20.05.2016

„Faktencheck Fahrzeiten“, einfach nur schlecht recherchiert ?

Fa. Doppelmayr widerlegt die Berechnungen der Gegner.

Auf die von den Gegnern in dem „Faktencheck Fahrzeiten“ aufgestellten Fahrzeitberechnungen haben wir uns bei denen erkundigt, die es wissen müssen, den Mitarbeitern der Fa. Doppelmayr, hier die Antworten:

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1. „Die von der Firma Doppelmayr prospektierte Fahrzeit vom Hauptbahnhof zum Schulzentrum Süd beträgt neun Minuten bei einer Geschwindigkeit von 6 m/s….“
Doppelmayr hat weder Fahrzeiten berechnet noch irgendwas anderes „prospektiert“. Das Wort prospektieren wird ansonsten ausschließlich im Bergbau verwendet.

Anm. d. Red: Die Berechnung stammt von dem WSW-Gutachter, die erste Ausarbeitung aus 2012 ging noch von 11 Min. Fahrzeit aus

2.    Diverse Youtube Videos
Das Heranziehen von Youtube Videos zur Herleitung von Fahrzeiten ist hanebüchen. Doppelmayr gibt regelmäßig die maximal mögliche Geschwindigkeit einer Seilbahn an. Wie schnell die Seilbahn im Betrieb fährt, entscheidet ganz allein der Seilbahnbetreiber. Der Seilbahnbetreiber passt die Geschwindigkeit regelmäßig an das Fahrgastkommen und die Bedürfnisse der Fahrgäste an. Z.B. wird in Koblenz bei normalem Besucheraufkommen bewusst nicht die Maximalgeschwindigkeit von 4,5 m/s gewählt, damit die Fahrgäste das Panorama über Rhein und Mosel länger genießen können.

3.    „Die Problematik der längeren Fahrzeiten kann die Projektgruppe Seilbahn der WSW Mobil natürlich nicht wissen, denn Doppelmayr wird solche Zahlen zu tatsächlichen Geschwindigkeiten und Fahrzeiten nicht veröffentlichen.“
Es gibt keine Problematik von längeren Fahrzeiten. Die Maximalgeschwindigkeit ist bei Bedarf jederzeit wählbar. Siehe auch Punkt 4.

Anm. d. Red: Und außerdem gibt Doppelmayr sehr wohl die möglichen Geschwindigkeiten für ihre Seilbahntypen an, z.B. bis zu 8,5 m/sec für 3 S- Bahnen. Die in der WSW-Machbarkeitsstudie genannte Fahrzeit ist also durch Wahl der geeigneten Fahrgeschwindigkeit problemlos erreichbar: https://www.doppelmayr.com/produkte/3s-bahnen

 4.      „Auch andere 3S-Bahnen schaffen nicht die Nenngeschwindigkeit, mit der sie beworben werden.“
Wir wissen nicht was der/die Blogschreiber mit „Nenngeschwindigtkeit“ meint. Doppelmayr (und die gesamte Seilbahnbranche) gibt immer die Maximalgeschwindigkeit an.
Der/die Blogschreiber sollten mit solchen Unterstellungen sehr vorsichtig sein. Diese Aussage ist zumindest sehr nahe am Tatbestand der üblen Nachrtede.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass diese unrichtigen Aussagen im besten Fall aus Unwissenheit und schlechter Recherche geschehen sind. Dies hätte durch einen einfachen Anruf bei uns in Wolfurt geklärt werden können. Das ist allerdings nicht geschehen.“

Soweit die Firma.

5.  Ergänzend sind aus unserer Sicht weiter folgende Punkte anzumerken:

Wir haben wir schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es für einen von den Fahrgästen gewünschten verlässlichen ÖPNV auf die eine oder andere Fahrzeitminute nicht ankommt, sofern die angegebene Fahrzeit zuverlässig eingehalten wird. Dies ist gerade der Systemvorteil der Seilbahn.

Außerdem gehört zu einem fundierten Fahrzeitenvergleich die Einrechnung einer „mittleren Wartezeit“ (=halbe Taktzeit des Verkehrsmittels). Sie läge daher bei der Seilbahn bei 15 Sek. und bei den im 10-Min.-Takt fahrenden Linien CE 64/65 bei 5 Min.!

Schließlich lässt sich auch die Annahme, man könne in 9 Min. mit den CE-Bussen bis Hahnerberg fahren, aus der täglichen Fahrgast-Erfahrung keinesfalls bestätigen: Diese Fahrzeit kann zu den meisten Tageszeiten nicht gehalten werden, daher werden die WSW die Fahrzeit bei künftigen Fahrplanwechseln mal wieder die „an die Verkehrsverhältnisse“ anpassen und zusätzliche Minuten einplanen. Das geschieht spätestens bei weiteren Einschränkungen in der Benutzung des Kiesbergtunnels, wenn die Cronenberger Straße noch einmal zusätzliche Verkehre aufnehmen muss.

Völlig unbrauchbar ist ein Fahrzeitvergleich mit der Li. 613, deren Hauptaufgabe die Feinerschließung der Ravensberger Straße / Friedrichsberg ist, und die aufgrund ihrer längeren Fahrzeit und hoher Verspätungsanfälligkeit für Fahrten zu den „Südhöhen“ (= Bereich Hahnerberg / SZ Süd) weniger nachgefragt ist als andere Linien.

Außerdem ist der Endpunkt SZ Süd – wie bereits in allen Projektbeschreibungen ausdrücklich betont – vorrangig als Verknüpfungspunkt ausgewählt, der Quell-Zielverkehr zum Schulzentrum Süd ist dagegen in seiner Bedeutung eher untergeordnet.

Durchfahrten durch die Mittelstation: Die Studenten der Uni Wuppertal haben an der Talstation in Koblenz eine Zeit von ca. 1 Min. vom Ab- bis zum Wiederankuppeln an das Zugseil gemessen. Dies dürfte auch für eine normal gebaute Mittelstation gelten. Wenn bei uns eine Sonderkonstruktion gewählt wird (z.B. für eine Zwischenwendeanlage, die Garagierung der Fz. oder eine Parallelverschiebung der Trasse an der Cläre-Blaeser-Straße vorbei) kann  das natürlich zu längeren Durchfahrzeiten führen.

Die Umwegfahrt über eine zusätzlich Stütze an der Cläre-Blaeser-Straße vorbei kostet ca. 11 Sek. zusätzliche Fahrzeit, aber die geben wir gerne!

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