Tony Cragg lässt Anwohner am Skulpturenpark abschleppen

Dazu ein offener Brief einer Anwohnerin an Tony Cragg und seinen Skulpturenpark, den wir nach Rücksprache hier veröffentlichen

 

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Danke, lieber Skulpturenpark, für diese Aktion am Samstagmorgen! Danke, für so viel Nachbarschaft !

Alle Autos der Anwohner, die auf einem Ihrer Parkplätze über Nacht gestanden haben, werden durch Sie rigoros abgeschleppt. Vorab: Ihr gutes Recht, da es ja Ihr Privatparkplatz ist.

Nur so viel dazu: Seit Sie den Park eröffnet haben, ist hier am Wochenende und insbesondere bei Veranstaltungen für uns Anwohner die Hölle los. Bevor Ihre Gäste nämlich Ihre offiziellen Parkplätze aufsuchen, die für die Menge an Leuten überhaupt nicht ausreichen, wird erst einmal direkt vor dem Tor und den Wohnhäusern geparkt, weil das ja näher am Eingang ist und man dann die Kurve nicht mehr laufen muss!

Die Leute stehen kreuz und quer, halb in der Kreuzung und wir Anwohner wissen nicht mehr, wo wir unsere Fahrzeuge abstellen sollen.
Achja, Garagen gäbe es noch, aber auch die sind an jedem Wochenende von Ihren Gästen blockiert, weil weit und breit alles zugeparkt ist. Das Ganze ging bereits so weit, dass die Stadt einen Poller für unseren 80 Jahre alten Nachbarn aufstellen musste, weil er regelmäßig nicht mehr mit seinem Auto aus seiner Garage fahren konnte.

Höhepunkt dessen war ein Reisebus, der es durch seine Länge geschafft hat, beide Garagen unseres Hauses zu blockieren, weil er auf dem Bürgersteig parkte und dort stundenlang alles blockierte, während die Gäste des Busses in Ihrem Park waren. Was sollte der gute Mann auch tun, der Parkplatz, der als Busparkplatz ausgewiesen ist, ist aufgrund der engen Einfahrt für Fernbusse überhaupt nicht befahrbar und war ebenfalls bereits schon voll! Man erklärte mir, dass man auf Anfrage bei Ihnen, wo man mit Reisebussen parken könne, explizit den Hinweis erhalten habe, vor diesem Haus zu parken, „weil da ein ganzer Bus hinpasst, wenn da nicht schon ein Auto steht“.

Auch 30-Tonner hatten wir hier schon stehen, die Skulpturen anliefern mussten und denen man nicht gesagt hatte, wohin sie damit müssen. Netterweise habe ich den etwas verzweifelten Fahrer, der mich ansprach, von meinem Handy Ihren blöden Schuppen anrufen lassen, damit er klären kann, wohin er jetzt mit seinem LKW fahren muss.

Netterweise haben wir im Haus nie jemanden angezeigt oder angeschwärzt. Oder haben uns beschwert, wenn Sie mal wieder bis mitten in die Nacht Ihre Klangschalenmeditationen bei 130 Dezibel abgehalten haben.

Bisher haben wir das alles immer stillschweigend hingenommen, weil man als Anwohner immer die Möglichkeit hatte, bei einer angespannten Parksituation auf den Parkplatz des Skulpturenparks auszuweichen. Es war ein Geben und ein Nehmen. Nachts hat niemand der Anwohner einem Ihrer Gäste einen Parkplatz weggenommen.

Ab jetzt werden wir alle Wagen und Busse Ihrer Gäste – oder verirrte LKW’s , die unsere Garagen zuparken, im absoluten Halteverbot oder halb in der Kreuzung stehen, ohne Ausnahme anzeigen und ebenfalls abschleppen lassen.*
Wir werden bei der Stadt anstreben, dass auch der Bereich hier vorne in der Straße als Anliegerparkplätze ausgewiesen wird. Da werden sich Ihre Gäste sicher tierisch freuen.

Also, auf gute Nachbarschaft 😉

Eine genervte Anwohnerin ( Name d. Redaktion bekannt)

 

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Kommentare

  1. Beatrice Dengler sagt:

    Verständliche Reaktion!

    Es ist enttäuschend wie Skulpturenpark und auch die Stadt hier vorgehen.

  2. Die Probleme in Ehren. Dass sie nerven, versteht jeder. Warum man aber aus dem Hinterhalt ’schießen‘ muss und zu feige ist, seinen Namen zu nennen, wenn man jemand angreift, dessen Namen wiederum bekannt ist, verstehe ich nicht. Gleichberechtigung für alle… So ein Brief kann meines Erachtens nur mit Namen abgedruckt werden. Oder gar nicht.

    1. S. Moe sagt:

      Auf Facebook ist für jeden ersichtlich, wer diesen offenen Brief geschrieben hat. 😉 Ebenso hat die Geschäftführung diesen Brief – unter Klarnamen – ebenfalls per Mail erhalten. Viele Grüße

  3. Ruth Eising sagt:

    Liebe Nachbarn des Skulpturenparks Waldfrieden,

    zunächst möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie uns durch Ihre Posts und die entsprechenden Kommentare auf das Ausmaß der Belästigungen durch Parkplätze suchende Besucher des Skulpturenparks aufmerksam gemacht haben. Wir bedauern sehr, dass wir über konkrete Einzelfälle, die von Ihnen und anderen Nachbarn geschildert werden, nicht informiert waren.
    Auch auf unserer Seite hatte sich über die Nutzung unserer Parkplätze durch Fremdparker eine gewisse Verärgerung eingestellt. Wir haben nun zum ersten Mal durch eine Abschleppaktion reagiert.
    Dank Ihres Posts sind wir nun über die Hintergründe des Geschehens besser informiert.

    Für uns bedeutet dies:
    1. Die durch uns veranlassten Abschleppaktionen werden mit sofortiger Wirkung eingestellt.
    2. Wir werden die Nachbarschaft zu einem Gespräch im Skulpturenpark einladen, um hinsichtlich der Parkplatzprobleme gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen zu suchen.
    3. Unsere Mitarbeiter werden in Zukunft ausdrücklich dazu angehalten, Besucher des Parks auf die Notwendigkeit besonderer Rücksichtnahme bei der Parkplatzsuche hinzuweisen.

    Ihr Team vom Skulpturenpark Waldfrieden

  4. Meinhard Mack sagt:

    …oder unten ein paar Fiaker anstellen die die Gäste dann per Kutsche nach oben transportieren…standesgemäß 🙂

  5. Barmer sagt:

    Vielleicht sollte auch beim Skulpturenpark die Fixierung auf das Auto als Anreisemittel hinterfragt werden. Der Bahnhof Unterbarmen ist fußläufig entfernt und außerdem hält die Buslinie 628 im Verlauf der Straße Hesselnberg dreimal. Sogar mit der Schwebebahn lässt sich anreisen, ab Völklinger Straße läuft man 15 bis 20 Minuten. Dass ein Wohngebiet kein öffentlicher Parkplatz, schon gar nicht für Reisebusse, ist, sollte klar sein.
    Also,Aufruf an alle Werbetreibenden für den Skulpturenpark: Weist auf die verschiedenen Möglichkeiten der Anreise per ÖPNV besser hin und akzeptiert, dass Autofahrer nur so viele kommen können, wie auch Parkplätze vorhanden sind.

  6. Aso-Foot sagt:

    Richtig, genauso zurück schießen wie man beschossen wird!

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