Helge Lindh zur gestrigen Preisverleihung des Musikpreises „ECHO“

Anlässlich der gestrigen Preisverleihung des Musikpreises „ECHO“ erklärt Helge Lindh, MdB, Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Kultur und Medien für den Bereich Musik:

„Ich freue mich sehr, beim diesjährigen „ECHO“ meinen Einstand als Berichterstatter für Musik der SPD-Bundestagsfraktion gegeben zu haben! Der „ECHO“ ist ein Musikpreis, der sich im internationalen Vergleich nicht verstecken muss. Die deutsche Musikbranche hat eine Menge zu bieten. Und der „ECHO“ selbst hat – wie gewohnt – eine unterhaltsame Show mit einem hervorragenden Line-up geboten. Mein Glückwunsch gilt allen ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern!

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Auch wenn das wichtigste Kriterium für diesen Musikpreis der kommerzielle Erfolg des musikalischen Werkes bleibt, votieren nun auch verschiedene Fachjurys mit, die die künstlerische Leistung in den Mittelpunkt stellen. Das ist eine sinnvolle Ergänzung in Bezug auf die Entscheidungsfindung über die auszuzeichnenden Künstlerinnen und Künstler.

Überlagert wurde die ECHO-Preisverleihung von der Kontroverse um die Rapper Kollegah und Farid Bang sowie der verbalen Auseinandersetzung mit dem Toten-Hosen-Sänger Campino. Die gesellschaftliche Diskussion, die sich um Frauenfeindlichkeit, Homophobie, oder, wie in dem Fall, um Antisemitismus vor allem in der Rap- und Hip Hop-Branche dreht, ist richtig und wichtig. Ich hoffe, dass sie dazu beiträgt, ein stärkeres Bewusstsein und mehr Sensibilität zu schaffen. Künstlerische Freiheit und Meinungsfreiheit sind ein hohes Gut. Hip Hop und Rap leben von Provokation und Tabubrüchen. Und hat die Kunst das Recht, geschmacklos zu sein? Definitiv! Aber wann sind Grenzen überschritten? Diese Frage müssen wir uns stellen, und diese Frage werden wir uns nun hoffentlich auch öfter stellen. Dafür werde ich mich als neuer Berichterstatter für Musik der SPD-Bundestagsfraktion einsetzen.

Musikförderung liegt mir in der kommenden Legislaturperiode sehr am Herzen. Ich möchte die Struktur der gewachsenen musikalischen Kulturlandschaft in Deutschland genauso im Blick behalten wie die innovativen Projekte und die Nachwuchsförderung. Auch in Wuppertal pflegen wir ein reichhaltiges musikalisches Erbe und blicken auf eine vielfältige und bunte zeitgenössische Musikszene. Daher sollte die Förderung keine Grenzen zwischen den unterschiedlichen Genres der Musik kennen. Ich unterstütze den weiteren Auf- und Ausbau von Fördermaßnahmen. Das stärkt die Kulturpolitik der Länder und Nordrhein-Westfalens ganz besonders. Zugleich muss sich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Genrevielfalt besser widerspiegeln, und zwar zu den Hauptsendezeiten und nicht nur im Nachtprogramm.

Nicht zu vergessen sind die Kreativschaffenden, die von ihrer künstlerischen Arbeit leben müssen. Das geistige Eigentum ist der Rohstoff der Kultur- und Kreativwirtschaft. In Zeiten von Digitalisierung dürfen nicht nur die großen Online-Plattformen, die Musik anbieten, davon profitieren. Schließlich sind es die Künstlerinnen und Künstler, die zu ihrem Erfolg beitragen. Sie müssen entsprechend an den Erlösen beteiligt werden.“

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