Trauer um Peter Hintze

"Die Evangelische Kirche in Wuppertal hat einen verlässlichen Ratgeber verloren ", sagte Superintendentin Ilka Federschmidt.

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Der Tod von Bundestagsvizepräsident Peter Hintze hat auch in der Evangelischen Kirche in Wuppertal Trauer und Nachdenklichkeit ausgelöst. Denn der CDU-Politiker war seiner evangelischen Kirche in seinem Wahlkreis Wuppertal eng verbunden. „Wenn man ihn fragte war er ein verlässlicher Ratgeber, der sich für die Belange seiner evangelischen Kirche in Wuppertal nachhaltig eingesetzt hat. Jenseits von politischen Positionen war er uns als Christ eng verbunden“, sagte Superintendentin Ilka Federschmidt. Besonders im Bereich der Hospizarbeit habe man in den vergangenen Jahren immer wieder seine Hilfe und Verlässlichkeit erfahren.

Neben politischen Weggefährten bekundete auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm seinen Respekt vor der Lebensleistung von Peter Hintze. „Der deutsche Protestantismus verliert einen streitbaren Kopf“, erklärte Bedford-Strohm in Hannover. Hintze sei viel zu früh gestorben.

Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte Petra Hintze zum Tod ihres verstorbenen Mannes. Mit seinem „unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes hat Peter Hintze sich über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben“. Hintze sei in allen seinen zahlreichen Ämtern ein hoch angesehener Repräsentant der deutschen Demokratie gewesen.

Hintze war bekannt für oft abweichende Positionen gegenüber der Mehrheit seiner Partei. So warb er in der Sterbehilfe-Debatte für eine Freigabe der ärztlichen Hilfe bei der Selbsttötung. Evangelische Verantwortung in der Politik bedeute, alle wichtigen Fragen der Politik vom christlichen Verständnis, vom Menschen her zu beantworten, sagte er einmal dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Es gehört zur evangelischen Freiheit, dass diese Antworten unterschiedlich ausfallen können, wie wir in den bioethischen Debatten der letzten Jahre erlebt haben. Ob es um Stammzellforschung geht, um die Präimplantationsdiagnostik (PID) oder um die Organspende.“

1990 zog Hintze erstmals als Abgeordneter für Wuppertal in den Deutschen Bundestag ein. 1983 war er zum Bundesbeauftragten für den Zivildienst ernannt worden. Von 1991 bis 1992 war Hintze Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Frauen und Jugend, von 1992 bis 1998 Generalsekretär der CDU, seit 2013 Vize-Präsident des Deutschen Bundestages.

Hintze war zudem von 1990 bis 1992 Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU. Seit 2006 hatte Hintze den Vorsitz der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion inne. Bis 2013 diente er als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt.

Auch international, vor allem auch auf europäischer Ebene habe Hintze großes Ansehen genossen, unter anderem von 2002 bis 2015 als Vizepräsident der Europäischen Volkspartei (EVP) und bis 2005 als europapolitischer Sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für die Angelegenheiten der Europäischen Union der Unions-Bundestagsfraktion, wie der Bundestag weiter mitteilte.

text: werner jacken/ör/epd

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