Ukraine-Konflikt dämpft Konjunkturerwartungen im Städtedreieck

„Das konjunkturelle Klima verdient zwar noch die Note befriedigend bis gut, ist aber merklich rauer geworden", erklärte Thomas Meyer, Präsident der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, am Dienstag im Rahmen der Vorstellung der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage.

„Eine abgeschwächte Nachfrage zur Jahresmitte sowie die politische Krise in Osteuropa haben die konjunkturelle Dynamik spürbar gebremst.“, führte Meyer weiter aus. Seine Einschätzung basiert auf der Befragung von 322 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten.

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Der Geschäftslageindex sei im Jahresverlauf von 47 auf jetzt 19 Punkte zurückgegangen. Er befinde sich damit auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Trotz dieser schlechteren Entwicklung werde die Konjunktur – absolut betrachtet – überwiegend noch positiv bewertet. Im Städtevergleich liege jetzt Wuppertal mit einem Indexwert von plus 28 deutlich vor Solingen (plus 14) und Remscheid (plus 7).

IHK-Präsident Thomas Meyer (r.) und Hauptgeschäftsführer Michael Wenge  präsentieren die aktuellen Konjunktur-UmfrageergebnisseIHK-Präsident Thomas Meyer (r.) und Hauptgeschäftsführer Michael Wenge präsentieren die aktuellen Konjunktur-Umfrageergebnisse © IHK W-SG-RS

Die Umsätze der bergischen Unternehmen seien zumeist gestiegen, die Erträge konnten im Durchschnitt zumindest gehalten werden konnten. Dies gelte allerdings nicht für alle drei Städte: „Die Erträge in Solingen sind deutlich zurückgegangen“, so Meyer. Insgesamt schätzen die Betriebe ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung dennoch weiter vorsichtig optimistisch ein.

Uneinheitliches Bild

Beim Vergleich der einzelnen Wirtschaftszweige zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Der regionalen Industrie geht es insgesamt noch gut. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsumsätze konnten überwiegend noch gesteigert werden. Auch die Erwartungen sind positiv. Die Lage im Einzelhandel hat sich dagegen stark verschlechtert. Auffallend ist, dass dies nur für Wuppertal und Solingen gilt, nicht jedoch für Remscheid. Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima nach dem starken Anstieg im Frühjahr etwas abgekühlt. Die Aussichten sind ebenfalls negativ. Auch die Reisebüros und das Gastgewerbe beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage insgesamt deutlich zurückhaltender als im Frühjahr. Bei den unternehmensnahen Dienstleistern ist der Boom vorbei, die Situation ist aber immer noch erfreulich: Alle Dienstleistungssparten schauen optimistisch in die Zukunft.

Die überwiegende Mehrheit der Banken und Sparkassen bezeichnet ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend, was deutlich schlechter ist als im Frühjahr. Positives gibt es dagegen vom bergischen Verkehrsgewerbe zu vermelden: Die Lage hat sich insgesamt deutlich verbessert. „Allerdings gilt das nicht für alle Sparten: Speditionen und Busunternehmen berichten überwiegend von gestiegenen Umsätzen und Erträgen, während insbesondere reine Gütertransportunternehmen Verluste hinnehmen mussten“, so Meyer abschließend.

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Quelle: IHK W-SG-RS

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