„Das Muster bei großen Stadtentwicklungsprojekten in Wuppertal ist immer gleich: erst lässt man die Öffentlichkeit und die Politik lange Zeit im Unklaren über die konkrete Ausgestaltung, anstatt sie von Anfang an mit einzubinden und erzeugt somit Verunsicherung bei allen Beteiligten und den Betroffenen. Am Ende scheitert das Ganze genau an dieser Intransparenz und der daraus resultierenden mangelnden Akzeptanz für das Vorhaben. Sowohl bei der Erweiterung der City Arkaden als auch beim Carnaper Platz konnte man diesen Verlauf beobachten und auch beim FOC scheint die Stadtspitze um OB Jung in keiner Weise aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben.

Wir haben Mitte Februar in einer Anfrage an den Oberbürgermeister nach dem Stand der Planungen zum FOC gefragt. In der Antwort wurde darauf hingewiesen, dass noch keine Details bekannt seien, man Politik und Öffentlichkeit aber zeitnah informieren wolle. Nun erfahren wir so wichtige Dinge wie den Namen des möglichen Betreibers und weitere Rahmendaten wieder einmal aus der Zeitung.

Die bündnisgrüne Ratsfraktion hat sich noch keine abschließende Meinung zum FOC gebildet. Beim geplanten FOC sind noch wichtige Fragen wie zum Beispiel die verkehrlichen Auswirkungen und die Verträglichkeit des Angebots mit dem Elberfelder Einzelhandel zu klären. Für die Ladenbesitzer in der City ist das Outlet-Vorhaben der dritte Unsicherheitsfaktor in kurzer Zeit nach der geplatzten Erweiterung der City Arkaden und der B7-Sperrung. Da sollte etwas mehr Sorgfalt und eine deutlich transparentere Kommunikationsstrategie eigentlich selbstverständlich sein. Wenn es aber eine verlässliche Konstante in der Amtszeit des Oberbürgermeisters gibt, dann dass er es immer wieder schafft, mit seinem Verhalten jedes wichtige Projekt in dieser Stadt vor die Wand zu fahren. Diese Stadtspitze ist der größte Standortnachteil für Wuppertal.“