Jörg Illigen: „In Wuppertal wird viel gemeckert“

Nachdem die Agentur Illigen Wolf Partner der Stadt Wuppertal ein neues Design geschenkt hatte, protestierte die lokale Kreativszene bei Oberbürgermeister Peter Jung. Jetzt wehrt sich Jörg Illigen gegen die Kritik.

In einem Interview mit dem Blog designtagebuch.de hat sich Jörg Illigen ausführlich zu den Vorwürfen seiner Kollegen an der Schenkung eines Corporate Designs an die Stadt Wuppertal geäußert. Er verweist darin auf die lange Tradition bürgerschaftlichen Engagements in Wuppertal. Den Arbeitsaufwand für das neue Stadtdesign beziffert Illigen mit 1.000 bis 1.200 Stunden.

Aktuelle Stellenangebote:
Jörg IlligenWehrt sich gegen Kollegenschelte: Jörg Illigen

Auf die Frage, was sich seine Agentur Illigen Wolf Partner von der ungewöhnlichen Vorgehensweise erhoffe, antwortete der studierte Kommunikationsdesigner, Ziel der Schenkung sei neben Eigenwerbung für Illigen Wolf Partner  vor allem die Verbesserung der Außen- und Innenwirkung Wuppertals gewesen. Leider werde jedoch in der Stadt „viel gemeckert“. Dadurch würden die positiven Aspekte in den Hintergrund rücken.

Die Kritik der Wuppertaler Kreativen, die in einem Offenen Brief gegen die Schenkung protestiert hatten, führt er auf deren unzureichende Kenntnisse über das Projekt zurück: „Es wird leider viel veröffentlicht, ohne zunächst die Hintergrundinformationen einzuholen. Das gilt sowohl für unsere Kollegen wie auch für die Presse.“ Den Vorwurf, auf Folgeaufträge durch die Stadt zu spekulieren, weist er zurück, da solche Leistungen ausgeschrieben werden müssten.

Das neue CD für die Stadt findet viel Zuspruch. Wie es zustande kam, stört aber nicht nur die lokale Kreativszene.Das neue Design für die Stadt findet viel Zuspruch. Wie es zustande kam, stört aber nicht nur die lokale Kreativszene.

Achim Schaffrinna, Autor bei designtagebuch.de, vertritt in einem Kommentar die Auffassung, dass die Stadtverwaltung das Geschenk – er beziffert den Wert auf rund 80.000 Euro – nicht hätte annehmen dürfen: „Ohne Darlegung der Vorgänge lässt sich nicht sagen, ob es sich um eine Art ehrenamtliche, unentgeltliche und äußerst großzügig Geste handelt oder ob mit der Auftragsvergabe an die Wuppertaler Designer heimliche Absprachen oder gar unlautere Geschäfte verbunden sind.“ Mit Blick auf das Projekt „Wuppertal – macht was anders“ kritisiert Schaffrinna, die Stadt lasse die Wuppertaler Kreativbranche „gratis für sich arbeiten, während man die städtische Zukunft in die Hände einer Düsseldorfer Agentur legt“.

>> Lesen Sie hier das ganze Interview und den Kommentar auf designtagebuch.de

>> Sehen Sie das Corporate Design für Wuppertal  von Illigen Wolf Partner auf der Homepage der Agentur

_________________________

Fotos: Illigen Wolf Partner

 

Anmelden

Aktuelle Stellenangebote:

Kommentare

  1. Muss ich leider anonym machen sagt:

    Typisch: da engagiert sich jemand, und schon bekommt er eins drüber. Ich arbeite bei einer Stadtverwaltung in der Nachbarschaft von Wuppertal und weiss, dass dermaßen genau hingeschaut wird, was wie an wen vergeben wird (innenrevision, Antikorruotionsstelle). Wer da krumme Geschäfte machen will, muss ganz anders vorgehen als öffentlich etwas zu schenken.

  2. Dieter Zums sagt:

    Meines Erachtens ist es einfach nur eine hrosszügige Geste. Solange keiner etwas anderes sicher beweisen kann, darf man nicht einfach unlautere Absuchten unterstellen. Was da im designtagebuch steht, ist reine Polemik!

  3. Dieter Zums sagt:

    Schön dass Herr Schaffrinna weiß, dass die städtische Zukunft in der Hand von Scholz & Friends liegt…

  4. Tim Heuser sagt:

    Es ist ein Armutszeugnis für die Branche, dass man das lobenswerte Engagement der Agentur so diskreditiert. Kein Mensch wird davon ausgehen, dass solche Designleistungen in der freien Wirtschaft fortan kostenfrei zu haben sein werden. Dass die Agentur damit ein wenig Eigenwerbung macht, ist nur legitim. Das macht jeder Sponsor auch.

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert