Das kommt hier nicht hin!

OB Jung gab heute auf dem Dönberg das klare Signal, dass eine Hühner-Agrarfabrik dort nicht genehmigungsfähig sei.

Anfang Juli fiel der Start „für eine vielleicht in dieser Form einzigartige Aktion“, so Prof. Ernst-Andreas Ziegler, Sprecher der Bürgerinitiative. Die seinerzeit gegründete Initiative sei in erster Linie nicht gegen etwas, sondern für den Erhalt des Lebensraumes Dönberg und der traditionellen Landwirtschaft. Für gesunden Lebensraum nicht nur vor der Haustür, sondern auch anderswo. In Folge aber auch gegen etwas, „nämlich gegen eine Horrorhühneranlage mit bis zu 35.000 Hühnern, die diese Wiese binnen kurzer Zeit in eine Wüste verwandelt und gesundheitsschädlich ist.“ So etwas gehöre nicht in die Landschaft, sondern – wenn  überhaupt – in ein Industriegebiet.

 

3.212 Unterschriften konnten heute an Oberbürgermeister Peter Jung übergeben werden.3.212 Unterschriften konnten heute an Oberbürgermeister Peter Jung übergeben werden.

74 Prozent Zustimmung

In den letzten Monaten hat die Bürgerinitiative bis zum heutigen Tag insgesamt 3.212 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern im wahlfähigen Alter gesammelt. Der größte Teil ist vom Dönberg, aber auch zahlreiche Freunde und ehemalige Bewohner haben hier unterzeichnet. „Bei 4.342 Wahlberechtigten in unserem Ortsteil haben wir somit ohne Wahllokal und Organisation 74 Prozent Zustimmung geschafft“, so Ziegler.

Die Gerüchte um die Planung des Vorhabens hätten einige schlaflose Nächte bereitet, so richtete er an den Oberbürgermeister direkt die Frage „Können wir den Dönberg retten?“

Nicht genehmigungsfähig

Oberbürgermeister Peter Jung bedankte sich bei der Bürgerinitiative und den vielen Menschen, die sich zu diesem Anlass einmal mehr am Stürmannsweg versammelt hatten. Auch in der Verwaltung habe man in der Zwischenzeit gearbeitet, dort sehe man das Vorhaben ebenso kritisch. Dies habe nichts mit traditioneller Landwirtschaft zu tun, die es zu schützen gelte. „Ich habe Ihnen das damals schon gesagt und betone es auch heute: Ich halte ein solches Vorhaben hier nicht für genehmigungsfähig.“  Es würde weder einer Umweltverträglichkeitsprüfung standhalten, noch den Erschließungsmöglichkeiten des Geländes. Er versprach: „Das kommt hier nicht hin!“

Klare Worte für den Dönberg (Fotos: Simone Joehren)Klare Worte für den Dönberg (Fotos: Simone Joehren)

Dies habe man auch in den beiden Beratungsgesprächen mit dem Landwirt deutlich gemacht, die vor einigen Wochen stattgefunden hätten. Man hätte auch so gehandelt, wenn die Dönberger ihren Protest nicht so deutlich gemacht hätten, denn die Verwaltung wolle zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger handeln. Eine fabrikmäßige Eierproduktion hätte nichts mit Landwirtschaft zu tun, gleichzeitig mahnte die Stadtspitze: „Unser Einkaufsverhalten muss sich ändern!“ Man müsse zudem die Privilegien für die Landwirtschaft einer kritischen Prüfung unterziehen.

Für die Bürgerinitiative und die vielen Dönbergerinnen und Dönberger, die ihren Protest schon zu diesem frühen Zeitpunkt gemeinsam deutlich gemacht haben, waren die Worte der Stadtspitze ein großer Erfolg: „Damit ist ein neues Kapitel in der Geschichte des Dönbergs aufgeschlagen“, so Ziegler.
Man habe in den vergangenen Wochen von fast allen Parteien und Fraktionen Unterstützung erfahren. Vor Ort hatten sich zu verschiedenen Terminen MdB Manfred Zöllmer (SPD), Staatssekretär Peter Hintze (CDU) und Fraktionssprecher der Grünen über das mögliche Vorhaben informiert. Auch der BUND hatte sich deutlich gegen das Projekt ausgesprochen.

Für die Bürgerinitiative ist die Arbeit auch nach diesen deutlichen Worten seitens der Stadtspitze nicht beendet. Zum einen wird man auch weiterhin genau beobachten, was nun an dieser Stelle passieren wird. Zum anderen arbeitet man daran, eine partei- und länderübergreifende Initiative eine Gesetzesnovellierung zu erreichen, die solche Vorhaben im Außenbereich auch anderswo verhindern.

Weitere Informationen unter www.lebensraum-doenberg.de sowie bei Facebook.

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Kommentare

  1. Antonietta sagt:

    Tierquälerei:
    Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.

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