Wuppertaler Designpreis 2017: Wuppertaler Designer stehen im Wettbewerb gut da

Zum ersten Mal wurde am Freitag (29.09.) der Wuppertaler Designpreis LISA17 verliehen und belegte eindrucksvoll, wie exzellent die Branche hier aufgestellt ist. Eingebettet war die Verleihung in dem ebenfalls zum ersten Mal stattfindenden Wuppertaler Designtag.

Die „Freunde der Form“ – ein Zusammenschluss Wuppertaler Designer – hatte als erstes Projekt den Designpreis LISA17 ausgeschrieben. Die Initiative dazu nahm seinen Ursprung in einem Branchenstammtisch, zu dem Oberbürgermeister Andreas Mucke im letzten Jahr geladen hatte. So freute er sich auch in seiner Begrüßung über dieses „Zeichen des Aufbruchs“: „Wir haben eine unglaublich gut aufgestellte Kreativwirtschaft in unserer Stadt, jetzt werden die Kräfte noch gebündelt.“
Wie gut man hier aufgestellt ist, zeigte sich schon an den 22 Beiträgen, die sich um die LISA17 beworben hatten. Dorothee Schwabe, Mitglied der ersten Stunde bei den „Freunden der Form“: „Wir haben uns total gefreut, dass die Einreichungen so vielfältig waren. Besonders über ein Produkt habe ich mich gefreut, denn das haben meine Familie und ich begeistert seit zwei Jahren im Einsatz.“

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Von dem Vortragsprogramm in der Villa Media, das im Rahmen des Wuppertaler Designtages stattfand, konnte man viel Input mitnehmen. ©Tom V Kortmann

Die Preisträger
Die Jury – Prof. Jan-Erik Baars (Lucerne School of Art & Design), Judith Birkenbach (WSW Wuppertaler Stadtwerke), Ralf Putsch (KNIPEX), Claudia Siebenweiber (BDG – Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner) und Dirk Uhlenbrock (Designer) – haben nach ausführlicher Diskussion folgende Preisträger ausgewählt:
1. Platz: Schmitz Visuelle Kommunikation für den Gira G1 Smart Home Terminal/Gira
Das Gira G1 Smart Home Terminal überzeugt nicht nur als Produkt, sondern als komplettes System mit allen seinen Facetten: Produkt, Benutzerschnittstelle, Verpackung, Gebrauchsanweisung und Kommunikation folgen ein Corporate Design, das, so die Juroren, der Identität des Unternehmens Gira perfekt entspricht. Die spürbar erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Agentur und dem Designteam von GIRA hat die Jury neben der konsequent und strategisch geführten Designlösung besonders begeistert.
2. Platz: BOROS GMBH  für BLACK – Porsche Design-Magazin/Porsche
Dies sei ein einzigartiges und aufwendig produziertes Magazin mit exklusiver Heftausstattung, das die Wertigkeit und Sonderstellung von Porsche Design mit jeder Seite transportiert. Die Nichtfarbe schwarz sei nicht nur Namensgeber des Magazins und Farbgeber des Titels, sondern auch das alleinige Thema des Inhalts. In solch einer radikalen Beschränkung sei dies eine Alleinstellung auf dem Magazin-Markt.
3. Ulrich Vielmetter für die QUQUQ G-Box Campingbox/ QUQUQ
Nicht nur ein Lieblingsprodukt von Familie Schwabe: Eine Box, die alles enthält, was einen Bus innerhalb einer Minute zum Camper macht. Die Box ist gut durchdacht und umgesetzt. Da Auftraggeber und Designer identisch sind, wird Ulrich Vielmetter als Startup beim ersten LISA-Designpreis ausgezeichnet.
Gesondert ausgezeichnet wurde außerdem Sabine Thrien für den Heldentatenhocker/GESA gGmbH. Hier hat der Jury gut gefallen, dass in dem sozialen Kontext ein Produkt vom Entwurfs zur Fertigung entstanden ist, mit dem junge Menschen unterstützt werden, ihren beruflichen Weg zu finden, die sonst auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben. Ebenfalls herausgestellt wurde Claudia Kempf Fotografie für das Video-Interview „Im Gespräch“/Stadtsparkasse Wuppertal. Das Interview von Sophie Blasberg mit Sparkassenvorstand Gunther Wölfges sei im Filmstil locker und erfrischend. Als Auftakt einer Reihe sei man schon auf die weiteren Interviews gespannt.

Die Preisträger des ersten Wuppertaler Designpreises LISA2017. ©Tom V Kortmann


Gelungenes Programm

Die Veranstaltung startete am Freitag um 10 Uhr in der VillaMedia. Hier erwartete die Teilnehmer ein exzellentes Vortragsprogramm. „Wir wollen anregen, anders über Design nachzudenken. Wie sieht die Zukunft aus, denn wir Designer sind Treiber der Digitalisierung, aber ebenso Betroffene“, so Holger Bramsiepe, einer der Köpfe der „Freunde der Form“, der seine guten Kontakte hatte spielen lassen, um dieses tolle Programm mit auf die Beine zu stellen.
Den Auftakt machte Anja Förster (Förster und Kreuz), die mit ihren Sachbüchern stets die SPIEGEL-Bestsellerliste für Wochen besetzt. Die erfahrene Vortragsrednerin und Beraterin für Manager – zu ihren Kunden zählen neben mittelständischen Firmen auch fast alle deutschen DAX-Unternehmen – referierte erfrischend kurzweilig darüber, wie sich Unternehmen heute in den sich immer schneller entwickelnden Märkten ihren Innovationsvorsprung behalten. Ihr Rezept: Neues vorantreiben und nicht nur das Tagesgeschäft optimieren, Initiative, Kreativität und Leidenschaft einsetzen und viele Ideen produzieren. „Denn bei viel Mist sind auch immer Goldnuggets dabei.“ Oder wie es der berühmte Designer Alberto Alessi sagt: „Ein Unternehmen ohne Niederlagen ist tot!“ So interessant und kurzweilig ging es auch weiter mit  Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut Workshop in Sachen Zukunftsfitness sowie vielen Einblicken in die Welt der Trends und deren Auswirkungen, wie ein autonom fahrender Supermarkt in Korea. Klaus Kofler (Trends & Wege) widmete sich auf spannende Weise den Risiken der Digitalisierung und den Chancen, die Gestaltungskompetenz mit Design für die Weiterentwicklung der Gesellschaft bietet. Jurymitglied Jan-Erik Baars bot einen aufschlussreichen Blick aus Sicht der Wissenschaft auf Design und Designmanagement, was er sehr kurzweilig und gleichsam spannend vorstellte. Die Erkenntnis: Firmen, die Design in der Unternehmensstrategie implementieren, sind deutlich erfolgreicher.
Ab 17:30 Uhr gab dann das neue ELBA Zukunftswerk die perfekte Kulisse für die Verleihung der LISA17 und der anschließenden Party. Nicht nur, dass die Firmengruppe Küpper mit ihrem neuesten Projekt die passenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, sie machte mit finanzieller Unterstützung die Verleihung des Wuppertaler Designpreises erst möglich.
Wirtschaftsförderin Antje Lieser, die das Projekt mit initiiert und begleitet hat, war sichtlich zufrieden: „Die positiven Rückmeldungen lassen uns darauf schließen, dass eine Fortsetzung dieses Formats auf jeden Fall gewünscht ist.“ Da können sich Wuppertals Designer ja nun schon an ihre Ideen für die Einreichungen zur LISA18 setzen.

 

Quelle: PM Wifö W/FdF vom 06.10.17

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