25.04.2012

Dekadente Märchen

lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie ART IM TAL in der Friedrich-Ebert-Str.68. Zur Eröffnungsvernissage am 27.April um 19.00 Uhr laden wir alle njuuz-Leser recht herzlich ein.

In großen Bildformaten präsentiert die bei Prof. Markus Lüpertz an der Kunstakademie Düsseldorf ausgebildete Künstlerin Csilla Kudor ihre fantastische Welt aus dekadenten Märchen, Sagen und Mythen. Sie ist fasziniert vom Niedergang der Kulturen und vom Verfall der Sitten in unterschiedlichen Gesellschaften. In der photo-realistisch gemalten Manier der Pop-Art-Künstler setzt sie sich gesellschaftskritisch mit der Symbolik von hedonistisch geprägten Zerfallsprodukten der gesellschaftlichen Wirklichkeit auseinander.

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Schöne Frauenkörper, die an Mel Ramos erinnern, sind umgeben von Bunnies, die einer Luxus-Handtasche von Louis Vuitton entspringen. Archaisch anmutende Frauen gehen als Amazonen auf die Jagd mit einem Gestus aus Anmut und Arroganz, in aufreizenden Posen, den Blick starr auf den Betrachter gerichtet.

Ein Ballett-Ensemble tanzt den Schwanensee vor Hochspannungsmasten und Öl-Fördertürmen und der überhöht ästhetische, in reinem Weiß gehaltene Vordergrund des Bildes legt die Vermutung nah, dass sich Schlimmes, Schwarzes und Unangenehmes im Hintergrund, der die Wirklichkeit präsentiert, abspielt.

In allen Bildern malt Kudor gleichfalls eine Metaebene, wie in dem Bild mit der Frau im eleganten Blumen-Ballkleid, die wie als Fluch der Arroganz und Oberflächlichkeit dazu verurteilt scheint, als Zwitterwesen einen Hühnerkopf tragen zu müssen.

Im größten Bild der Ausstellung widmet sich die Künstlerin auf einer 2 x 3 Meter großen  Leinwand der Nibelungen-Sage und lässt in einem opulenten , fast schon barock anmutenden Sittengemälde eine gefallene Krimhild den Hagen von Tronje anklagen. Auch Hagen – der eitle Dandy – muss, wie eine Schandmaske die langen Ohren des Rammlers tragen.

Csilla Kudors Gemälde beschreiben die Dekadenz, weil sie den Verfall der tradierten gesellschaftlichen Werte aufgreifen. Die Künstlerin bedient sich dabei einer Sprache, welche die Ornamentzeichnung eines Gustave Moreau ebenso zitiert, wie Motive aus verschiedenen Orten und Zeiten, sei es das Mittelalter oder Playboyhefte und Popkultur. Kudor verschmelzt Sex und Gewalt, Fruchtbarkeit und Luxus, Mensch und Tier, Mann und Frau und lässt dabei eine Bildwelt entstehen, prachtvoll wie grausam zugleich.

Die Ausstellung wird vom 27.4. bis zum 24.5. in der Galerie ART IM TAL, Friedrich-Ebert-Str. 68 in Wuppertal gezeigt.

Öffnungszeiten: Mo – Fr. 10.30-13.30 und 14.30-18.30. Sa 10.00-14.00 Uhr

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