Studenten bauen Solarhaus für internationalen Wettbewerb

Über 30 Studierende der Bergischen Universität nehmen im Juni mit einem 74 Quadratmeter großen Plus-Energie-Haus am internationalen Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 2010“ in Madrid teil. Nach einjähriger Planungsphase feierte das Wuppertaler Solar Decathlon-Team heute die symbolische Grundsteinlegung. Mit dabei: Oberbürgermeister Peter Jung, NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper und Peter Hintze MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.

0301_solarUnter Leitung der Architekten Prof. Anett-Maud Joppien (Fach Konstruieren und Entwerfen) und Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss (Fach Bauphysik/Technische Gebäudeausrüstung) konzipieren, bauen und vermarkten Studenten aus Architektur, Industrial Design, Bauingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften gemeinsam ihr Haus der Zukunft.

Prof. Voss: „Dieses Projekt ist keine Eintagsfliege, sondern ist integriert in unsere internationalen Forschungen zu den Null-Energie-Häusern der Zukunft.“ Prof. Joppien, sichtbar stolz auf die Studierenden und ihre persönliche Entwicklung im Laufe der Projektzeit: „Sie haben bei der interdisziplinären Zusammenarbeit untereinander und der Kooperation mit Sponsoren und Förderern Talente entdeckt und entwickelt, die sie vorher noch gar nicht kannten!“

Ziel des „Solar Decathlon“ ist die Verbreitung von Wissen über Nachhaltigkeit und Know-how zu Energieeffizienz und Solarenergienutzung im Wohnungsbau. Jedes Team der 20 beteiligten Hochschulen aus aller Welt baut ein kompaktes, 74 Quadratmeter großes, transportables Haus, das mindestens so viel Solarstrom ins Netz einspeist wie es für einen Betrieb benötigt („Net-Zero-Energy“).

Die Leitidee des Wuppertaler Konzepts ist die Entwicklung eines zukunftsfähigen „Europäischen Hauses“, das nicht ausschließlich für den Wettbewerb und den Standort Madrid konzipiert wurde, sondern auch an anderen Standorten Europas funktioniert, weil es sich architektonisch und energietechnisch den verschiedenen Klimazonen Europas anpasst.

Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betonte, das Solar Decathlon-Projekt stehe für das Leitbild der Bergischen Universität und seine Profillinie „Umwelt, Engineering und Sicherheit“ und zeige die „Initiativkraft und Kreativität unserer jungen Generation“.

Auch Staatssekretär Peter Hintze zeigte sich beeindruckt von den „innovativen, menschenfreundlichen Ideen und der kreativen Kraft“ des Konzepts. Für Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung ist die Bergische Universität mit ihrem Beitrag zum internationalen Solar Decathlon Wettbewerb ein „wunderbarer Botschafter“ für Stadt, Region und Land. Er verwies auf das gute Zusammenspiel zwischen Universität und mittelständischer Industrie bei diesem Projekt.

Nach Entwicklung und Bau wird der Wohnhaus-Prototyp nach Madrid transportiert und muss sich dort einer Jury und der Öffentlichkeit stellen. Eine Wertung nach zehn Kriterien – entsprechend einem „Zehnkampf“ (engl. „Decathlon“) – bestimmt den Sieger unter den Teilnehmern aus aller Welt. Die Wettbewerbsteilnehmer stellen sich Herausforderungen in Architektur, Konstruktion, Solarenergie, Energiebilanz, Komfort, Ausstattung, Kommunikation, sozialem Anspruch, industrialisiertem Bauen, Marktfähigkeit und Nachhaltigkeit.

Nach drei Ausgaben des Wettbewerbs in Washington wird der Solar Decathlon 2010 erstmals auf europäischem Boden veranstaltet. Ausgeschrieben wurde er vom spanischen Ministerium für Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem US- Energieministerium und der Technischen Universität Madrid.

Mit der Bergischen Universität wurden für den Solar Decathlon Hochschulen aus Großbritannien, Spanien, Finnland, Frankreich, den USA, Brasilien, Mexiko, China und Israel ausgewählt. Aus Deutschland nehmen neben dem Team der Bergischen Universität Teams aus Stuttgart, Berlin und Rosenheim teil.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.sdeurope.uni-wuppertal.de.

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