Präsides beim Synagogengottesdienst

Zeichen der Solidarität: Annette Kurschus und Manfred Rekowski besuchten Synagoge in Wuppertal.

v.l.: Leonid Goldberg, Ilka Federschmidt, Annette Kurschus, Manfred Rekowski, Dr. David Vinitz

Ein Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Gemeinden haben die leitenden Geistlichen der beiden großen evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen gesetzt: Am Freitag besuchten der rheinische Präses Manfred Rekowski und die westfälische Präses Annette Kurschus den Gottesdienst in der Wuppertaler Synagoge. Die Bergische Synagoge war am 29. Juli Ziel eines Brandanschlags gewesen. Die Wuppertaler Superintendentin begeleitete die Präsides bei ihrem Besuch in der Synagoge.

Präses Rekowski, Evangelische Kirche im Rheinland, erklärte: „Jüdinnen und Juden in unserem Land sollen wissen: Sie stehen solchen dumpfen Anfeindungen nicht alleine gegenüber. Gemeinsam mit allen Menschen guten Willens verurteilen wir jede Gewalt. Notwendig angesichts der hochkomplizierten Lage in Israel und Palästina sind vielmehr echte Gespräche. Nur in Offenheit und im Geist der Liebe können und sollen wir politisch diskutieren.“

Präses Kurschus, Evangelische Kirche von Westfalen, betonte: „Wer ein jüdisches Gotteshaus angreift, greift uns alle an. Der Hass gegen das Volk Israel richtet sich gegen das Fundament, auf dem wir auch als Christen stehen.“

Auch in Westfalen kam es zu einem antisemitischen Übergriff: Am 15. Mai wurde die Synagoge in Gelsenkirchen mit einem Hakenkreuz beschmiert und ein Fenster eingeworfen. Der Evangelische Kirchenkreis spendete Geld für die Reparatur des Schadens.

Vor dem Besuch des Synagogengottesdienstes hatte der rheinische Präses seine westfälische Amtskollegin durch die neue Dauerausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung in der benachbarten Gemarker Kirche geführt. Für diese Ausstellung hat die westfälische Kirche das Original der Erklärung von 1934, das sonst in ihrem Archiv liegt, zeitweise ausgeliehen. Das Grundstück, auf dem die Bergische Synagoge 2001/2002 errichtet wurde, gehörte früher zur Gemarker Kirche und wurde der Jüdischen Gemeinde in Wuppertal von der Evangelischen Kirche im Rheinland geschenkt, um dort eine Synagoge für die stark gewachsene Gemeinde zu errichten.

text: werner jacken/ekir-pressestelle/ör
foto: ekir.de

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