‚Osterholz Bleibt!‘ Konstruktive Gespräche mit der Geschäftsführung der Kalkwerke Oetelshofen

Am Montag, den 20. Januar 2020 trafen sich Menschen der Initiative 'Osterholz Bleibt!' mit dem Geschäftsführer Jörg Iseke und seinem Assistenten Till Iseke zum konstruktiven Gespräch. Nach einer Power Point Präsentation und Führung durch das Gelände der Kalkwerke Oetelshofen wurden in entspannter Atmosphäre Gedanken und Standpunkte ausgetauscht.

 

Neben den Rodungsplänen der Firma wurde auch der Zustand des Osterholzer Waldes angesprochen. Durch die Trockenheit der letzten zwei Jahre ist der Wald angeschlagen. Es wurde u. a. über Bewässerungsmöglichkeiten diskutiert. Die Firma Oetelshofen denkt darüber nach, dafür das abgepumpte Grundwasser zu Verfügung zu stellen und hofft auf ehrenamtliche Unterstützung.

Über die Rodungspläne wurde keine Einigung erzielt. Die Initiative ‚Osterholz Bleibt!‘, ist nach wie vor der Meinung, dass die geplante Rodung von 5 Hektar Mischwald inakzeptabel ist. Die Firmen Iseke GmbH & Co. KG und Oetelshofen GmbH & Co. KG möchten nach wie vor ihr Vorhaben umsetzen und die Abraumhalde in den Wald erweitern. Der Erörterungstermin über die Erweiterungspläne, der für Anfang Februar von der Bezirksregierung Düsseldorf angedacht war, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Das zeigt, dass es noch einige Unklarheiten/Widersprüche gibt, die einem Termin im Moment im Wege stehen. Es wird auch auf Hochtouren nach alternativen Lösungen gesucht.

Einer der Sprecher der Initiative Osterholz Bleibt, René Schuijlenburg sagt: „Wir sind froh, dass das Gespräch mit den Vertretern der Firma Oetelshofen in einer gute Atmosphäre verlaufen ist. Beide Parteien möchten versuchen eine Lösung zu finden, die für beide tragbar ist. Das wird nicht einfach werden, aber der Wille ist bei beiden Parteien da.“ Eine der Sachen, welche die Bürgerinitiative auch gerne geklärt haben möchte, ist z. B. die Situation rund die 3 Hektar Wald, die bereits 2016 auf Haaner Stadtgebiet Wald gerodet wurde, wobei der Flächennutzungsplan bis heute keine Umwandlung der betroffenen Grundstücke vorsieht.

Allein aus diesem Grund scheint das jetzige Vorhaben nicht realisiert werden zu können. Außerdem wurde 2013 im Planfeststellungsbeschluss festgestellt, dass eine Haldenerweiterung nicht möglich war. Dies ist allerdings der einzige Gegenstand im jetzigen Antrag. Hiermit wird ein amtlicher Beschluss absolut ignoriert. Zwischenzeitlich hat es einige wichtigen Änderungen gegeben. Einer der Großkunden der Firma Oetelshofen ist RWE. RWE benötigt Kalk u.a. für die Entschwefelungsanlagen ihrer Braunkohle Zentralen.

Wie Herr Guido Steffen der Firma RWE Power AG hat verlauten lassen, braucht RWE extra Abraum für eine vernünftige Rekultivierung des RWE Tagebaus, seitdem feststeht, dass der Hambacher Wald erhalten bleibt. Damit der Hambacher Wald überhaupt stehen bleiben kann, wenn später ein See in der jetzige Braunkohle Grube entsteht, muss die steile Abbruchkante abgeflacht werden, sonst würde der Wald „abrutschen“ oder der Wald müsste weggebaggert werden. Die Firma Oetelshofen verfügt über ein Schienennetz, ihre Produkte werden teilweise per Bahn zu RWE im Rheinland transportiert. Da liegt es auf der Hand, dass auch der Abraum auf diesem Wege zum RWE Tagebau im Rheinland gebracht werden kann. Auf dieser Weise könnten die 5 ha Altbaumbestand im Osterholz erhalten werden und gleichzeitig würde die Firma helfen den restlichen Teil vom Hambacher Wald zur retten.

René Schuijlenburg, sagt: „Während RWE zum Teil nur deswegen weiter baggern möchte, weil sie nach eigener Aussage mehr Abraum brauchen um den Hambacher Wald zu sichern, weiß die Firma Oetelshofen nicht wohin mit ihrem Abraum und möchte dafür 5 Hektar Wald roden. Da wäre es doch ein gute Idee beide Wälder vollständig zu erhalten, durch den Abraum und den Kalk von Oetelshofen mit der Bahn ins Rheinland zu bringen. Es fahren ja jetzt schon regelmäßig Züge mit Kalk von Oetelshofen vom Betriebsgelände zu RWE im Rheinland.“

Die Bürgerinitiative hofft auf weitere Gespräche mit Vertretern der Firma Oetelshofen. Schuijlenburg dazu: „Wir würden weitere Gespräche mit Oetelshofen begrüßen. Durch die vielen Proteste haben wir es geschafft, die Rodung zu verzögern, schließlich war es der Plan schon in Oktober 2019 mit den Rodungen anzufangen. Im Moment glaubt auch die Firma Oetelshofen nicht mehr, dass in dieser Rodungsaison noch gerodet werden kann. Das gibt sowohl uns, als auch der Firma Oetelshofen, Zeit um an einer Alternativlösung zu arbeiten. Wir liegen zwar weit auseinander, aber wollen beide eine Lösung.

Als Initiative wollen wir zusätzlich auch weiter reden über mögliche Maßnahmen gegen die Trockenheit des Waldes. Oetelshofen untersucht da einige interessante Ansätze, um mittels Bewässerung den Wald in einen besseren Zustand zu bringen. Es wäre wünschenswert wenn auch Folgegespräche in einer guten Atmosphäre stattfinden, und wir eine für alle Beteiligten akzeptable Einigung erzielen würden. Nicht zuletzt für die Anwohner*innen, das Klima und alle Lebewesen im Wald.“

Quelle: Initiative ,, Osterholz Bleibt“

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