Wie geht eigentlich njuuz?

njuuz funktioniert nach dem Web 2.0 - Prinzip: es gibt keinen festen Stamm von Autoren, sondern die Leser können selbst njuuzies werden und eigene Beiträge veröffentlichen.

Der Grundgedanke von njuuz ist denkbar einfach: Jeder Wuppertaler ist ein Wuppertal-Experte. Und jeder kennt spannende Geschichten aus dem eigenen Stadtteil, der eigenen Straße, dem eigenen Verein oder Unternehmen, die für andere interessant und neu sind. Deswegen schreiben bei njuuz keine fest angestellten Journalisten, sondern Sie, die Bürgerinnen und Bürger Wuppertals.

Worüber die njuuzies schreiben, wie oft sie Artikel veröffentlichen, wie sie ihre Beiträge gestalten – all das bleibt den Autoren selbst überlassen. Hier sind Berichte und Kommentare über die Lokalpolitik ebenso willkommen wie Theaterrezensionen oder Seiten mit eingebundenen Videos und Fotos. njuuz lebt von der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Autoren und ihrer Themen. Die Redaktion macht keine Vorgaben und greift höchstens ein, wenn sie von Lesern darauf aufmerksam gemacht wird, dass ein Artikel unangemessene Formulierungen oder falsche Behauptungen enthällt.

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Kommentare

  1. Bea sagt:

    Bürgerkompetenz – treibt uns an!

    „Bürgerenergiegenossenschaften (oft auch einfach Energiegenossenschaft) sind Akteure der Energiewirtschaft in der Rechtsform einer Genossenschaft mit dem Ziel einer dezentralen, konzernunabhängigen und ökologischen Energiegewinnung“ (wikipedia-04/2013).

    Gemeinsamer Beweggrund ist die Erkenntnis, dass Taten besser sind als Warten. Weltweit steigt die Nachfrage nach fossilen Rohstoffen zur Energieerzeugung, obwohl diese endlich sind. Dies verteuert den Preis der Rohstoffimporte merklich. Zudem verursacht die Energieerzeugung daraus z. B. klimaschädliche Gase wie CO2.

    Dreimal „E“
    Ökologische und wegen deutlich geringerer Leitungsverluste/Netzausbauerfordernis wichtige dezentrale Erzeugung Erneuerbarer Energien ist überfällig, Energiesparen und die Verbesserung der Energieeffizienz sind es ebenfalls.

    Praxisbeispiele:

    Drei unterschiedliche Beispiele – allesamt aber solide und nachhaltig orientiert:

    Im März 2010 waren auch wir Gründungsmitglieder „unserer“ ersten Energiegenossenschaft, deren Ziel es ist, regional erzeugte erneuerbare Energien für eMobile zu nutzen. An der Gründung beteiligten sich fast 200 Mitglieder – Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und Kommunen.

    Deutlich steiniger gestaltet sich die Vorbereitung einer solchen Gründung, wenn diese komplett aus der Bürgerschaft heraus erfolgt. So geschehen im Bergischen Städtedreieck, wo wir im März 2012 eine Bürgerenergiegenossenschaft gründeten – mit ca. 20 Gründungsmitgliedern. Erschwerend kam hinzu, dass just an diesem Tag die EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz)-Novelle in den Bundestag eingebracht wurde. Für uns gestalteten sich damit auch die Rahmenbedingungen merklich schwieriger mit deutlich verringerter Planungssicherheit, die wir aber –nach kurzer Diskussion – nicht als Problem sondern als Herausforderung meistern wollten.

    In diesem schwierigen Umfeld gründete sich in der Nachbarschaft im April 2012 eine weitere Energiegenossenschaft – initiiert durch Genossenschafts-Bank und Wohnungsgesellschaft – als „etablierte“ Akteure mit bereits greifbarem „Fundus“.

    Exkurs-1: Energieversorgung in Deutschland

    Zum Aufbau der Energie-/Stromversorgung in Deutschland entwickelten sich einst die Stadtwerke – vor Ort.

    Später eroberten den Markt vier Großkonzerne und teilten den Großteil des Energiesektors unter sich auf. Die Energieerzeugung erfolgte ausnahmslos aus endlichen Ressourcen und inzwischen zentralisiert. Transportnetze wurden gebaut und aus Steuermitteln finanziert. Wetterbedingte Extrembelastungen durch Schneelast zeigten, dass diese Stromnetzte längst ertüchtigt werden müssten.

    Heute investieren Bürgerenergiegenossenschaften regional in reale Werte und versteuern, wo sie Strom erzeugen – perfekte Kooperationspartner für Stadtwerke?

    Exkurs-2: Preisgestaltung

    Der Gesamt-Strompreis beinhaltet neben dem wegen Vorrang der Erneuerbaren/ ihrer Verfügbarkeit an der Strombörse gesunkenen Einkaufspreis „Aufschläge“ wie z.B. Netzentgelte, Stromsteuer, Mehrwertsteuer, Konzessionsabgabe Für den Verbraucher ist weder dieser Anteil noch durch Steuervergünstigungen oder Subventionen erfolgte Mitfinanzierung von Großkraftwerken/Entsorgung ersichtlich. „Hinzu kommt, dass die fossilen und atomaren Energieträger hohe Folgekosten durch Umwelt- und Klimaschäden verursachen sowie die mit Atomenergie verbundenen Risiken bergen, die ihnen ebenfalls nur zu geringen Anteilen in Rechnung gestellt werden (so genannte externe Kosten).“ (sfv-11/2012).

