Wird Jörg Heynkes OB-Kandidat?

Die unabhängige Bewegung „Wuppertal 3.0“ will einen eigenen OB-Kandidaten stellen. Initiator Jörg Heynkes dementiert eigene Ambitionen nicht, hält aber Sachfragen für vordringlicher als Personalien.

Im September sind die Wuppertaler aufgerufen, entweder den bisherigen Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) im Amt zu bestätigen oder einen neuen Rathauschef zu wählen. Für die SPD, die im Stadtrat gemeinsam mit den Christdemokraten eine „Große Kooperation“ bildet, wird Andreas Mucke antreten. Die Linken schicken aller Voraussicht nach die ehemalige Landtags-Vizepräsidentin Gunhild Böth ins Rennen.

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Bündnis 90 / Grüne und FDP bemühen sich um einen gemeinsamen Kandidaten. Der könnte durchaus aus der Initiative „Wuppertal 3.0“ kommen. Dabei handelt es sich um ein Bündnis aus engagierten Bürgern, Initiativen wie Utopiastadt und Wuppertalbewegung sowie Liberalen und Grünen. Motor des Projekts ist der Arrenberger Unternehmer Jörg Heynkes. Der IHK-Vizepräsident und Betreiber der Event-Location „VillaMedia“ ist ein kritischer Geist, der aus seiner Skepsis gegenüber der aktuellen Rathauspolitik seit Jahren keinen Hehl macht und das städtische Führungspersonal hin und wieder auch robust angeht.

Wuppertal 3.0 will einen OB-Kandidaten aufstellen.Wuppertal 3.0 will einen OB-Kandidaten aufstellen.

Würde Heynkes selbst als OB-Kandidat antreten? Zumindest hat er eigene Ambitionen gegenüber njuuz nicht ausdrücklich dementiert. Auf Anfrage ließ er uns wissen: „Wir haben in der Initiative Wuppertal 3.0 vereinbart, dass wir nun einen spannenden inhaltlichen Prozess und Dialog führen wollen. Am Ende dieses Prozesses steht die Entscheidung an, wer der oder die beste Kandidatin als unabhängiger Oberbürgermeister sein kann. Deshalb werden wir erst dann über Namen sprechen. Bis dahin bleibt es der Phantasie Vieler überlassen, welche Bürger unserer Stadt hierfür in Frage kämen.“

Marcel Hafke (FDP): „Einmaliges Projekt“

Marcel Hafke, Landtagsabgeordneter und Wuppertaler FDP-Chef, hob gegenüber njuuz die „Einmaligkeit dieses Projektes“ hervor. Seines Wissens habe es noch in keiner NRW-Stadt einen OB-Kandidaten gegeben, der von Parteien, Bürgern und Initiativen gemeinsam auf den Schild gehoben wurde. Am Ende werde man eine Persönlichkeit ins Rennen schicken, die nicht aus dem etablierten Politikbetrieb stammt. Hafke setzt großes Vertrauen in Wuppertal 3.0 und schloss aus, dass die FDP aus dem Prozess aussteigen und alleine oder nur mit den Grünen einen OB-Kandidaten küren werde. Er wollte sich nicht auf Jörg Heynkes festlegen, ließ jedoch durchblicken, dass er diesen zum engeren Kreis der in Frage kommenden Persönlichkeiten zählt.

Jörg Heynkes, hier mit einem Elektromobil, ist die treibende Kraft von Wuppertal 3.0.Jörg Heynkes, hier mit dem Elektromobil der VillaMedia, ist die treibende Kraft von Wuppertal 3.0. © Jörg Heynkes / VillaMedia

Guido Mengelberg (Grüne): „Finde Heynkes gut“

Heynkes hat sich unter anderem als wortgewaltiger Förderer emissionsfreier Fahrzeuge einen Namen gemacht. Vor zweieinhalb Jahren sorgte er mit dem Stadtmarketingverein wuppertalaktiv! dafür, dass sich viele gestandene Unternehmer abgasfreie Vehikel zulegten und Wuppertal zumindest vorübergehend zur Hauptstadt der Elektromobilität wurde. Das dürfte den Unternehmer auch für umweltbewusste Wähler attraktiv machen. Guido Mengelberg, Vorstandssprecher der Wuppertaler Grünen, will dem Votum seiner Partei nicht vorgreifen, kann sich einen OB-Kandidaten Heynkes aber offenbar vorstellen: „Ich persönlich finde den gut“.

Bernhard Sander, Stadtverordneter der Linken, hält Heynkes zwar dessen kritische Haltung gegenüber der aktuellen Lokalpolitik zugute, wirft ihm aber gleichzeitig vor, sich als IHK-Vizepräsident in wichtigen Fragen „dem Mainstream unterworfen“ zu haben.

Erste Veranstaltung am 11. Februar

Wuppertal 3.0 wird zum ersten Mal am kommenden Mittwoch bei einem „Bürgerdialog ‚Hauptstadt Wuppertal'“ öffentlich in Erscheinung treten. Im Einladungstext heißt es: „Naherholung, Sicherheit, Toleranz: Wuppertal hat viele einzigartige Stärken. Wie rücken wir diese Besonderheiten in das öffentliche Bewusstsein? Wie fördern wir das lokale Potential? Wie machen wir Wuppertal zu Deutschlands Hauptstadt in erreichbaren Themen?“ Weitere Veranstaltungen folgen bis Mai. Die Termine wurden auf der Facebook-Seite von Wuppertal 3.0 veröffentlicht.

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