Gratis-Ticket für Oma Gertrud

Die Wuppertaler Familie Dinnebier schenkte der 87-jährigen Dauerschwarzfahrerin, die unter dem Namen "Oma Gertrud" bundesweit Schlagzeilen macht, ein Jahresticket für Bus und Bahn.

Auch mit der Schwebebahn kann Oma Gertrud ein Jahr lang kostenlos fahren.Auch mit der Schwebebahn kann Oma Gertrud ein Jahr lang kostenlos fahren.

Im Namen der 89-jährigen Elisabeth Dinnebier wurde Oma Gertrud jetzt eine Jahreskarte für die unbegrenzte Nutzung von Bus und Bahn überreicht. Die alte Dame kann somit ab sofort ihre wiedererrungene Freiheit mobil genießen und ist so geschützt vor einem weiteren Konflikt mit dem Gesetz.

Weil die 87-jährige Dame 22 Mal ohne Fahrschein erwischt worden war, sollte sie sich kurz vor dem Jahreswechsel erneut vor Gericht verantworten. Ihr trauriger Fall bewegte Menschen im ganzen Land. Das Gericht setzte das Verfahren glücklicherweise wieder aus; in Gutachten sollte über die Fortsetzung des Prozesses entscheiden. Inzwischen wurde veröffentlicht: Oma Gertrud ist nicht schuldfähig und damit freigesprochen. Das ist einerseits erfreulich für die alte Dame — andererseits kann sie sich davon mit ihrer kleinen Rente trotzdem kein Busticket kaufen. Dabei ist es gerade für alte Menschen so wichtig, weiterhin mobil zu sein.

Elisabeth Dinnebier (89, Schloss Lüntenbeck GmbH & Co. KG Wuppertal) hat den Fall von Oma Gertrud in den Medien mitverfolgt und ist betrübt: „Jeder Mensch sollte im Alter mobil sein können. Das ist so wichtig für uns. Oma Gertrud ist in meinem Alter und hatte leider nicht so viel Glück, sich heute ein Bärenticket leisten zu können. Da gebe ich gern etwas ab. Wir Alten halten doch zusammen!“

Das Jahresticket für Bus und Bahn wurde vor kurzem an den Anwalt von Oma Gertrud übergeben und gilt bis einschließlich Dezember 2014. Vielleicht findet sich ja bis dahin ein weiterer Wuppertaler Spender, der Oma Gertruds Mobilität für das Folgejahr sichert? Vielleicht aber wird ja auch die Gesetzeslage neu überdacht und eine generelle Lösung für die Zusicherung der Mobilität von finanziell benachteiligten Menschen im Alter gefunden?

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Quelle: Schloss Lüntenbeck GmbH & Co. KG
Archivfoto: njuuz

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Kommentare

  1. Tobi Fuchs sagt:

    Einerseits gefällt mir das Engagement von Frau Dinnebier, denn diese Tat entspringt dem typischen Wuppertaler Unternehmer-Geist: man hat zwar Kapital aufgebaut, aber übernimmt auch soziale Verantwortung. Der Gedanke dahinter steht im Kleinen in einer Reihe mit den sozialen Ideen eines Daniel von der Heydt, eines Gustav Schlieper oder eines Conrad Albert Ursprung und wie die sozial-engagierten Wuppertaler alle hießen.

    Andererseits denkt man aber auch ist die Tat von Oma Gertrud letztlich auch doch etwas verwerfliches gewesen. Denn für mein Ticket muß ich auch ordentlich was berappen, ohne dass ich einen Sponsor hätte. Klar, ich habe es nicht nötig, aber wie viele hätten es nötig, aber trauen sich dennoch nicht das Gesetz zu brechen, so wie es Oma Gertrud tat. „Frechheit siegt…“ Aber ist das schön?

    1. atila sagt:

      ich bitte euch beim Denken und schreiben das Kapitalgehirn auszuschalten und menschlich zu denken.

      Es gibt kein Grund oder Gesetzbuch und auch nicht das kapitalistisch.-faschistische welt die mich davon abhalten würde menschlich zu denken und zu handeln.

      Neid, Gier, Hass -> sich von diesen Weltlichen dingen zu befreien das ist nicht einfach und deshalb wird das kapitalistische Gesellschaft immer euer Gehirn waschen und nicht befreien.

      schaade.

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