„Freimaurerei macht unsterblich“

Dunkelheit, Regen, das Quietschen der nahen Schwebebahn, die Atmosphäre des Gebäudes – die äußeren Umstände passten zum geheimnisvollen Thema des Clubabends im September. Zum Treffen hatten sich zahlreiche Mitglieder des Marketing-Clubs Bergisch Land und Gäste im Logenhaus Johannisloge „Zur Bruderkette im Wuppertal" eingefunden, um mehr zu erfahren über die Freimaurerei.

Philip Militz (links), Gastredner beim Marketing-Club Bergisch Land und Freimaurer-Experte, erhielt von Clubpräsident Vok Dams den „Bergischen Hammer“. (Foto: Anette Hammer, Freistil Fotografie)

Anke Bellingen, Moderatorin des Abends, freute sich über die Öffnung der Wuppertaler Loge und begrüßte den Referenten Philip Militz. Er ist Journalist, Freimaurer und Autor des Buches „Freimaurer in 60 Minuten“. Für ihn ist die Freimaurerei das „älteste Persönlichkeits- und Motivationstraining der Weltgeschichte“, so der Titel seines Vortrages.

Entstanden seien die Freimaurer aus den Bruderschaften der Steinmetze im Mittelalter, die durch ihre Arbeit an den sakralen Gebäuden viel reisten und so unabhängig und weltoffen waren. Ihre Mitglieder in England waren die „freemasons“ – also eigentlich Freisteinmetze –, aus ihren Bauhütten entstanden die ersten Logen. Schon damals bestimmte der enge Zusammenhalt zwischen Meistern, Gesellen und Lehrlingen das Ethos der Bruderschaft, und diese Tradition lebe, so Militz, bis in die heutige Zeit fort – nämlich aus guten bessere Menschen zu machen. Dafür müsse ein „Bruder“ verschiedene Erkenntnisstufen erklimmen, und dazu müsse er vor allem an sich selbst arbeiten. Die Aufnahme in eine Loge eine und verbinde über alle Unterschiede in aller Welt.

Sicherlich sei die Freimaurerei keine Religion und auch nicht deren Ersatz, betonte Militz. Vielmehr sei sie Inspiration zu eigenem Denken und eigenen Erkenntnissen über den höheren Sinn des Seins. Militz verglich die Freimaurerei mit einem „Feinkostgeschäft der Philosophien und Religionen“, in dem man stöbern/fragen kann und Antworten findet. Zwischendurch zitierte Militz eindringliche Passagen aus seinem Buch und lud die Zuhörer ein, doch einmal einen Gästeabend zu besuchen. Das Zusammensein sei geprägt von Brüderlichkeit und Erkenntnis, undogmatisch und freidenkerisch. Über die Rituale, Passworte und Handzeichen mochte auch Militz nichts sagen, denn er hat wie alle Freimaurer darüber ein Verschwiegenheitsgelübde abgelegt.

Viele Fragen gab es am Ende zu stellen, zum Beispiel die, ob es Frauen- oder gemischte Logen gebe. Ja, so Militz, die gebe es, und Logen gebe es in jeder größeren Stadt, insgesamt rund 14.000 Freimaurer in ganz Deutschland. Über die Aufnahme entschieden die Mitglieder der jeweiligen Loge, die Chemie müsse stimmen, eine Loge sei eine Solidargemeinschaft, die sich gegenseitig unterstütze und helfe. Man treffe auf Gleichgesinnte unterschiedlichster Herkunft und aus unterschiedlichsten Berufen. Mit großem Applaus honorierten die Gäste Militz´ interessante Einblicke in die Welt der Freimaurerei

Passend zur Historie der Freimaurer erhielt Philip Militz zum Dank für seinen Vortrag den „Bergischen Hammer“ aus den Händen von Clubpräsident Vok Dams, und noch lange wurde untereinander und mit den Logenbrüdern über das Thema des Abends diskutiert.

www.marketingclub-bergischland.de

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