Bürgerantrag „Pestizidfreie Kommune Wuppertal“ gestellt

Die BUND-Kreisgruppe Wuppertal hat einen Bürgerantrag an die Stadt gestellt, auf Flächen im Besitz der Stadt und ihrer Tochterunternehmen Totalherbizide und andere Gifte zu verbieten.

Glyphosat und bienenschädliche Neonicotionide – nur ein kleiner Teil aus einer ganzen Menge von Totalherbiziden und umweltschädlichen Giften, die in der Landwirtschaft, aber auch auf zahlreichen anderen, z.T. im öffentlichen Besitz befindlichen Flächen ausgebracht werden. Tendenz zunehmend.

Dagegen ist die Tendenz der Insekten und vieler anderer Tiere und auch Pflanzen seit Jahrzehnten eher abnehmend. „Insektensterben“ und „Vogelsterben“ sind zur Zeit ein heiß diskutiertes, weil endlich in der Öffentlichkeit präsentes Problem unserer Zeit.

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Um für Pflanzen und Tiere zumindest in Wuppertal eine Besserung einzuleiten, hat die Kreisgruppe Wuppertal im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen Bürgerantrag an den Rat der Stadt gestellt. Darin heißt es:

Der Rat der Stadt Wuppertal möge beschließen, dass die Stadt

  1. ab sofort auf allen kommunalen Flächen (Kulturland sowie Nichtkulturland) keine chemisch-synthetischen Pestizide (Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel) einsetzt.
  2. private Dienstleistungsunternehmen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten, ebenfalls zu einem Pestizidverzicht verpflichtet.
  3. bienen- und insektenfreundliche Blühflächen oder Projekte initiiert.
  4. bei der Verpachtung kommunaler Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung ein Verbot des Einsatzes von Pestiziden im Pachtvertrag verankert.
  5. private Firmen mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung zur pestizidfreien Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften auffordert.
  6. Bürger*innen über die Bedeutung von Biodiversität in der Stadt informiert und gleichzeitig Möglichkeiten zum Schutz von Bestäubern wie Bienen und Wildbienen sowie giftfreie Maßnahmen beim Gärtnern aufzeigt.

Die BUND-Kreisgruppe bittet den Rat der Stadt, mit der Annahme dieses Antrages alle Möglichkeiten zu nutzen, die eine Kommune in Deutschland ergreifen kann, um die Natur zu schützen.
„Natürlich kann die Stadt diese Gifte nicht komplett verbieten, aber ihren Einfluss geltend machen, dass auf Flächen im Besitz der Stadt und ihrer Tochterunternehmen solche Mittel nich mehr eingesetzt werden“ sagt Jörg Liesendahl vom Vorstand der BUND-Kreisgruppe.

Und natürlich, so der Biologe und Naturschützer weiter, sollten sich auch möglichst viele Besitzer privater Flächen, Kleingärtner und viele mehr für die Natur einsetzen und auf Gifte verzichten: „Naturschutz beginnt bei uns!“

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Kommentare

  1. Lilo Bhatia sagt:

    die meisten Reihenhausgärten sehen so aus: ein gepflegter (englischer) Rasen so groß wie zwei Tischtennisplatten, umrahmt oder diagonal unterbrochen von einigen Büschen (Kirschlorbeer, Eibe, Forsythie, Thuja) zweimal im Jahr rasiert in geometrischen Formen die dann aussehen wie grüne Klobürsten. Da fliegt vielleicht mal eine Biene rum, die sich verirrt hat. Da braucht man auch kein Glyphosat mehr. Was dringend nötig ist, sind Gärten und städtische Freiflächen, auf denen wieder Wildblumen und Kräuter wachsen können, und die kommen ganz ohne Pestizide aus, und sollten vielleicht einmal im Jahr gemäht oder bearbeitet werden.(Spart Arbeitskräfte)Und man kann sich einen kleinen Salat für den Abend zusammenstellen.

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