12.000 Euro für den akademischen Nachwuchs

Acht Absolventinnen und Absolventen der Bergischen Universität Wuppertal wurden für ihre herausragenden Abschluss- und Doktorarbeiten ausgezeichnet.

Die Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität (GFBU) vergab insgesamt 12.000 Euro an acht junge Akademiker. Die drei Dissertationspreise stiftete die Deutsche Bank, die Wuppertaler Wiesemann & Theis GmbH den „Serendipity Preis“.

(v.l.n.r.): Dr. Philipp Klahn, DAAD-Preisträger Maurizio Alberti, Andreas Millhoff, Dr. Holger Janusch, Sarah Schaefer, GFBU-Vorsitzender Prof. Dr. med. Johannes Köbberling, Christian Hendricks, Dipl.-Ing. Rüdiger Theis, Bianca Wegener, Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch, Jan-Michael Pick und Dr. Marius Wiesemann.  Klick auf das Foto: Größere Version © Michael Mutzberg(v.l.n.r.): Dr. Philipp Klahn, DAAD-Preisträger Maurizio Alberti, Andreas Millhoff, Dr. Holger Janusch, Sarah Schaefer, GFBU-Vorsitzender Prof. Dr. med. Johannes Köbberling, Christian Hendricks, Dipl.-Ing. Rüdiger Theis, Bianca Wegener, Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch, Jan-Michael Pick und Dr. Marius Wiesemann.
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Der mit 2.500 Euro dotierte 1. Dissertationspreis ging an Dr. Philipp Klahn. Der 31-Jährige promovierte Anfang dieses Jahres bei Chemiker Prof. Dr. Stefan Kirsch als Stipendiat des Fonds der Chemischen Industrie. „Es handelt sich bei der Dissertation um eine der besten Arbeiten, die ich je gelesen habe, mit teils spektakulären Ergebnissen“, erklärt Kirsch. Klahn machte sein Abitur in Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein) und absolvierte in Koblenz eine Ausbildung zum Laboranten. Darauf folgte ein Chemiestudium an der Technischen Universität München. Er überzeugte die GFBU-Jury mit seiner Arbeit über die „Entwicklung neuer stereo-, regio- und chemoselektiver Methoden zur Synthese von bizyklischen Verbindungen, Heterozyklen und Aziden sowie deren Anwendung in der Totalsynthese“. Seit Februar ist Philipp Klahn Postdoc an der Rice University in Houston (USA).

Dr. Marius Wiesemann (29) erhielt den mit 1.500 Euro dotierten 2. Dissertationspreis. Wiesemann studierte nach seinem Abitur am Wuppertaler Gymnasium Sedanstraße Physik an der Bergischen Universität. 2013 promovierte er hier zum Thema „Kinematische Verteilungen bei der Higgsproduktion im Standardmodell und seiner supersymmetrischen Erweiterung“. „Marius Wiesemann ist ein äußerst begabter und motivierter Wissenschaftler, für den seine Promotion das Sprungbrett in eine international erfolgreiche wissenschaftliche Karriere darstellt“, sagt sein Doktorvater, Prof. Dr. Robert Harlander (Theoretische Teilchenphysik). Seit seiner Promotion arbeitet Wiesemann als Post-Doktorand an der Universität Zürich (Schweiz).

Mit dem 3. Dissertationspreis und 1.000 Euro Preisgeld wurde Dr. Holger Janusch ausgezeichnet. Er promovierte im Sommer 2014 bei Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Maria Behrens zum Thema „Das Scheitern internationaler Verhandlungen – eine vergleichende und qualitative Analyse der US-Handelspolitik“. Prof. Behrens: „Herr Janusch kommt zu aussagekräftigen und interessanten Forschungsergebnissen, deren hohe Aktualität die momentanen Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen verdeutlichen.“ Der 32-Jährige absolvierte sein Abitur im hessischen Kelkheim und studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Geschichte und Soziologie an der Uni Frankfurt a.M. Für seine Dissertation kam Holger Janusch 2008 nach Wuppertal. Seit April ist er Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft an der Bergischen Universität.

Die GFBU vergab außerdem vier Förderpreise an herausragende Absolventen. Die vier Preisträger sind Christian Hendricks, Andreas Millhoff, Jan-Michael Pick und Sarah Schaefer. Sie dürfen sich über jeweils 1.000 Euro freuen.

