Nicht immer braucht der Vogelnachwuchs unsere Hilfe

Gerade in diesen Tagen und Wochen verlassen die Jungvögel die Nester, ab dann heißen sie '' Ästlinge'', sie sitzen dann scheinbar hilflos am Boden, doch so hilflos sind sie nicht alle... Ein Bericht von http://www.naturgucker.de/

 

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Bundesweit gibt es zahlreiche Menschen, die sich – größtenteils ehrenamtlich – dafür einsetzen, in Not geratenen Wildtieren zu helfen. Doch oft werden ihnen Tiere gebracht, die eigentlich gar nicht in Not gewesen wären. Junge Singvögel, Tauben oder Rabenvögel, die vermeintlich hilflos und ohne Eltern irgendwo sitzen, werden oft als Waisen fehlinterpretiert und mitgekommen. Tatsächlich handelt es sich bei ihnen aber in sehr vielen Fällen nicht um Waisen, sondern sie sind sogenannte Ästlinge. Das bedeutet, sie haben das Nest bereits verlassen und sind keine Nestlinge mehr. Weil sie eher auf Ästen (oder auf dem Boden) sitzen, bezeichnet man sie als Ästlinge.

In dieser Phase ihres Lebens ist ihr Gefieder fast vollständig ausgewachsen und viele können sogar schon ein wenig fliegen. Aber sie brauchen noch jede Menge Training, um in Sachen Flugtechnik mit ihren Eltern mithalten zu können. Außerdem können sie sich noch nicht selbstständig ernähren und verharren deshalb in den ersten Tagen nach dem Verlassen des Nestes beispielsweise im Geäst oder eben am Boden, um auf ihre Eltern zu warten, die ihnen Futter bringen.

Bei flüchtiger Betrachtung mag es so wirken, als wäre der Vogel verwaist und hilflos. In Wahrheit wartet er aber nur auf die nächste Fütterung durch seine Eltern, die irgendwo nicht allzu weit entfernt nach Fressbarem für den Nachwuchs suchen. Indem man ein solches Jungtier mitnimmt, macht man es erst zu einem Waisen! 

Hat man einen Ästling mitgenommen und stellt hinterher fest, dass man einen Fehler gemacht hat, kann man das Tier zurück zum Fundort bringen, sofern erst ein paar Stunden vergangen sind. Dann wartet man ab, ob die Eltern kommen. Zeigen sie sich innerhalb von zwei bis drei Stunden nicht, ist der Jungvogel tatsächlich in Not und sollte an eine Auffangstation übergeben werden. Dasselbe gilt freilich für Jungvögel, von denen man definitiv weiß, dass sie nicht mehr von den Eltern gefüttert werden, die noch nicht voll befiedert sind oder die Verletzungen aufweisen.

Sich selbst an der Aufzucht zu versuchen, ist nicht leicht. Es gibt sehr viele Details zu beachten, damit ein Jungvogel später überhaupt ausgewildert werden kann. Bei der Fütterung unterlaufen in Menschenobhut ebenfalls oft gravierende Fehler. Deshalb ist es wichtig, einen in Not geratenen Jungvogel in erfahrene Hände zu geben, damit er eine Chance auf ein späteres Leben in Freiheit hat. Hintergrundinformationen und Adressen von Auffangstationen finden sich auf http://wp.wildvogelhilfe.org/de/vogelwissen/die-aufzucht/ und auf Facebook gibt es eine Gruppe, die ebenfalls Wildvogelhilfe heißt, aber mit der Website nichts zu tun hat.

Text/Quelle: http://www.naturgucker.de/

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Kommentare

  1. Lilo Bhatia sagt:

    in meinem Garten sind die Ästlinge in Gefahr, denn die Elstern jagen, töten und fressen sie. Da kann man gar nichts machen. Die Elstern wollen ja auch leben.Ich habe in den letzten Tagen schon die Reste von zwei toten Spatzen gefunden.

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