Mysterium und der Monte Verità

In die Pina Bausch-Stadt Wuppertal kommt am Freitag, d. 1. März, die renommierte (Tanz-) "Compagnia Tiziana Arnaboldi“ vom Teatro San Materno in Ascona.

Gezeigt wird um 19.30 Uhr im Theater am Engelsgarten in deutscher Erstaufführung das in der Schweiz preisgekrönte Bühnenwerk „Tanz und Mysterium“. Eingeladen hat die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft. Anlass sind die 150. Geburtstage ihrer Namenspatronin, des „Prinzen Jussuf von Theben“, und von Helene Stöcker. Denn auch diese Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und Pazifistin mit einem dramatischen Schicksal wurde 1869 in Elberfeld geboren. Ihren Dr. phil. konnte sie als Frau nur in der Schweiz erwerben. Frauen waren damals an deutschen Universität selten; sie wurden von den männlichen Professoren dort nur ungern gesehen. Darüber hat die Theaterpädagogin, Schauspielerin und Regisseurin Beate Rüter ein Bühnenwerk geschrieben, in dem sie selbst die Protagonistin spielt: Sie präsentiert ihr Stück „Zwischen den Stühlen – Helene Stöcker“ unter Mitwirkung von Petra Koßmann als Uraufführung nach dem Auftritt der Tänzerinnen aus Ascona. Petra Koßmann hat an diversen Bühnen in Wuppertal gespielt, hier unvergessenen in  „Camile Claudel! Bildhauerin in aller Ewigkeit!“ sowie in „Oskar und die Dame in Rosa“ Im 150. Geburtstagsjahr von Else Lasker-Schüler bekam sie sie bei öffentlichen Auftritten viel Applaus für ihre Vortragskunst bei der ELS-Ulkiade „Der Kartoffelpuffer“

 In Ascona am Lago Maggiore im Tessin lebte Else Lasker-Schüler etwa 13 Monate während ihrer Schweizer Exilzeit. Sie hat im dortigen Teatro San Materno Lesungen abgehalten. Unter ihren Zuhörern waren berühmte Exilanten wir Erika Mann, Therese Giehse und Sybille Schloß vom renommierten Kabarett „Die Pfeffermühle“, möglicherweise auch Thomas Mann und der Publizist Hans Sahl.

Ob Else Lasker-Schüler in Ascona auch Helene Stöcker traf, die sich dort zeitweise aufhielt, oder den Wuppertaler Bankier Eduard von der Heydt, ist nicht überliefert. Er hatte dort den „Monte Verità“ gekauft, den „Berg der Wahrheit“, für Künstler und Lebensreformer Häuser errichtet und ein Hotel erbauen lassen.
Was jedoch das „Teatro San Materno“ und die damals international bekannte „Ausdruckstänzerin“ Charlotte Bara mit „Tanz und Mysterium“ und mit Wuppertal zu tun haben, das wird in seiner Einführung des Abends der Schweizer Else Lasker-Schüler-Experte Martin Dreyfus erläutern.

Karten zum Preis von 15,-€ sind im Vorverkauf zu bekommen über “Kulturkarte“, Kirchplatz 1, 42103 Wuppertal, Telefon 0202-563 7666; Mail: kontakt@kulturkarte-wuppertal.de

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