Japanische Experten zu Besuch in Wuppertal

Dekarbonisierung von Verkehr und Industrie: zentrale Herausforderung für den Klimaschutz

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Welchen Beitrag kann die Umwandlung von erneuerbare Energie in Wasserstoff leisten? Fast auf den Tag genau acht Jahre nach der verheerenden Reaktorkatastrophe in einem Kernkraftwerk im japanischen Fukushima kam am 28. Februar 2019 eine Delegation der Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO) zu Besuch nach Wuppertal, um sich über die Energiewende in Deutschland zu informieren. Von besonderem Interesse sind für die japanischen Expertinnen und Experten Projekte und Ideen, die zu einer Dekarbonisierung des Verkehrs und der Industrie beitragen. Viele Forschende gehen davon aus, dass per Elektrolyse hergestellter Wasserstoff mit Strom aus erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle zur klimafreundlichen Mobilität und zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Industrie spielen kann. Wasserstoff hat einen hohen spezifischen Energiegehalt und besitzt die mit Abstand höchste Energiedichte (pro Kilogramm) aller heute verwendeten Energieträger. Wasserstoff lässt sich in vielen Anwendungsbereichen einsetzen und kann zukünftig fossile Energieträger ersetzen.

Die Delegation der Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO) besuchte am 28. Februar 2019 Wuppertal und informierte sich über die Energiewende in Deutschland. Links im Bild: Oliver Wagner, Projektleiter in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut. ©AWG

Neben dem Austausch zu den aktuell laufenden Projekten des Wuppertal Instituts zum Thema, informierten sich die Vertreterinnen und Vertreter des japanischen Konzerns auch über die konkreten Vorhaben in Wuppertal. Ein Besuch bei den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) und bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) stand daher ebenso auf der Agenda. Denn: Wasserstoff soll in naher Zukunft bei der AWG am Standort des Müllheizkraftwerks auf Korzert (Wuppertal) produziert werden. Die sich im Bau befindende Produktionsanlage hat eine Kapazität von 400 Kilogramm Wasserstoff täglich und produziert künftig den Wasserstoff für Brennstoffzellen-Busse der WSW in Wuppertal. „Besonders interessant war für die japanischen Gäste, dass es unter dem Dach der Stadtwerke gelingt, ein innovatives Projekt der Sektorkopplung zu realisieren“, fasst Oliver Wagner, Projektleiter in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, seinen Eindruck zusammen. „Die Zusammenarbeit zwischen Verkehrs-, Abfall- und Energiewirtschaft, wie sie hier in Wuppertal umgesetzt wird, birgt großes Potenzial auch in anderen Ländern. Die Vertreter von TEPCO sind für die strategische Weiterentwicklung des japanischen Konzerns verantwortlich und haben viele Anregungen in Wuppertal bekommen.“

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