Vorstand der Wuppertalbewegung attackiert Erhard Buntrock (CDU)

In ihrem wöchtentlichen Newsletter greifen Carsten Gerhardt, Christa Mrozek und Olaf Nagel einen vereinsinternen Kritiker an. KORRIGIERTE FASSUNG

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Wenn man über einen Sachverhalt berichtet und vermeiden möchte, dass die Identität der damit befassten Personen bekannt wird, ist es ein probates Mittel, deren Namen abzukürzen. Die Formulierung „Herr B.“ wäre zum Beispiel gut geeignet, um die Anonymität von Herrn B. zu wahren.

Wenn sich die Wuppertalbewegung in ihrem wöchentlichen Bulletin aber „Erhard B., Geigenbauer und Mitglied der Bezirksvertretung Katernberg“ zur Brust nimmt, ist dank Google schnell klar, dass es sich dabei um Erhard Buntrock CDU-Fraktionssprecher in der BV Katernberg handeln muss.

Buntrock ist dem Vorstand der Wuppertalbewegung unangenehm aufgefallen, weil er Kritik an der Vereinsführung übt und offenbar gut informiert ist, man könnte auch sagen: gut informiert wird:

Sicherlich hat der eine oder andere von Ihnen vom „Gegenwind“ gelesen, den der Vorsitzende der Wuppertalbewegung e.V. aus den eigenen Reihen erfahren soll. Wir sind gefragt worden, woher derartige Äußerungen kommen.

Es handelt sich hierbei um Herrn Erhard B., Geigenbauer und Mitglied der Bezirksvertretung Katernberg. Herr B. ist im vergangenen Sommer Vereinsmitglied geworden, um bei erster Gelegenheit in seiner Eigenschaft als „Mitglied“ den Vorsitzenden zu kritisieren. Es gibt viele gute Gründe, Mitglied in einem Verein zu werden – um als „Mitglied“ öffentliche Kritik üben zu können, ist sicherlich einer – offensichtlich im Falle dieses Herrn auch der Einzige. Er hat sich nämlich durch keine andere Aktivität hervorgehoben. Dabei scheint er über für den Verein wertvolles Wissen zu verfügen: bereits bevor die Wuppertalbewegung e.V. vom Gutachter die „Mängelliste“ zum bisher gebauten Teilstück Ostersbaum – Buchenstraße erhalten hat, zitiert Herr B. in Briefen an die Presse daraus: „Die Mängelliste für den Bauabschnitt [,] der unter der Regie der Wuppertalbewegung gebaut worden ist [,]besteht nicht nur aus Lappalien. Sie beschreibt z.B. den nicht sachgemäß gebauten Zugang für Behinderte an der Schleswigerstr., der vermutlich zurückgebaut werden muss. Die Ausschreibungspraxis der Wuppertalbewegung würde, wenn sie von der Stadt so durchgeführt worden wäre, ganz sicher zu Korruptionsprozessen führen. Und vieles mehr.“ Voila!

Die Quellen des Herrn B. würden uns sehr interessieren. Oder er ist einfach hellseherisch veranlagt.

Man könnte natürlich mutmaßen, dass die Wuppertalbewegung angesichts der kürzlich ausgebrochenen Harmonie zwischen Verein und Rathaus gerade nichts anderes zu tun hat, als sich mit einem Mandatsträger in einem für die Gesamtstadt nicht sehr bedeutsamen Gremium zu befassen. Das wäre allerdings ein Trugschluss, denn trotz des angeblich „guten Verlaufs“ (Carsten Gerhardt) der von Stadt und Wuppertalbewegung gemeinsam gestalteten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, die auch Oberbürgermeister Peter Jung einen “wichtigen und guten Moment“ für die Nordbahntrasse nannte, wird der Verein nicht müde, die Rathausbeamten zu kritisieren.  Weil die Stadt der Wuppertalbewegung mehrere Hunderttausend Euro an Baukosten wegen angeblicher „Baufehler“ bis auf weiteres nicht überweist, lädt die Bewegung am Samstag, 30. April , um 15 Uhr zu einer „Baufehlertour“ ein, um aufzuzeigen, dass diese Baufehler eher marginal sind und sich keinesfalls auf die in der Lokalpresse genannten Summen im deutlich sechsstelligen Bereich bewegen*. Für alle Interessierten: Treffpunkt ist am Bahnhof Loh in der Rudolfstraße gegenüber der Grundschule.

Wer übrigens einen Eindruck davon bekommen will, in welchen Dimensionen Wuppertals Wettbewerber denken, planen und handeln, sollte einen Ausflug ins Ruhrgebiet machen. In den dortigen Rathäusern dürfte man über Wuppertals Probleme beim Bau eines Radwegs herzlich lachen.

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* Die frühere Fassung „um der Öffentlichkeit ihrerseits die einen oder anderen ‚Baufehler‘ zu präsentieren“ beruhte auf einer Fehlinterpretation des Newsletters der Wuppertalbewegung und wurde korrigiert.

