Köbo-Haus – das falsche Haus am falschen Platz!

Das KÖBO-Haus wurde im Jahr 1926 an den damaligen Neubau der Schwebebahnstation Döppersberg angebaut.

Es hat einen trapezförmigen Grundriss und steht ausgerechnet an der engsten Talstelle zwischen der Haltestelle Döppersberg und der Bundesbahndirektion. Seit dem Durchbruch der B 7 nach dem Krieg ragt es wie ein Keil in den Straßenraum. Schon jetzt gibt es nicht einmal Platz für einen ordentlichen Bürgersteig.

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In den achtziger Jahren war das damals im städtischen Eigentum stehende Gebäude völlig heruntergekommen, und der Abriss stand zur Diskussion. Es gibt städtische Planungen aus der Zeit, in der das Bauwerk bereits nicht mehr verzeichnet war. Überraschenderweise fanden sich dann Interessenten, die das Objekt von der Stadt als ‚Geschenk’, d. h. zu einem symbolischen Preis, annahmen und in den gegenwärtigen Nutzungszustand versetzten. In der Folgezeit wurde es sogar – offenbar als Anhängsel der Schwebebahn – unter Denk­malschutz gestellt und damit allen zukünftigen Planungsphantasien entzogen.

Für die Neugestaltung des Döppersbergs bildete das Bauwerk seitdem ein fundamentales – von der Stadt selbst geschaffenes – Hinder­nis. Insbesondere die Anlage des Busbahnhofes auf der Talachse wurde schwerwiegend behindert. Denn das Objekt musste nun um­ständlich umfahren werden. Auch im aktuellen Projekt manifestiert sich der störende Effekt des Hauses. Allein ihm verdankt der kuriose und wie verloren wirkende ‚Wupperpark’ zwischen tosender B 7 und tristem Wupperblick, bei dem man noch nicht weiß, wie er betreten werden kann, seine Existenz.

Der Erwerb des Objekts durch den Investor Signature Capital ist zweifellos konsequent und beweist seinen strategischen Blick. Dadurch wird die letzte kommerzielle Lücke zwischen der Schwebestation und der westlichen Ladenzeile geschlossen. Und die Stadt kann sich fühlen wie „Hans-‚Peter‘ im Glück“. Einst besaß sie ein planerisch wichtiges Grundstück am Döppersberg, jetzt gehört es ihr nicht mehr, aber die Nachteile bleiben ihr dauerhalft erhalten. So funktioniert Stadtplanung in Wuppertal.

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Kommentare

  1. Karl Kühme sagt:

    Abgesehen von der Frage, wer denn Nutznießer der baulichen Situation des KÖBO-Hauses in den 80er Jahren war, ist die Mitteilung schlichtweg Unfug. Selbst, wenn das Haus – samt Schwebebahnstation – abgerissen worden wäre, hätte eine neue Statio gebaut werden müssen. Und da die Station nun einmal im Bereich der Schwebebahn liegen sollte, sind alle planerischen Überlegungen im Wesentlichen an diesen Ort gebunden.
    Insgesamt macht der Text deutlich, wie inhaltsarm und überflüssig dieser Verein ist.

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