Bürgergutachten zum Seilbahn-Projekt

Wuppertals erstes Bürgergutachten startet jetzt mit dem Anschreiben von tausend Bürgerinnen und Bürgern, die in den nächsten Tagen Post von Oberbürgermeister Andreas Mucke erhalten. Ihre Daten wurden in einer repräsentativen Stichprobe nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister gezogen.

Thema des Bürgergutachtens ist das Seilbahn-Projekt. In die intensiv und kontrovers geführte Diskussion möchten Rat und Verwaltung erstmals die Bürger mit einem für Wuppertal neuen Verfahren einbinden. Ein Bürgergutachten ist ein moderierter Beteiligungsprozess, in dem alle Vor- und Nachteile eines Projektes von Bürgern bewertet und anschließend zu Empfehlungen für die politischen Entscheidungsträger zusammengefasst werden.

Vier Tage lang, vom 21. bis 24. September, bekommen die Teilnehmer – zwei Gruppen von je 25 Bürgern – für ihre Bewertung umfassende Informationen, um alle Aspekte des Projektes kennenzulernen. Dazu gehören Expertenvorträge zu Verkehrs-, Planungs- und Umweltfragen, aber natürlich auch die Argumente der Seilbahngegner. Im Anschluss diskutieren die Bürgerinnen und Bürger in kleinen Gruppen die Vorschläge. Die Ergebnisse des Verfahrens werden in einem Bürgergutachten zusammengefasst und dem Stadtrat vorgelegt.
Den Auftrag zur Begleitung des Prozesses hat das auf Bürgerbeteiligungsprozesse spezialisierte Institut Nexus aus Berlin erhalten.

„Ich möchte die in der Stichprobe ausgewählten Bürgerinnen und Bürger herzlich ermuntern, ihre Meinung in den Beteiligungsprozess einbringen und damit den Rat der Stadt bei seiner Entscheidung zu unterstützen, ob das Seilbahn-Projekt weiter verfolgt werden soll“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Sie sind Pioniere in diesem Prozess und können ein Beispiel geben für den Umgang mit künftigen bedeutenden Fragen der Stadtentwicklung.“

Mit großer Spannung schaut auch Beteiligungsdezernent Panagiotis Paschalis auf die Premiere für Wuppertal: „Bürgergutachten sind ein wichtiges Element der Beteiligung. Ich freue mich sehr auf engagierte, lebhafte Diskussionen. Die Bürger, die jetzt mitmachen, setzen einen Meilenstein in der Geschichte der Wuppertaler Bürgerbeteiligung.“

Die große Zahl von tausend angeschriebenen Wuppertalern aus der Stichprobe für lediglich fünfzig Plätze in den beiden Arbeitsgruppen basiert auf der Erfahrung des Nexus-Instituts mit solchen Verfahren. „Sich ehrenamtlich Zeit zu nehmen für vier konzentrierte Arbeitstage am Stück verlangt schon erhebliches Engagement. Das kann und will nicht jeder leisten“, betont Paschalis. „Die Menschen übernehmen in einer wichtigen Frage Verantwortung, müssen offen sein für die unterschiedlichen Argumente und fachlichen Fragen und Freude an der Diskussion mitbringen. Wir sind aber auch aufgrund der Popularität des Seilbahn-Projektes optimistisch, dass wir motivierte Arbeitsgruppen haben werden.“

Als Dank für die Teilnahme gibt es eine Aufwandsentschädigung. Auch Betreuungskosten für kleine Kinder werden übernommen. Der Einsatz als Bürgergutachter wird außerdem als Bildungsurlaub anerkannt, so dass dafür keine Urlaubstage genommen werden müssen. Die Plätze in den Arbeitsgruppen werden nach der Reihenfolge der Rückmeldungen vergeben. Wenn mehr als fünfzig Wuppertaler mitmachen möchten, wird eine Erweiterung des Prozesses geprüft.

Projektbild

Weitere Informationen unter www.buergerbeteiligung-wuppertal.de.

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Kommentare

  1. Wilma Schrader sagt:

    Guten Tag Herr Fahrny,
    Es freut uns dass Sie njuuz regelmäßig lesen, denn ich finde Ihren Beitrag jetzt mehfach als Kommentar unter den Artikeln zur Seilbahn. An dieser Stelle jedoch ist ihre Pendelbahn falsch aufgehoben. Ich bitte Sie die Kommentarfunktion auch als solche zu nutzen. Ihre Pendelbahn – sollte Sie denn „Hand und Fuß“, bzw. „Rad und Pedal“ haben kurzum einsatzfähig sein, können Sie gerne in einem eigenen Artikel darstellen. Dort jedenfalls wäre sie richtig aufgehoben. Melden Sie sich also an und schreiben Sie! Dafür haben wir njuuz initiiert. Freundliche Grüße Ihre Redaktion

  2. Volker Fahrney sagt:

    „Pendelina“ Die SophiEsten vom Arrenberg stellen in ihren Schwebebahngeschichten eine neue Pendelbahn zwischen HBF und UNI vor.
    > https://sophiestenwuppertal.wordpress.com
    > Die autarke,kostengünstige, vertikale Doppelschienen Pendelbahn für ca 8 Personen, mit übereinander angeordnenten Kabinen, nutzt wie ein fliegendes E-Fahrrad, die bestehende Infrastruktur, folgt dem Strassenverlauf vermeidet Kosten und gibt sogar versiegelte Flächen wieder frei. >>> Foto/ Modell
    >
    > Wie die Schwebebahn vor 100 Jahren ist die zweischienen Pendelbahn eine neue Erfindung.
    > Im Gegensatz zur Schwebebahn (Monorail) läuft die Pendelbahn auf zwei Schienen.
    > Beide Laufräder werden unabhängig, wie bei einem Kettenfahrzeug, angetrieben.
    > Die Laufschienen sind an den Gebäuden befestigt.
    > Der Zugang zu den übereinander angeordneten Kabinen erfolgt über die entsprechenden Etagen.

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