Wuppertaler Justizgeschichte als politische Zeitgeschichte

Am Dienstag, 17. Oktober, 19.00 Uhr, stellt NRW-Justizminister Peter Biesenbach eine neue Veröffentlichung der Begegnungsstätte Alte Synagoge zur Geschichte des Wuppertaler Landgerichts vor. Ort ist der Schwurgerichtssaal im historischen Gerichtsgebäude

Titelseite der neuen illustrierten Broschüre zur Geschichte des Landgerichts.

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge veröffentlicht seit 2010 in loser Folge  illustrierte Broschüren über bedeutende historische Orte in Wuppertal. Bisher erschienen sind Hefte über das Polizeipräsidium, das Opernhaus, das ehemalige Warenhaus Tietz (Galeria Kaufhof) und die Hofaue. Die Broschüren sind kostenlos und in der Begegnungsstätte erhältlich.

Die aktuelle Broschüre ist dem Landgericht Wuppertal gewidmet, einem der ältesten und vielleicht auch schönsten Gerichtsgebäude in Deutschland. Sie wird am Dienstag, dem 17. Oktober um 19.00 Uhr gemeinsam mit dem NRW-Justizminister Peter Biesenbach am historischen Ort auf der Gerichtsinsel am Eiland der Öffentlichkeit vorgestellt. Die mit seltenen Bilddokumenten und in handlichem Taschenformat gestaltete Publikation zeigt das Landgericht als einen Ort, an dem sich Justiz- und politische Zeitgeschichte seit 1854 verbinden und sehr anschaulich vor Augen führen lassen.  Das Heft erzählt von der bemerkenswerten Architektur, aber vor allem von Menschen, die ihre Spuren in unserer Stadt hinterlassen haben – als kämpferische Demokraten wie der Mitbegründer der Sozialdemokratie August Bebel, als aufrechte und mutige Juristen wie der gläubige Christ Martin Gauger oder als nationalsozialistische Rechtsbeuger wie der von 1922 bis 1945 amtierende Landgerichtspräsident Dr. Eduard Kleinschmidt. Dr. Christian Amann liefert in seinem Kurzvortrag „Im Namen des Volkes?! – Juristen zwischen Demokratie und Diktatur“ eine Erklärung dafür, warum die meisten deutschen Juristen 1933 so bereitwillig Hitler gefolgt sind und den Unrechtsstaat des NS-Regimes unterstützt haben. Bei einem Umtrunk im Anschluss an die Präsentation gibt es Gelegenheit zum Gespräch und zum Meinungsaustausch.

Der Eintritt ist frei. Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen!

 

Ansprechpartnerin

Dr. Ulrike Schrader, Tel. 0202-563.2843

oder info@alte-synagoge-wuppertal.de

www.alte-synagoge-wuppertal.de

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