Schule in Heckinghausen – Standort gut, Schulform und Finanzierung kritisch!

Die Fraktion der Freien Demokraten (FDP-Fraktion) im Rat der Stadt Wuppertal begrüßt den Standort in Heckinghausen für eine neue weiterführende Schule, sieht die geplante Schulform und die Finanzierung kritisch.

„Das ehemalige Art Fabrik Hotel und die angrenzende Gewerbebrache der ehemaligen Zinn & Engels Fabrik als neuen Schulstandort für Wuppertal zu nutzen findet unsere Zustimmung“, sagte Karin van der Most, schulpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion. „Kritisch sehen wir, dass an diesem Standort eine weitere Gesamtschule in Wuppertal errichtet werden soll. Überlegungen oder Diskussionen im Schulausschuss über andere mögliche Schulformen gab es im Vorfeld dazu nicht“, kritisiert van der Most.

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Der Lehrerverband VBE hatte die aktuelle Schulentwicklungsplanung scharf kritisiert und vor zu großen Schulen, die besonders Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen überfordere, gewarnt.

 

„Hier wäre es zum Beispiel sinnvoll gewesen, sich anzuschauen, wie den zukünftigen Schülern, die beste Förderung zuteil werden kann und wie der konkrete zu erwartenden Bedarf aussieht. Die gerne in Diskussionen ins Feld geführten abgelehnten Schüler von den bereits vorhandenen Gesamtschulen, haben zumeist Hauptschulempfehlungen. Man hätte folglich ja zumindest auch mal ein Schulzentrum, bestehend aus einer Haupt- und Realschule andenken und diskutieren können. Leider werden Zweifel an der Schulform Gesamtschule durch die übrigen Fraktionen im Stadtrat regelmäßig im Keim erstickt“, bemängelt van der Most.

 

Eine neue 7. Gesamtschule wird die Schullandschaft in Wuppertal weiter verändern, befürchten die Freien Demokraten. „Wir müssen aufpassen und dafür Sorge tragen, dass die Hauptschulen und Realschulen im Osten der Stadt nicht zu ‚Resteschulen‘ verkommen. Die kleinen Schulsysteme wie Real- und Hauptschulen sind für viele Kinder und deren individuellen Förderung besser geeignet als große Systeme mit über 1.000 Kindern“, so van der Most.

 

Kritisch sehen die Freien Demokraten auch die nicht gelöste Finanzierung. Woher das Geld für die neue Schule kommen soll, wird von der Verwaltung nicht beantwortet.

„Nicht einverstanden wären wir damit“ so van der Most, „wenn geplante und notwendige Schulsanierungen oder der dringend benötigte und aus Finanzierungsgründen nur schleppend vorankommende Ausbau der offenen Ganztagsplätze an den Grundschulen geopfert werden müssten.“

 

Auch die vom Land NRW zu erwartenden Finanzmittel für die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien, dürfen aus Sicht der Freien Demokraten nicht für eine Gesamtschule verwendet werden. Diese Gelder müssen den Gymnasien zur Verfügung gestellt werden, denn dort entstehen schließlich auch die Kosten für die Rückkehr zu G9. van der Most: „Die Gymnasien benötigen diese Mittel zum Beispiel für den Ausbau ihrer Raumkapazitäten, da sie zukünftig wieder ein Jahr länger beschulen. Die Mittel werden somit dringend für die Kompensation der Mehrleistungen an den Gymnasien benötigt und sollten alleine schon daher nicht in einen Neubau einer komplett anderen Schulform im Wuppertaler Osten fließen. Auch die Gelder für den Ausbau der Digitalisierung aus dem Landesförderprogramm ‚Gute Schule 2020‘, dürfen unserer Ansicht nach nicht verwendet werden, um bei diesem wichtigen Zukunftsthema nicht weiter zurückzufallen.“

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