Auf dem Weg zum Glück und über das Alter

Gleich zwei Bücher der Woche: Judith Kuckart ist am 31. März im Wuppertaler Literatursalon des Café Ada zu Gast, wo sie sich den Fragen von Torsten Krug und Katrina Schulz stellt.

Die 1959 im benachbarten Schwelm geborene Schriftstellerin lebt in Berlin und Zürich.

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Ihrem ersten Roman „Wahl der Waffen“ 1990 folgten in schneller Folge weitere Werke, darunter „Lenas Liebe“ 2002 und – jüngste Veröffentlichung – „Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück“ 2015 (beide bei DuMont), die im Ada eine Rolle spielen könnten. Kuckart wurde mit dem Preis Villa Massimo (1997), dem Deutschen Kritikerpreis (2004), dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (2012) und weiteren Ehrungen ausgezeichnet.

„Die Zeit“ fasste „Lenas Liebe“ so zusammen: „Eine Fahrgemeinschaft aus einem alten Beamten, einem Priester und einer Schauspielerin Ende 30 fährt von Auschwitz nach Berlin – das ist der Rahmen des Romans.“ Ein „farbenkräftiges Buch“, meinte auch die Rezensentin der „Neuen Züricher Zeitung“, und hob besonders hervor, „wie das Thema Auschwitz in den Roman eingeflochten wird“.

 

 

Auch der „Belgien“-Roman ist von der Kritik sehr positiv aufgenommen worden. „Wie Kino“, schrieb die „Süddeutsche“, und die bereits weiter oben zitierte NZZ nannte ihn „eigentlich einen Erzählband“. Der Verlag schreibt: „Silvester verbringt der achtzehnjährige Leonhard allein im Haus seiner Eltern. Am Neujahrsmorgen kommt das Leben dann einfach zu ihm: Eine fremde Frau schläft auf dem Boden in der Diele. In der nächsten Nacht schläft Leonhard mit ihr im Gästezimmer.“

 

 

Aber auch auch Senioren sind auf der Suche nach Glück: Emilie und Maria, „beide über siebzig, sind unternehmungslustig, wenn auch den Ereignissen auf ihrer Reise in ein tschechisches Kurhotel nicht mehr ganz gewachsen. War es wirklich ein Klavierlehrer, der sie dorthin fuhr, und hat er tatsächlich betrunken die Nacht im Bett zwischen den alten Damen verbracht?“

Überhaupt das Alter. Als eine Kellnerin dem Polizisten Sven versehentlich einen Seniorenteller hinstellt, den dieser zurückweist, erklärt sie mokant: „Tschuldigung. Ob Sie es glauben oder nicht, sagt sie, als sie ihm den Teller wieder wegnahm. Man wird schneller alt, als die Polizei erlaubt“ (Seite 59).

In einem Reigen aus elf Episoden erleben Judith Kuckarts Figuren die komischsten Sachen, manchmal auch sehr traurige. Man darf auf die Autorin gespannt sein.

MATTHIAS DOHMEN

 

 

Judith Kuckart, Lenas Liebe. Roman, Köln: DuMont 2002, ISBN 3-8321-5918-5, 303 S., Euro 22,90, www.dumont-buchverlag.de.

Judith Kuckart, Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück. Roman, Köln: DuMont 2015, ISBN 978-3-8321-9807-7, 219 S., Euro 19,99.

 

 

 

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