IHK-Gutachter empfiehlt Komplett-Sperrung der B7

Besser die Talachse drei Jahre vollständig abriegeln, anstatt sie über fünf Jahre hinweg nur teilweise zu sperren - das ist das Ergebnis der Analyse des von der IHK beauftragen Gutachters Dr.-Ing. Frank Weiser. Kritik kommt vom Elberfelder Handel.

Verkehrsexperte Weiser hat die Auswirkungen beider Varianten  untersucht..Verkehrsexperte Weiser hat die Auswirkungen beider Varianten untersucht.

Grundlage für Weisers Prognosen waren die Verkehrsdaten für die Knotenpunkte. Ein weitergehendes Verkehrsmodell zur Simulation lag nicht vor. Nach seiner Einschätzung hat es bislang keinen sauberen Vergleich auf Augenhöhe zwischen Sperrung und Offenhalten der B7 gegeben. Die vorliegenden Daten hätten Grenzen und Ungenauigkeiten, so Weiser, taugten aber zur überschlägigen Beurteilung.

Weiser

Die Unterbrechung der B7 führe zu deutlichen Verkehrsverlagerungen. Der Gutachter rechnet damit, dass vor allem Wolkenburg, A46, Briller Straße, Hochstraße und Ronsdorfer Straße zu Ausweichrouten werden. Besonders die Autobahn ist ein Knackpunkt. Es dürfe dort während der Sperrung der Talachse keine größere Baustelle geben.

Weisers Gutachten enthält keine Aussagen zur Erreichbarkeit der Innenstadt. Seine Vermutung: Beide Varianten würden sich etwa gleich auf die City auswirken. Jos Coenen, Leiter von Galeria Kaufhof in Elberfeld und einer der Sprecher des örtlichen Einzelhandels, sieht die Aussichten bei einer Komplettsperrung kritisch: Ein Drittel weniger Verkehr, das könne auch ein Drittel weniger Kunden bedeuten. „Lieber Stau auf der B7 als auf der A46“, so sein klares Statement.

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Kommentare

  1. Heinz-Willi Riedesel sagt:

    Rechnet man den Verkehr heraus, der den Döppersberg nur als Transitstrecke Ost-West oder umgekehrt benutzt, bleibt die Frage wieviele Konsumenten Elberfeld überhaupt mit dem Auto erreichen wollen. Die ÖPNV-Anbindungen sind von der Sperrung nur maginal durch Verlegungen betroffen. Der fußläufige Bürger erreicht Elberfeld ungestört.
    Ergo: Ein Drittel weniger Autoverkehr entspricht nicht einem Drittel Umsatzeinbusse, zumal eine Umwegleitung die Erreichbarkeit von Parkhäusern weiterhin ermöglicht. Das es eng wird ist nach einer Woche allen bewußt. Oberbarmen hatte bei der Opertion am offenen Herzen ( Berliner Straße ) weniger gute Alternativen.

  2. Hans-J. Flohr sagt:

    Der „Reporter“ schreibt aus der Sitzung heraus, fotografiert die gezeigten Charts usw. Er vergisst aber zu berichten, dass es (1) etliche positive Statements der Anwesenden zur Unterbrechung der B7 gab und (2), dass die Abstimmung im Bezirksausschuss der IHK keine (!!) Gegenstimmen, lediglich vier Enthaltungen ergab. Alle anderen waren dafür, die B7 für die absehbar kürzere Bauzeit zu sperren.

    1. wuppertalerin sagt:

      Wie „absehbar kurz“ die Bauzeit wird, wird sich dann bei der ersten Insolvenz eines der vielen baubeteiligten Unternehmen zeigen. Erneute Ausschreibung kostet dann ein Jahr ( pro Insolvenzfall) zusätzlich.
      Wie soll bitte die A46, die jetzt schon am Limit ist, 7000 zusätzliche Fahrzeuge pro Tag (insbes. im Berufsverkehr wird es sich dramatisch verdichten) aufnehmen? Will man ab Sperrung jegliche Bauarbeiten auf der A 46 unterbinden? Das liegt nicht in der Hand der Stadt.
      Wie sehen die ausgearbeiteten Rettungspläne bei Vollsperrung ausß Da hüllt man sich in Schweigen. Die Hilfsfrist von 8 Min. wird nicht auf allen Umfahrungen zu halten sein- also bloß keinen Herzinfarkt kriegen, Brand oder Unfall riskieren.
      Und die Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen werden ein Drittel weniger Verkehr zu spüren bekommen, da gebe ich Herrn Coenen definitiv recht.

  3. FH sagt:

    Jetzt hat man schon einen eigenen Gutachter bestellt und dann ist man immer noch nicht zufrieden… Zu machen und los legen..

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