Nordbahntrasse: Unternehmer Heinz Schmersal stellt sich gegen den Oberbürgermeister

In einem Offenen Brief wendet sich der bekannte Wuppertaler Unternehmer Heinz Schmersal "als Bürger, Unternehmer, Aufsichtsratsmitglied der Wuppertal Marketing GmbH und Sponsor für die Nordbahntrasse" an den "lieben Herrn Oberbürgermeister". Lesen Sie hier den Brief im ungekürzten Wortlaut.

Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Herrn Peter Jung

Lieber Herr Oberbürgermeister,

als Bürger, Unternehmer, Aufsichtsratsmitglied der Wuppertal Marketing GmbH und Sponsor für die Nordbahntrasse, muss ich Ihnen mein Unverständnis über die Querelen zum Thema Nordbahntrasse mitteilen.

Mit Schreiben vom 21.12.2011 habe ich Ihnen mein Befremden über die Einladung von Sponsoren am 26.01.2012 ins Rathaus, ohne die Wuppertal Bewegung zu berücksichtigen, zum Ausdruck gebracht. Eine einseitige Information ist sicherlich nicht angebracht, um das Projekt im Sinne der Bürger voranzutreiben, zumal Sie meines Erachtens im Unrecht sind.

Das Gutachten von Herrn Rechtsanwalt Boesen aus Bonn – das ich mitfinanziert habe – sagt eindeutig, dass die Wuppertal Bewegung rechtens gehandelt hat. Sollten Sie weiterhin eine andere Rechtsauffassung haben, so stellen Sie Kommunalrecht vor Landes- oder gar Bundesrecht. Dies kann ich mir kaum vorstellen, zumal sich die Landesregierung eindeutig gegen Sie positioniert hat.

Herr Jung, geben Sie umgehend die Fördergelder frei, damit sie zweckgebunden verwendet werden können, um nicht in den Verdacht zu kommen, die Gelder temporär zur Stützung des maroden Wuppertaler Haushalts zu verwenden.

Ich fordere Sie ebenfalls auf, sich zeitnah mit der Wuppertal Bewegung und den Sponsoren an einen Tisch zu setzen, um schnell zu einer Einigung zu kommen und um weiteren Schaden von der Stadt Wuppertal und Ihrer persönlichen Reputation abzuwenden.

Sollte kein Konsens zustande kommen, ist eine juristische Auseinandersetzung meines Erachtens unausweichlich.

Lieber Herr Jung, entscheiden Sie bitte im Sinne der Wähler, Bürger und Sponsoren.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Schmersal

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Foto: K. A. Schmersal GmbH

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Kommentare

  1. M.Bruchmann sagt:

    Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.

    Staat? Was ist das? Wohlan! jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.

    Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: „Ich, der Staat, bin das Volk.“ Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.

    Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.

    Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und haßt ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.

    Dieses Zeichen gebe ich euch: jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen: die versteht der Nachbar nicht. Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten.

    Aber der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s.

    Falsch ist alles an ihm; mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige. Falsch sind selbst seine Eingeweide.

    Sprachverwirrung des Guten und Bösen: dieses Zeichen gebe ich euch als Zeichen des Staates. Wahrlich, den Willen zum Tode deutet dieses Zeichen! Wahrlich, es winkt den Predigern des Todes!

    Viel zu viele werden geboren: für die Überflüssigen ward der Staat erfunden!

  2. Wahlbürger sagt:

    Endlich! Endlich spricht mal ein Unternehmer in dieser Stadt das an… was schon lange angesprochen werden musste!! Spricht Klartext!

    Endlich! Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben! Endlich wird dieser „Sumpflandschaft Rathaus“ mal einwenig „Feuer unter dem Hintern“ gemacht!!

    Diese Stadt ist so krank! Der Fisch verdirbt vom Kopf her….und in dieser Stadt stinkt der Kopf mächtig. „Antikorruptionsprävention“….das ich nicht lache! Die Filetstücke auf der Nordbahntrasse wurden (und werden) ja schon verteilt…. Ihr preist die Kraft und schmäht die Tat, ihr weder Fisch noch Fleisch, ihr – Kopfsalat! (Christian Morgenstern).

    Ehrenamtliches Engagement ist nur gewünscht, wenn gewisse Herrschaften; Institutionen die Finger draufhalten können…. ansonsten wird es kaputt gemacht, blockiert oder einfach nicht unterstützt.

