23.11.2014

Mini-Jobs als Maxi-Trend

Mehr als 32.600 Mini-Jobber gibt es derzeit in Wuppertal. Die meisten davon sind Frauen: 61 Prozent. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen.

Die NGG Düsseldorf-Wuppertal beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Insgesamt sei die Anzahl der Mini-Jobs in den vergangenen zehn Jahren in Wuppertal deutlich gestiegen – um 14 Prozent. Die Hotel- und Gaststättenbranche habe sich dabei immer stärker zum „Mini-Job-Markt“ entwickelt: Vom Koch bis zur Kellnerin haben derzeit rund 3.510 Beschäftigte in Wuppertal einen Job, bei dem sie lediglich bis zu 450 Euro pro Monat verdienen, so die NGG. „Auch im Bäcker- und Konditorenhandwerk sind Mini-Jobs ein Maxi-Trend“, sagt Dieter Schormann.

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Der Geschäftsführer der NGG Düsseldorf-Wuppertal kritisiert, dass es für Beschäftigte immer schwerer werde, einen Vollzeitjob zu bekommen. Viele Menschen würden durch Mini-Jobs zwar einen Fuß in den Arbeitsmarkt bekommen. Der entscheidende Schritt danach gelinge aber nur ganz wenigen: nämlich die dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Dieter Schormann fordert daher eine Mini-Job-Reform, wie sie derzeit auch von der SPD im Bund vorangetrieben werde: „Bei den 450-Euro-Jobs ist eine Rundumerneuerung dringend notwendig, bei der Arbeitgeber vom ersten Euro an die vollen Sozialversicherungsbeiträge entrichten müssen. Mini-Jobs, wie wir sie derzeit haben, sind ‚soziale Mogelpackungen‘: Die Mini-Jobber bekommen kleines Geld. Und das, was dabei für die Rente herausspringt, tendiert gegen Null.“ Die Teilzeitjobs seien „Armutsfallen fürs Alter“.

Die NGG Düsseldorf-Wuppertal appelliert daher an die Bundestagsabgeordneten aus der Region, sich in Berlin für eine umfassende Reform der 450-Euro-Jobs stark zu machen. „Es kommt jetzt darauf an, dass sich die SPD innerhalb der Großen Koalition bei diesem wichtigen sozialpolitischen Thema durchsetzt“, so Dieter Schormann. Für die Blockadehaltung von CDU und CSU in dieser Frage zeigt die NGG kein Verständnis: „Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, Mini-Jobbern die Übergänge in reguläre, sozialversicherungspflichtige Jobs zu erleichtern. Das kann nur gelingen, wenn auch für alle Jobs mit einem Monatslohn von bis zu 450 Euro konsequent Sozialabgaben gezahlt werden müssen. Erst dann denken Arbeitgeber darüber nach, Vollzeitstellen zu schaffen statt für eine Inflation bei den Mini-Jobs zu sorgen.“

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Kommentare

  1. Totti Sippel sagt:

    H A L L O verantwortliche Politik.

    32.600 Minijobber sind mindestens 32.500 zu viel.

    Taten durch die Politik?

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