Bruno Schulz Film

Der polnisch-jüdische Schriftsteller Bruno Schulz (*1892, ermordet 1942) gehört wie Robert Walser und Franz Kafka zu den Genies der literarischen Moderne. Der Film "Bilder finden" erinnert an ihn. Filme zur Kunst im Skulpturenpark Waldfrieden.

Freitag, 9. Februar 2018 > 20 Uhr > Café Podest

BILDER FINDEN – Bruno Schulz
DE 2004, 102 Min.
Regie: Benjamin Geissler
In Anwesenheit des Regisseurs

Ein Freskenzyklus mit Märchenmotiven ist das letzte Werk des jüdischen Malers und Schriftstellers Bruno Schulz, der vor 75 Jahren der Judenverfolgung zum Opfer fiel. Der Zyklus war im Kinderzimmer der Villa eines SS-Offizieres im galizischen Drohobycz entstanden und nach dem Kriegsende in Vergessenheit geraten. Benjamin Geisslers Film dokumentiert die Recherche, die 2001 zur Wiederauffindung der Malereien führte. Doch bereits kurz darauf waren die Märchenbilder aus der Villa verschwunden. Denn die israelische Holocaustgedenkstätte Yad Vashem hatte das Werk heimlich nach Jerusalem entführt und so eine weltweite Kontroverse ausgelöst.

Seit 2012 veranstaltet der Skulpturenpark Waldfrieden in Kooperation mit MOOVIE IN MOTION die Reihe „Filme zur Kunst“. Der Glaskubus am Café Podest verwandelt sich dann jeden Freitag zum Kinosaal. In diesem Jahr werden Filme zu Künstlern gezeigt, deren Werk konkrete politische Aktionen umfasst.

Wie die jüngsten Wahlausgänge in den USA, Frankreich, Österreich und Deutschland gezeigt haben, ist der Erfolg rechtspopulistischer Parteien ein Phänomen, von dem fast alle westlichen Demokratien betroffen sind. Hier wie dort wird diese Entwicklung mit der wachsenden Unzufriedenheit einer Wählerschicht erklärt, die trotz des gesamtwirtschaftlichen Erfolges von prekären Arbeitsverhältnissen und zunehmender Verarmung betroffen ist und die sich durch keine der etablierten Parteien mehr repräsentiert fühlt. Angesichts dessen ist es nicht übertrieben, von einer grundlegenden Krise der parlamentarischen Demokratie zu sprechen.

Die Kuratoren der Reihe, Michael Mader und Mark Tykwer, veranlasst dieser beunruhigende Trend dazu, in diesem Jahr eine Auswahl von Filmen zu Künstlern zu zeigen, deren Werk konkrete politische Aktionen umfasst: Dabei interessieren sie sich einerseits für Künstler wie Christoph Schlingensief und Joseph Beuys, die die politische Aktion für ihr künstlerisches Werk nutzbar gemacht haben. Sie stellen aber mit Neo Rauch und Bruno Schulz auch zwei Maler vor, deren Biografien von den Umwälzungen der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt sind. Julian Rosefeldt schließlich hinterfragt in „Manifesto“ den Totalitarismus der Kunst.

Ort:
Café Podest
im Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal

www.skulpturenpark-waldfrieden.de

Kooperation Skulpturenpark Waldfrieden mit Movie in Motion

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