    Ich hoffe ja nur, dass dieser „offene Brief“ seine Wirkung nicht verfehlt und wir Bürger endlich (!!!!!) unsere Nordbahntrasse erhalten. Dieses Gezerre um Macht und Geld – das kotzt uns Bürger so unendlich an! Und!! Es ist so lächerlich…. schlimmer als im Kindergarten. Kein Wunder das Wuppertal so einen schlechten Ruf hat – da nützen auch diverse Aktionen nichts mehr!

    In anderen Städten und Region sind solche Projekte unglaublich schnell umgesetzt worden – in Wuppertal ticken die Uhren halt………………… langsamer! Vielleicht sollte sich Wuppertal an anderen Städten und Regionen ein Beispiel nehmen.

    1. Michael Klein sagt:

      Danke! Sie sprechen mir aus der Seele.

      „Ehrenamtliches Engagement ist nur gewünscht, wenn gewisse Herrschaften; Institutionen die Finger draufhalten können…. ansonsten wird es kaputt gemacht, blockiert oder einfach nicht unterstützt.“

      Ich kenne neben meiner eigenen Tätigkeit 3 andere bekannte und bundesweit einmalige ehrenamtliche Organisationen, mit denen die Stadt und insbesondere Jung das gleiche tut.
      Weil sie sich wehren, dass er sich mit ihrer Arbeit brüstet, bekämpft er sie.
      Anstatt sie zu fördern ohne sich in ihrem Glanz zu sonnen.

  3. Jens Albrecht sagt:

    Danke Herr Schmersal !

    vielleicht wird es Zeit für einen Wuppertaler Frühling…
    Das Verhalten dieser Stadtspitze ist für viele Wuppertaler nicht mehr nachvollziehbar.

    Es bleibt zu hoffen, daß sich jetzt viele Sponsoren diesem offenen Brief anschließen.

    1. Marcus Rescher sagt:

      Ist ja nicht so daß das die einzige Ungereimtheit ist die uns das Rathaus in letzter Zeit verkaufen will.

  4. Danke Herr Schmersal.

    ein klares Wort von Ihnen, dem sich die anderen Sponsoren anschließen sollten, war schon lange fällig. Sieht so aus als unser Bürgermeister nach dem Wort handelt „Ich dulde keine anderen Götter neben mir“. Wir sollte alle froh und dankbar sein, wenn sich Bürger in so großer Zahl bereit erklären diese Nordbahtrasse zu bauen. Carsten Gerhardt mit seinen Leuten möchte nur weiterkommen, aber unter der jetzigen Leitung des OB hat man den Gedanken, dass das Geld woanders aufgebraucht wurde und man nun auf Zeit arbeitet. Dass die Bürger immer mehr wahlmüde werden ist nicht verdenklich bei solch einem Theater – wacht im Rathaus einmal auf und erfindet keine eigenen Gesetz die alles in Verruf bringen. Ich wünsche der Wuppertalbewegung alles Gute und das man bald weiter bauen kann.

  5. anke Herr Schmersal.

    ein klares Wort von Ihnen, dem sich die anderen Sponsoren anschließen sollten, war schon lange fällig. Sieht so aus als unser Bürgermeister nach dem Wort handelt „Ich dulde keine anderen Götter neben mir“. Wir sollte alle froh und dankbar sein, wenn sich Bürger in so großer Zahl bereit erklären diese Nordbahtrasse zu bauen. Carsten Gerhardt mit seinen Leuten möchte nur weiterkommen, aber unter der jetzigen Leitung des OB hat man den Gedanken, dass das Geld woanders aufgebraucht wurde und man nun auf Zeit arbeitet. Das die Bürger immer mehr wahlmüde werden ist nicht verdenklich bei solch einem Theater – wacht im Rathaus einmal auf und erfindet keine eigenen Gestetz die alles in Verruf bringen. Ich wünsche der Wuppertalbewegung alles Gute und das man bald weiter bauen kann.

  6. Marcus Rescher sagt:

    Danke für diese offenen Worte.

  7. Emil Blume sagt:

    So sieht das aus mit unseren Politikern, schon hier im kleinen. Was hinter den Kulissen zum Thema Döppersberg los ist mag man sich da gar nicht vorstellen.

    Achja und dann war da ja auch noch das mit Lothar Bahr und gelöschten Kommentaren bei der WZ. Sie erinnern sich nicht? http://zeig.in/acUEWS

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