Streit mit der Stadt: Chef der Nordbahntrassen GmbH tritt zurück

Olaf Nagel, Geschäftsführer der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH tritt "mit sofortiger Wirkung" zurück. In einer Art Stellenausschreibung sucht die Wuppertalbewegung einen Nachfolger, der "neben hoher Motivation eine gewisse Frustrationstoleranz" mitbringen sollte. Lesen Sie hier die Mitteilung im Wortlaut.

Olaf Nagel (rechts) bleibt mit Dr. Carsten Gerhardt und Christa Mrozek im Vorstand der WuppertalbewegungOlaf Nagel (rechts) bleibt mit Dr. Carsten Gerhardt und Christa Mrozek im Vorstand der Wuppertalbewegung

Leider tritt Olaf Nagel mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH zurück. Diese Entscheidung ist nach reiflicher Überlegung und Diskussion im Vorstand der Wuppertalbewegung e.V. gefallen. Die Gründe liegen in den bereits kommunizierten Differenzen mit der Stadtverwaltung zu Art und Weise des Ausbaus der Trasse, insbesondere bedauert er:

  • Unterschiedliche Auffassungen zur Sinnhaftigkeit eines Ortstermins vor Erstellung der Ausführungsplanungen (wir hätten diesen gerne).
  • Verzögerungen bei der Erstellung eines verbindlichen Zeitplans für den Ausbau der weiteren Teilstücke.
  • Noch keine weiteren Gespräche über kostengünstigere Lösungen bei der Bauausführung.
  • Aus unserer Sicht unnötige Umstände/Auflagen bei der Abrechnung des bereits gebauten Teilstückes.
  • Unterschiedliche Auffassungen über Absprachen bzgl. der Sanierung der Brücke Konsumstraße.
  • Die „Übermacht“ von Verwaltungsmitarbeitern in Terminen (1:8 war keine Seltenheit).

Olaf Nagel: „Ich stehe nach wie vor 100%ig hinter der Wuppertalbewegung e.V. und Ihren Zielen, möchte aber nicht länger in operative Aktivitäten mit der Stadtverwaltung involviert sein. Solchen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die uns bei der Realisierung der Trasse unterstützen, möchte ich ausdrücklich für die Zusammenarbeit danken. In der Zukunft werde ich mich auf meine Tätigkeiten in der Wuppertalbewegung e.V. konzentrieren – diese bereiten mir große Freude.“

Wir danken Olaf sehr herzlich für seinen wahrlich unermüdlichen und herausragenden Einsatz in den letzten Jahren und freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm in der Wuppertalbewegung e.V.

Wenn Sie sich für die Tätigkeit als Geschäftsführer der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH interessieren, sollten Sie neben hoher Motivation eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringen. Vergütet wird die Tätigkeit nicht, und Sie werden gebeten, allfällige Ausgaben (Büromaterial, Fahrtkosten etc.) persönlich vorzunehmen. Es erfolgt keine Kostenerstattung.

Die Vertretung der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH nach außen erfolgt in Zukunft durch Carsten Gerhardt, die Aufgaben von Herrn Nagel werden auf viele Schultern verteilt.

Zur Person:

Olaf Nagel ist pensionierter Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Seit über 20 Jahren ist Wuppertal seine Wahlheimat, in der er sich an vielen Stellen ehrenamtlich engagiert. Seit Sommer 2006 ist Olaf Nagel Mitglied der Wuppertalbewegung e.V., seit 2007 ihr Schatzmeister. Er war maßgeblich in der Organisation der Eigenmittel im Frühjahr 2007 und das Verfassen der Förderanträge für die Trasse involviert. Seit März 2009 war Olaf Nagel Geschäftsführer der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH.

Hintergrundinformation zur Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH:

Da der Rat der Stadt Wuppertal sich nicht zu einem Ratsbeschluss zum Bau der Nordbahntrasse entscheiden konnte, hat die Wuppertalbewegung e.V. mit der Wuppertaler Nordbahntrassen GmbH eine Zweckgesellschaft mit dem Ziel von Bau und Betrieb der Trasse gegründet. Olaf Nagel war von Anfang an der ehrenamtliche Geschäftsführer dieser Gesellschaft und hat in dieser Funktion beispielsweise den Bau des ersten Trassenstücks von der Schleswiger Straße bis zur Buchenstraße betrieben.

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Quelle: Wuppertalbewegung

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Kommentare

  1. Radler sagt:

    Korrektur:
    die Geschäftsführung der Nordbahntrassen GmbH, im Verein ist er weiter in vordester Front.

  2. Radler sagt:

    Dieser Bericht ist absolut uninformativ und setzt eine lange Tradition von Desinformation des Garsten Gerhard fort, übrigens auch gegenüber den Mitgliedern seines Vereins. Die angeführten Gründe hätten vor zwei oder drei Jahren auch schon angrführt werden können, danach hätte Olaf Nagel die Geschäftsführung des Vereins gar nicht übernehmen dürfen.
    Jetzt will Carsten Gerhard übernehmen und das Kriegsbeil begraben.
    Wer macht denn da den Bock zum Gärtner?
    Etwas mehr Hintergrundinfo wäre wünschenswert.

  3. Emil Blume sagt:

    Vor diesem ganzen unsäglichen Theater um die Nordbahntrasse war es eigentlich ganz schön. Ich bin regelmäßig, wie zahlreiche andere auch auf der stillgelegten Trasse spazieren gegangen. Abends habe ich mit anderen zahlreichen Passanten öfter auf den ehemaligen Bahnsteigen des Mirker Bahnhofs gesessen, während im Bahnhof Tanzstunden stattfanden.

    Mittlerweile sind große Teile der Strecke durch Bauarbeiten verwüstet. Zugänge sind gesperrt, angrenzende Bepflanzung gerodet. Die Tunnel sind ebenfalls gesperrt. Der Mirker Bahnhof zerfällt als Spekulationsobjekt der Sparkasse. Und es steht zu befürchten, dass dieser Zustand bei den ewigen Querelen einige Jahre andauern wird.

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