Joachim Beck: Eher kein drittes Mal „Manager in der Manege“

"Ich glaube, wir sollten aufhören, wenn es am Schönsten ist", antwortet Joachim Beck auf die Frage, ob sein Erfolgsformat "Manager in der Manege" im nächsten Jahr in die dritte Runde gehen wird. So ganz endgültig klingt das aber zum Glück noch nicht.

Joachim Beck ist Inhaber der Unternehmensberatung "Beck & Consorten" und einer der Initiatoren von "Manager in der Manege".Joachim Beck ist Inhaber der Unternehmensberatung "Beck & Consorten" und einer der Initiatoren von "Manager in der Manege".

njuuz: Zufrieden mit der zweiten Auflage von „Manager in der Manege – Hart und schmutzig oder weich und putzig?„?

Beck: Ja, ich bin zufrieden. Viele Menschen, mit denen ich gesprochen habe, hatten am Freitagabend viel Spaß. Auch wenn ich natürlich einige Punkte notiert haben, die man verbessern könnte.

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njuuz: Die ganze Show wirkte völlig locker und unverkrampft. Auch dank
Deiner Moderation und der Deines kongenialen Gegenparts Frank Stausberg. Wie intensiv muss man so ein Event vorbereiten, damit alles wie am Schnürchen läuft?

Beck: Vielen Dank für die Blumen. Die Moderation an sich bereiten wir nicht vor. Ich habe den Eindruck, dass die Mischung aus Improvisation und Überforderung den Charme der Veranstaltung ausmacht. Das gilt für die Moderation aber auch für die Beiträge der Interpreten. Im Prinzip haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Bei huswup [Abk. v. „Hart und schmutzig oder weich und putzig“] darf das Publikum merken, dass es einen Regisseur oder Techniker gibt. Frank Stausberg und ich sind außerdem ganz gut aufeinander eingespielt. Schließlich moderieren wir gemeinsam Karaoke-Parties und haben eine Jugend-Fußballmannschaft trainiert. Das hilft wahrscheinlich.

Den Ablauf haben wir natürlich recht intensiv vorbereitet, wobei ich dabei auch meinen Kollegen Matthias Kohrsmeier erwähnen möchte, mit dem ich zusammen das Konzept entwickelt habe.

Tassilo Dicke als Johnny Cash.Tassilo Dicke als Johnny Cash.

njuuz: Auf der Bühne performten die Manager, als hätten sie nie etwas anderes getan. Mal ehrlich: lagen hinter der Bühne die Nerven bei einigen blank?

Beck: In der Tat waren fast alle Interpreten sehr aufgeregt – freudig aufgeregt. Ich habe zitternde Hände und massive „ich lerne noch mal in letzter Minute meinen Text“-Aktivitäten gesehen. Star-Allüren oder blank liegende Nerven habe ich nicht wahrgenommen.

njuuz: Viele Auftritte hatten Profiqualität. Das Publikum war völlig begeistert. Wie hart proben die Interpreten, die ja häufig zum ersten Mal in ihrem Leben auf einer Bühne stehen?

Beck: Das unterscheidet sich interessanterweise sehr stark. Einige Interpreten haben zwei Monate lang jeden Abend geprobt (so berichteten zumindest die Kinder unserer Interpreten), andere haben erst in der Woche vor ihrer Probe ernsthaft mit der Vorbereitung begonnen. Zwei Wochen vor der Veranstaltung haben dann aber die meisten panische Momente.

njuuz: Der ganze Spaß diente auch einem guten Zweck, nämlich dem Verein Schulmittagessen. Warum unterstützt Ihr gerade diese Organisation?

Beck: Ich halte Chancengleichheit für ein wichtiges Thema und finde es beschämend, dass soziale Unterschiede Einfluss auf schulische Belange haben. Die Stadt Wuppertal darf den Beitrag wegen der schlechten Haushaltslage nicht mehr übernehmen, ich finde, der Förderverein leistet eine sehr wichtige Arbeit.

Die "huswup-Allstars", Teilnehmer der Show aus 2009, coverten den Village People-Song "YMCA".Die "huswup-Allstars", Kandidaten der Show aus 2009, coverten den Village People-Song "YMCA".

njuuz: Das Rex war bis auf den letzten Platz ausverkauft, aber das Wuppertaler Establishment aus Politik und Wirtschaft glänzte überwiegend durch Abwesenheit. Was glaubst Du, ist denen der Untertitel der Veranstaltung „Hart und schmutzig oder weich und putzig?“ suspekt?

Beck: Das kann sein. Unser Publikum ist sehr initiativ, wir haben niemanden eingeladen sondern die Menschen haben uns die Karten quasi aus den Händen gerissen. Wir wollten kein gesellschaftliches Anliegen transportieren, sondern eine Party feiern. Dass dabei etwas für das Schulmittagessen erwirtschaftet wird, ist ein sehr schöner Nebeneffekt. Wir hatten ein wirklich sensationelles und herzliches Publikum.

njuuz: Zweimal gab es „Manager in der Manege“ schon. Können wir uns auf ein drittes Mal freuen?

Beck: Nein, eher nicht. Ich glaube, wir sollten aufhören, wenn es am schönsten ist. Das ist der Stand heute unter dem Eindruck der leichten Überforderung einer Unternehmensberatung mit der Organisation eines Rock-Pop-Punk-Konzerts. Wir werden jetzt aber erst einmal das tun, was wir letztes Jahr getan haben: das Thema für 6 Monate in die Schublade legen und nach dem Sommer entscheiden, ob wir es vielleicht doch nochmal angehen.

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Die Fragen stellte Georg Sander.
Foto Joachim Beck: privat. Weitere Fotos: Georg Sander
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Zur Bilderstrecke von „Manager in der Manege“ 2010

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Kommentare

  1. ProMotions sagt:

    Ich will so was auch noch mal sehen!!!
    Wir waren mit 14 Leuten da – anlässlich des Geburtstages meiner besseren Hälfte – und alle waren total begeistert. 2 unserer Gäste bieten sich als Akteure der näcshten Show an: es reicht allerdings nur für Luftgitarre zum Gesang 🙂
    Also, Herr Beck: bitte noch mal. Stelle mich als Helferlein gerne zur Verfügung 🙂

  2. CtEvD sagt:

    Ja wie?! Das „Must-have“ des Wuppertaler Eventkalenders kann jetzt nicht nach der zweiten Auflage wieder abgeschafft werden! Das geht doch gar nicht! Schlage vor, den Initiator innerhalb der nächsten sechs Monate einmal so abzufüllen und ihm das Versprechen einer Neuauflage abzuringen – natürlich unter Zeugen!

    1. Gabi Wunderbar sagt:

      aber nicht ohne etwas zu unterschreiben… ich bin dabei! Und wenn er sich weigert demonstrieren wir vor seinem Büro und organisieren einen mittleren bis riesigen Menschenauflauf.

    2. PtEvD sagt:

      Um Gottes Willen! Die erste Reaktion: Schock! Trauer! Wehmut!
      Aber ich stimme den Worten meiner Schwester zu, unterstütze ihre Idee in jedem Fall und stelle mich gern als Zeuge zur Verfügung!

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