„Die Besiegten – Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs“ Lesung und Gespräch

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge lädt am 20. März zu einer Lesung und zum Gespräch mit dem Historiker Robert Gerwarth, dessen aktuelle Publikation "Die Besiegten - Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs" (2017) für große Aufmerksamkeit und Diskussionen sorgte.

Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg, der mehr als 10 Millionen Opfer gefordert hatte. Doch das Ende des Krieges bedeutete keinesfalls Frieden für weite Teile Europas. Im Gegenteil. Vor allem die Verlierer des Krieges, so auch Deutschland und die einstigen Verbündeten der so genannten „Mittelmächte“, erlebten eine Spirale nicht enden wollender Gewalt.

Die Brutalität des Ersten Weltkriegs ist in der kollektiven Erinnerung Europas fest verankert. Fast völlig vergessen ist hingegen das Leid, dass die vielen (Bürger-)Kriege, Vertreibungen, Pogrome und gewaltsamen Auseinandersetzungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs über weite Teile des Kontinents brachten. Die nicht aufhörenden Kämpfe der so genannten Zwischenkriegszeit kosteten nicht nur noch einmal Millionen Menschenleben, sie hinterließen auch unter den Überlebenden ein explosives Erbe: schwache Staaten, traumatisierte und hasserfüllte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten sowie Politiker und Militärs, die nur auf die Gelegenheit warteten, um Rache zu üben.

In seinem auf breiter Quellenlage recherchierten Buch macht Robert Gerwarth das Ausmaß der Kriege und Konflikte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs deutlich und zeigt, warum das Schicksal der Besiegten der Schlüssel zum Verständnis des 20. Jahrhunderts ist und den Keim für einen neuen, noch verheerenderen Konflikt legte.

Prof. Dr. Robert Gerwarth, Jg. 1976, hat In Berlin Geschichte studiert und wurde in Oxford promoviert. Nach Stationen an den Universitäten Harvard und Princeton lehrt er Moderne Geschichte am Univerity College in Dublin. 2011 erschien von ihm die hochgelobte Biografie über Reinhard Heydrich, den Cheforganisator der Ermordung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs.

Dr. Stefan Mühlhofer, Jg. 1969, hat Geschichte und Klassische Archäologie studiert und ist seit 2008 wissenschaftlicher Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Er moderiert das Gespräch.

 

„Die Besiegten – das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs“

Lesung und Gespräch

Dienstag, 20. März 2018, 19.30 Uhr

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal,

Genügsamkeitstraße, Zentrum W-Elberfeld

Eintritt: 5€

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kath. Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid

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