    Investitionen in Erneuerbare Energieanlagen finanziert dagegen der Eigentümer selbst – aus Eigenkapital oder Bankdarlehn. Die ihm zur Einspeisung z. B. des Solar-stroms vergütete EEG-Umlage dient(e) zur Markteinführung der erneuerbaren Energien und wird auf (fast) alle Endverbraucher umgelegt. In der Stromrechnung ist diese gesondert ausgewiesen. Per Industrieprivileg davon ausgenommen sind stromintensive Betriebe. Diese Regelung wurde jüngst gerichtlich „kritisiert“.

    Energiewende – Quo vadis?

    Ca. 600 Bürgerenergiegenossenschaften sind es deutschlandweit. Sie tragen dazu bei, dass ca. 25% der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme erfolgt. Deutschland erzeugt damit mehr Strom als wir national verbrauchen und exportiert den Überschuss ins benachbarte Ausland.

    Wie geht es weiter mit der begonnenen „Energiewende“?

    Werden sich die „big four“ durchsetzen, die (teure und verletzliche) offshore –windparks anstreben und für den Transport massiven Ausbau neuer Mega-Stromautobahnen und Konverter (z.B. Meerbusch-Osterrath) beanspruchen?

    Oder: Finden innovative Querdenker Gehör, die hinreichend Potential für eine umweltfreundlichere und klimaschonendere Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen sehen und – z. B. durch maßvolle Ertüchtigung bestehender Stromnetze und effiziente Nutzung der Erdgasnetze für „power to gas“ Speicher- und Transportproblem gleichermaßen lösen wollen? „Effiziente“ Nutzung bedeutet, – ähnlich Brennwerttechnik – auch die (Ab-)Wärme sinnvoll zu nutzen.

    “Power to gas“ heißt vereinfacht, z.B. Windstrom durch Hinzufügen von Wasserstoff zu verflüssigen und z.B. in Erdgasnetzen zu speichern/transportieren.

    Partikularinteressen und Gemeinwohl

    Engagieren sich Bürger*innen, vermuten Politiker dahinter oft Partikularinteressen.
    Warum eigentlich?
    Auch für die Energiewende gibt es kein Drehbuch – wohl aber gute Ideen und möglicherweise auch von Bürger*innen! Wieder folgen drei Beispiele:

    Gemeinwohlökonomie konnte ein Steueranreiz sein, indem am Gemeinwohl orientierte Unternehmen durch Verkennzifferung von zB Transparenz, Fairness, Ressourcenverbrauch mit Augenmaß, Recycling und daran orientierten gestaffelten Umsatzsteuersätzen belohnt würden. Es könnte gelingen, die Wirtschaft so sanft zu verantwortungsvollem Wirtschaften überzuleiten. Wir müssen nicht z. B. zu (weiterer) Kostenminimierung nach/trotz gutem Jahresergebnis Entlassungswellen dulden!

    Die Regulierung des Finanzmarktes könnte Bürgerenergiegenossenschaften von aktuell geplanter Mindestanlagesumme und Pflicht-Projektanzahl ausnehmen.

    Auch könnten Bürgerenergiegenossenschaften, die Strom an Mitglieder liefern anstatt ihn für EEG-Umlage einzuspeisen, von Zusatzabgaben befreit werden.

    Politik soll lenken und denken!

    Die Energiewende ist ein vielschichtiges Thema, das nur im Gesamtkontext umzusetzen ist.

    Allen Beteiligten sollte klar sein, dass regionale Handlungen stets globale Auswirkungen haben. Was bitte hindert die Politik, auch Bürgerkompetenz anzuerkennen und ehrenamtliches Engagement z.B. in Bürgerenergiegenossenschaften durch klare Signale zu unterstützen?

    Auch sollte(n) die Politik(er) aus Protesten kritischer Bürger*innen gegen Großprojekte lernen, dass ergebnisoffener Dialog und belastbare Kosten-Nutzen-Rechnung Planungssicherheit schaffen können. Möglicherweise haben auch Bürger*innen Kompetenzen erworben, die sie zum Wohle des Ganzen einbringen wollen und können. Vielleicht gibt es – aus anderer Perspektive betrachtet – gar eine bessere als die vermeintlich gute – zu früh/in kleiner Runde – getroffene alternativlose Entscheidung.

    Machen Vernetzung/ Weiterentwicklung eines überregional etablierten Alleinstellungsmerkmals die Stadt/ Region einzigartig attraktiv oder schafft dies das x-te Mega-Einkaufszentrum im Ballungsgebiet? Was, wenn durch ein BauEnergieKompetenzZentrum – dank hinreichender parkähnlicher Geländegröße und Investitionswille des langjährigen Geschäftspartners – die „regionale Energiewende erlebbar“ gemacht werden mit Praxisbeispielen und Prototypen interdisziplinär z. B. aus den Bereichen Architektur, Maschinenbau, eTechnik (Mobilität, Laden/Speichern, Netze, Regelung/Steuerung etc.) integriert und unter „realen“ Bedingungen erforscht werden könnten?

    Transparenz und Verlässlichkeit bringen möglicherweise auch in der Vergangenheit verspieltes Vertrauen zurück. Dies wäre Grundlage der erfolgreichen Energiewende.

    Beate Petersen

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