Wärme aus Klärschlamm ersetzt fossile Energieträger

Der Wupperverband hat in seinem größten Klärwerk, dem Klärwerk Buchenhofen in Wuppertal, den ersten Bauabschnitt für ein Wärmeverbundnetz abgeschlossen.

Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnitts kann nun die überschüssige Wärme der Schlammverbrennungsanlage (SVA) auf dem Klärwerksgelände genutzt werden. Zur Einbindung der SVA und Verteilung der Wärme auf dem Klärwerk wurden auf einer Strecke von 380 Metern neue Leitungen gelegt. Die Arbeiten dauerten von April bis Juli 2013, anschließend begann der Probebetrieb.

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Buchenhofen

Im Klärwerk Buchenhofen wurde bisher nur die Abwärme der Blockheizkraftwerke (BHKW) über ein Wärmenetz verteilt und zum Heizen der Faulbehälter und der Betriebsgebäude genutzt. Allerdings musste insbesondere in den Wintermonaten zusätzlich mit fossilen Brennstoffen geheizt werden.
Nach Optimierung des vorhandenen Leitungsnetzes und Anbindung der SVA kann nun zusätzlich eine Leistung von 1,5 Megawatt Wärme zu Heizzwecken genutzt werden. Hiermit könnten theoretisch 440 Haushalte im Jahr mit Wärme versorgt werden. Mit einem Teil der 1,5 MW ist es jetzt möglich, den gesamten Wärmebedarf des Standortes zu decken. Darüber hinaus wird die überschüssige Wärme auch zum Kühlen genutzt. Durch ein spezielles Aggregat wird die Wärme umgewandelt und dient zur Klimatisierung der zentralen Schaltwarte des Klärwerks.

Wärmeenergie effizient nutzen – CO2-Ausstoß reduzieren

Durch das Wärmeverbundnetz kann der Wupperverband am Standort Buchenhofen auf ca. 60.000 Liter Heizöl pro Jahr verzichten. Darüber hinaus reduziert sich der Strombedarf für die Kühlung der zentralen Schaltwarte.
Neben der Energieeinsparung ist die Nutzung des Wärmepotenzials der Kläranlage auch ein Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, da weniger fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen. Mit dem ersten Bauabschnitt können 200 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

In einem zweiten Bauabschnitt ab September 2013 soll das lokale Wärmeverbundnetz erweitert werden. Der Wupperverband wird dann sein benachbartes Laborgebäude und verbandseigene Wohnungen einbinden und mit überschüssiger Wärme aus BHKW und SVA Buchenhofen versorgen.

Forschungsprojekt untersucht Energiepotenzial des urbanen Wasserkreislaufs

Die Umsetzung und Erprobung des Wärmeverbundnetzes Buchenhofen ist ein Beitrag des Wupperverbandes zum europäischen Forschungsprojekt „INNERS“. INNERS steht für INNovative Energy Recovery Strategies in the urban water cycle (Innovative Energierückgewinnungs-Strategien im urbanen Wasserkreislauf). INNERS untersucht von 2011 bis 2014, wie die im urbanen Wasserkreislauf vorhandene Energie besser genutzt und Energieeinsparungen umgesetzt werden können. Die Zielsetzung ist ein energieneutraler oder sogar Energie produzierender Wasserkreislauf.
Der Wupperverband ist am Projekt INNERS mit drei Teilprojekten beteiligt: dem Wärmeverbundnetz im Klärwerk Buchenhofen, der Entwicklung eines Energie-Onlinetools (Computerprogramm) im Klärwerk Burg und dem Einsatz von speziellen Bakterien im Klärwerk Kohlfurth, die zur Entfernung des Nährstoffs Stickstoff weniger Energie benötigen.
Die Mitarbeit im Forschungsprojekt INNERS ist für den Wupperverband ein weiterer Schritt zu dem Ziel, bis 2020 den erforderlichen Energiebedarf für den Betrieb seiner Anlagen selbst zu produzieren.

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Quelle: Wupperverband

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