22.01.2011

Wat den Wuppertaler ausmacht

Es ist schon die typische Bergische Eigenart, die uns im Tale und auf den Höhen darüber geprägt hat. Dem Bergischen im Allgemeinen sagt man vieles nach, was zwar durchaus auch auf andere Missmutige im ausgehenden Leben zutrifft, aber nur hier haben wir die Querköppe eben so schön präsent vor der Nase.

Wuppertaler Kommunikation

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Trifft der Barmer in Barmen einen Barmer Bekannten „Vom Sehn“ auf dem ihn deprimierenden, „Weil nix is wie et war“-Werth, dann begrüßt der den „Stammesbruder“ mit dem lakonischen „Wie isset?“. Im Normalfall, bei positiver Gesinnung, kommt ein „Et mot“ zurück. Tieferes Interesse am Bruder im Wesen zeigt der Antwortende durch „..un bie deck?“ auf. Sollte nicht gerade eine besondere Form der Zuneigung vorliegen, dann ist hier fast Schluss mit Lustig. Ein „Et mot!“ leitet dann schon das Ende des von weniger Zuneigung geprägten Dialoges ein.

Käme ein Zusatz zur Antwort „Et mot…“ wie etwa: „woar biem Dokter…“ dazu, will der Antwortende sich intensiver mitteilen, eine freundschaftlichere warme Atmosphäre meint man im Raum Barmen die trostlose Innenstadt erwärmend zu spüren.

Das Eis ist gebrochen, der Asphalt gibt seinen Untergrund frei, wenn das ernsthafte Interesse des Fragestellenden dann wieder zu erneutem Fragestellen ermuntert. „Wat is“ als erneute Gegenfrage bedeutet weniger Teilnahme. Ein bestätigendes „Hau, wat hässe?“ läßt auf das vertraute Gespräch zwischen eineiigen Zwillingen schliessen.

Da es immer mehrere Wege zum Ziel gibt, diese aber auch von den beiden Kommunikationspartnern bewusst oder mit Bergischem Charme eher Zufällig gesteuert werden können, entsteht an dieser neueren Kreuzung in die Beredsamkeit ein sekundenlanges Ausharren, wie vor einer auf Gelb geschalteten Ampel. Hier und jetzt entscheidet sich nun alles, kommt es zum Austausch von neuesten Diagnosen nach der letzten Hafenrundfahrt, gemeinhin auch als Prostatavorsorgeuntersuchung genannt, oder ist das in den Gehirnwindungen des Antwortenden befindliche Reservoir an Diagnosen zu prekär.

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