Christian Hendricks (29) wurde für seine Masterarbeit „Modelling and Numerical Simulation of Clean Spark Spread Options in the German Electricity Market“ ausgezeichnet. „Die extrem hohe Relevanz und auch das deutliche interdisziplinäre Potenzial seiner Arbeit haben sich bereits in vier Einladungen zu Vorträgen widergespiegelt“, so sein Betreuer Prof. Dr. Matthias Ehrhardt (Angewandte Mathematik/Numerische Analysis). Hendricks studierte nach seinem Abitur in Recklinghausen und einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Vest Recklinghausen an der Bergischen Universität Wirtschaftsmathematik (Bachelor) und Mathematik (Master). Seit 2013 promoviert er bei Prof. Dr. Michael Günther (Angewandte Mathematik/Numerische Analysis).

Andreas Millhoff (30) überzeugte die Jury mit seiner Bachelorarbeit „Untersuchungen zur Staudinger-Explosion und ihrer Verhinderung“. Betreut wurde er von Prof. Dr. Roland Goertz (Sicherheitstechnik/Abwehrender Brandschutz). „Durch seine ausgeprägte kritisch-wissenschaftliche Haltung, seine Ausdauer, seinen Fleiß und seine Selbständigkeit hat er das übernommene Thema in einer Tiefe bearbeitet, die weit über das hinausgeht, was im Rahmen einer Bachelor-Thesis zu erwarten ist“, erklärt Goertz. Andreas Millhoff machte sein Abitur am Gymnasium Garenfeld in Hagen. Der staatlich geprüfte Rettungsassistent studiert an der Uni Wuppertal seit 2007 Sicherheitstechnik, aktuell im Masterstudiengang.

Die Preisträgerinnen und Preisträger stellten im Rahmen eines Science-Slams ihre Arbeiten kurz vor. Das Publikum kürte schließlich Dr. Philipp Klahn zum Sieger des Slams.

Ein weiterer GFBU-Förderpreis ging an Jan-Michael Pick. Der 27-Jährige wurde für seine Masterarbeit „Die Folgen von Non-Compliance – Eine Empirische Analyse der Wertrelevanz“ ausgezeichnet. Sein Abitur absolvierte er am Gertrud-Bäumer Gymnasium in Remscheid. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Wuppertal promoviert Pick aktuell bei Prof. Dr. André Betzer (Finanzwirtschaft und Corporate Governance). Betzer: „Jan-Michael Pick begeistert mich durch seine Kreativität, seine methodischen Kenntnisse sowie seinen kritischen Sachverstand, was dazu beigetragen hat, dass weitere essenzielle Aspekte für unser Projekt gewonnen werden konnten“.

Die vierte Preisträgerin ist Sarah Schaefer (26). In ihrer Masterarbeit „Friedrich von Gentz und die politische Öffentlichkeit“ beschäftigte sie sich mit dem Durchbruch der Pressefreiheit im Vormärz. „Sie gehört zu einer Reihe von Studierenden, die sich über das durchschnittliche Engagement hinaus mit ihrem Fach verbunden fühlen und an der wissenschaftlichen Diskussion interessiert sind“, so ihr Betreuer Jun.-Prof. Dr. Arne Karsten. Die gebürtige Düsseldorferin studierte nach ihrem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium Kaarst-Vorst an der Bergischen Universität Anglistik und Geschichtswissenschaft. Neben ihrem Referendariat am Gymnasium am Kothen in Wuppertal ist sie derzeit Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Ute Planert (Geschichte und ihre Didaktik).

Den mit 3.000 Euro dotierten Serendipity-Preis konnte Bianca Wegener für sich gewinnen. Die Auszeichnung wird für Arbeiten vergeben, deren Ergebnisse „überraschend“ waren, da sie Hypothesen oder eine verfestigte Lehrmeinung ernsthaft in Frage stellen. Die 33-Jährige überzeugte mit ihrer Bachelorarbeit „Zur Existenz von Phosphor(V)-iodid und Phosphor(III)-tetrahalogenid-Anionen“. Darin klärte sie die Frage nach der Existenz von Phosphor(V)iodid, einer einfachen binären anorganischen Verbindung. Ihr Betreuer, Chemiker Prof. Dr. Carsten Jenne, geht davon aus, „dass die Ergebnisse der Bachelorarbeit auch Eingang in die grundlegenden Lehrbücher der anorganischen Chemie finden werden“. Bianca Wegener studierte nach einer Ausbildung zur Augenoptikerin in Göttingen und ihrem Abitur am Bergischen Kolleg Wuppertal Chemie an der Bergischen Universität. Aktuell absolviert sie hier ihr Masterstudium.

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Quelle: Bergische Universität Wuppertal

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