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Kommentare

  1. Erhard Buntrock sagt:

    Das Problem Gerhardt

    Oder wie entfernt man einen Mann von der Spitze einer Bürgerbewegung die dieser sehr erfolgreich in leben gerufen hat nun aber zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse missbraucht, ohne die ganze Bewegung und deren Ziele zu gefährden.

    1. Versuch: persönliche Beratung, Gespräche mit dem Ziel einsichtig zu machen, das seine Kompetenzen auf einen bestimmten Bereich begrenzt sind
    2. Versuch: öffentlicher Druck, Appelle an die Einsicht der eigenen Begrenztheit
    3. Versuch: verstärkter öffentlicher Druck, nach weis von fehlerhafter Arbeit die das Projekt gefährdet. Appelle an die Einsicht eigener Begrenztheit.

    Diese Phasen sind jetzt Abgelaufen und nur auf Beratungsresistens gestoßen.
    Die Öffentlichkeit wird dessen überdrüssig wird.

    Die Gefahr die ich jetzt sehe spiegelt sich in den Sprüchen:
    Nun habt euch mal alle nicht so, so schlimm ist das doch alles nicht, wir wollen doch nur Radfahren, die Trasse wird schon fertig werden ………
    Das sind Tendenzen die sehr deutlich in die Vergangenheit unserer Geschichte verweisen.
    Es sind nicht einmal hundert Jahre vergangen und die Menschen haben vergessen wie es damals angefangen hat.
    Das hinter manchen Köpfen kein Parteiabzeichen zu sehen ist, bedeutet nicht, dass sie nicht die gleichen Methoden benutzen um ihre persönlichen Ziele zu verfolgen.

    Die Öffentlichkeit ist des Streitens müde und satt. Man will das nicht hören. Vergangenheit wird immer noch verdrängt, oder die Mechanismen die dahinter stecken werden nicht früh genug erkannt.
    Viele mit denen ich ins Gespräch komme, alte wie junge, denken inzwischen wieder: „Einer wird’s schon richten“. Oder frei nach dem köllschen Spruch: „Es ist noch immer gut gegangen“. Das macht Angst.

    Da sind Menschen wie Herr Gerhard genau die auf die man wartet. Nach außen Charismatisch, rhetorisch begabt oder und gut geschult, zupackend, zielstrebig, Mediengewandt, verführerisch, einfach Schwiegermutters Traum.
    Nach innen aber da wo es keiner sieht, rücksichtslos, intrigant, diktatorisch, nur sich selbst verpflichtet. Man könnte fast vermuten, dass er unter einer Persöhnlichkeitsstörung leidet.

    Auf der politischen Ebene würde man so jemandem gut und einfach einen Sturm entgegen schicken, aber in einem Verein mit einer Satzung die es dem Vorstand erlaubt mit nur zwei „Getreue“ jeden Unbequemen ohne Begründung und Öffentlichkeit zu eliminiere, hat er leichtes Spiel.
    Hier lassen sich die Spielregeln nach belieben manipulieren, immer unter dem Deckmantel ausschließlich einer guten Sache zu dienen.
    Am Samstag beim „Baufehlerspaziergang“ auf der Trasse wird er das wieder Hervorragend unter Beweis stellen. Mit großem Geschick wird er viele Sachen mit einander Vermischen. Wie zum Beispiel:
    Vielen Menschen ist nicht einsichtig zu machen, dass die Sinnhaftigkeit von Förderrichtlinien mit der Notwendigkeit ihrer Beachtung, nichts zu tun hat. Das nutz er aus. Oft hat er ja auch Recht wenn es um die Sinnhaftigkeit geht aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

    Was bleibt?
    Nach den Spielregeln unsere Demokratie können personelle Veränderungen in Vereinen und Organisationen am einfachsten über Wahlen stattfinden.
    Herr Gerhardt hat dem Gegenwind aus der Wuppertalbewegung ein Gesicht gegeben.
    Er stellt mich direkt in die politische Ecke. Das vereinfacht das Feindbild.
    Natürlich schreibe ich hier auch als Mandatsträger aber alle Mandatsträger sind auch Bürger, Bürger die sich engagieren um dem Gemeinwohl zu dienen.
    Wirklich scharfsinnig ist die Zuschreibung hellseherische Fähigkeiten. Das gefällt mir gut.
    Hellseher, Propheten und Hofnarren sind Menschen die zu allen Zeiten dem Volk immer nur das gesagt haben, was alle schon wussten aber keiner hören wollte.
    Ihnen wurden (früher) geheime Quellen oder Zauberei unterstellt, man konnte sie dann schnell verbrennen. Das geht heute nicht mehr. Das ist zu direkt. Heute haben sich die Methoden verfeinert und sie sind für viele gar nicht so einfach zu durchschauen.
    Trotzdem, das ist eine Position aus der man was machen kann, nur werde ich demnächst die Position des Hellsehers eigenmächtig in die des Hofnarren umwandeln.

    Mit freundlichen Grüßen

    E.Buntrock

    1. Tobias Flemming sagt:

      meine Hochachtung für Ihren Mut.

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