Langzeitarbeitslose haben es schwer in Wuppertal

Immer weniger Langzeitarbeitslose finden in Wuppertal einen neuen Arbeitsplatz. In den letzten zwölf Monaten nahmen 914 Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt auf. Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor waren es noch 948 Personen.

Die Zahl der Arbeitsaufnahmen ging somit um 3,6 Prozent zurück. Die grundsätzlich stabile Lage am Arbeitsmarkt in Wuppertal darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spaltungen am Arbeitsmarkt noch tiefer geworden sind. Die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf einen Arbeitsplatz sind nochmals schlechter geworden. Der Markt wird es nicht richten und das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit nicht lösen. Notwendig ist ein beherztes Aktionsprogramm des Bundes, das Langzeitarbeitslosen auch in Wuppertal Perspektiven eröffnet. Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesregierung die versprochenen Hilfen für Langzeitarbeitslose zügig und vor allem in guter Qualität einführt‘‘, erläutert Reiner Kita, stellv. Vorsitzender des DGB Wuppertal. Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr und länger arbeitslos ist.

In Remscheid sind aktuell 6.064 Personen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter als Langzeitarbeitslose registriert. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit liegt bei 39,7 Prozent. Der DGB Wuppertal kritisiert vor allem, dass Arbeitslose, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, bisher nur sehr unzureichend gefördert würden.

Das Hartz IV System ist nach wie vor völlig unterfinanziert, weil immer mehr Mittel für die Verwaltungskosten aufgewendet werden müssen. Von 100 Arbeitslosen im Hartz-IV-System erhält nur einer im Bundesdurchschnitt eine Weiterbildung, die zu einem Berufsabschluss führt. In der Arbeitslosenversicherung sei der Anteil der Personen in solchen Bildungsmaßnahmen vier mal höher. „Wir müssen dieses Zwei-Klassensystem in der Arbeitsförderung endlich überwinden. Bildungsmaßnahmen müssen ausgebaut werden, damit Abschlüsse nachgeholt werden können und neue Perspektiven eröffnet werden“, fordert Kita weiter.

Der DGB begrüßt, dass die Bundesregierung zusätzliche Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose in einem sogenannten „Sozialen Arbeitsmarkt“ schaffen und dafür vier Milliarden Euro bereitstellen will. Entscheidend ist jedoch die Umsetzung. Anders als bei den „1-Euro-Jobs“ darf es nicht um drittklassige Arbeitsverhältnisse gehen sondern um Gute Arbeit. „Vormals Arbeitslose erleben soziale Teilhabe dann, wenn sie etwas Sinnvolles tun, einen ordentlichen Arbeitsvertrag haben und einen Lohn bekommen, der sie unabhängig von Hartz IV macht“, so Kita abschließend.

Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, April 2018

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund Stadtverband Wuppertal

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