Deutsche Juden im Getto Litzmannstadt

Die Historikerin Dr. Andrea Löw (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München) berichtet über die Geschichte des Gettos aus der Perspektive der Eingeschlossenen, über ihre Lebensbedingungen, ihre Selbstwahrnehmung, ihr Verhalten.

„Viele Schrecknisse gerieten in Vergessenheit. Viele Schrecknisse (Schandtaten) hatten keine Zeugen. Viele Schrecknisse waren derart, dass ihre Darstellung keinen Glauben fand. Aber sie sollen in der Erinnerung leben bleiben.“ Oskar Rosenfeld schrieb diese Zeilen im Mai 1942 angesichts der Deportation von Juden aus dem Getto Litzmannstadt (Lodz) in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) in sein Tagebuch. Zahlreiche Juden hielten das Erlebte fest, damit Leben und Sterben im Getto nicht in Vergessenheit geraten würden. Die jüdische Gettoverwaltung richtete sogar ein Archiv ein, um diese Aufzeichnungen zu sammeln.

Andrea LöwAndrea Löw ©Privat

Andrea Löw hat diese Selbstzeugnisse aus dem Getto in Litzmannstadt (Lodz) in deutscher, polnischer und jiddischer Sprache erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Was wird über die Geschichte der Menschen im Getto berichtet? Wie versuchten sie, ihr Leben zu organisieren und gegen die Resignation anzukämpfen? 
Aus anonymen Opfern werden Individuen, die versuchten, auf ihr Schicksal aktiv Einfluss zu nehmen.

 

Termin: Montag, 23.11.2015, 19.30 Uhr

Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Eintritt: 3 €

Ansprechpartnerin: Dr. Ulrike Schrader, Tel. 0202-563.2843 oder info@alte-synagoge-wuppertal.de

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