oder Videos über das Smartphone. Auch eine engere Zusammenarbeit mit Pflegekräften und Mitarbeitern des Sozialen Dienstes in den Heimen kann die Verbindung zu den Menschen aufrechterhalten, z.B. durch kleine Briefchen, einen Blumengruß, eine Lieblings CD oder den Kontakt über das Diensttelefon.
Die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Helga Ostrouchow berichtet über ihre neuen Erfahrungen in der Corona-Krise:
„Ich begleite z.Zt. eine alte Dame in einem Pflegeheim. Sie ist bettlägerig und hat als treuen Wegbegleiter ihren alten Teddybären „Maxi“ bei sich, mit dem sie spricht und über ihn oft mit ihrer Umwelt kommuniziert. Sie sieht sich als Maxis Mutti.
Bei meinen bisherigen Besuchen habe ich meinen alten Teddy „Karli“ mitgebracht und konnte durch ihn als „Karlis Mutti“ mit ihr in Kontakt kommen. Wir erzählten uns u.a. als „Bärenmütter“ einiges aus dem Leben unserer Teddys.
Nun kann ich sie leider nicht mehr besuchen. Durch die freundliche Zusammenarbeit mit einer Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes gelingt es mir, mit der Dame in Kontakt zu bleiben und sie weiter zu begleiten. Ich schickte der Mitarbeiterin ein Foto von mir mit meinem Teddy auf dem Schoß. Jeweils am Montag haben wir nun ein telefonisches Treffen der „Bärenmuttis“.
Die Mitarbeiterin zeigt der Dame das Foto, stellt dann das Smartphone auf Lauthören und wir „Muttis“ unterhalten uns, aber auch unsere Teddys sprechen miteinander.“

Die Koordinatorin Frau Gerlinde Geisler freut sich über die Phantasie und das Engagement der ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen.
Zusammen mit ihren beiden Kolleginnen Frau Anke Kaufmann und Frau Rita Witt, möchte sie auch in der Krise für die Menschen da sein.
„Wir bieten telefonische Beratungen und Trauergespräche an. Auch Menschen die sich einsam fühlen oder mit der jetzigen Situation nicht zurecht kommen, können uns telefonisch erreichen. Natürlich würden wir auch eine persönliche Sterbebegleitung ermöglichen, keiner soll einsam sterben müssen.“

Sie können uns von Montag-Freitag von 09:00-12:00 Uhr in unserem Büro erreichen Tel. 0202/4598819 oder Sie schreiben uns an info@hospizwuppertal.de
Zudem haben wir eine Rufumleitung auf unser Diensthandy gelegt, wo Sie uns auch außerhalb der Bürozeiten erreichen können.

Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund
Ihr Hospizteam von Lebenszeiten Wuppertal e. V.!

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