Vorsicht beim Griff in die Sockenkiste

Es gibt Fehler und Missgeschicke, die Daniela Simmonds, Ausbildungsleiterin bei der Sparkasse, auch nach vier Jahren in ihrem Job immer noch zum Lachen bringen. Weiße Tennissocken zu schwarzer Stoffhose und schwarzen Lederschuhen gehören zum Beispiel dazu.

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„Ich würde mich freuen, meine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Wuppertal machen zu können und wäre auch breit, dafür nach Hamburg zu ziehen. Da ich die Schule voraussichtlich zum Ende des…“ Moment mal. Da stimmt etwas nicht. Stadtsparkasse Wuppertal – und ein Wohnungswechsel nach Hamburg? „Da hat jemand offensichtlich ganz viele Bewerbungen in Serie geschrieben und schlicht vergessen, den Namen der Stadt auszutauschen“, sagt Daniela Simmonds und lacht. Solche peinlichen Fehler findet die Ausbildungsleiterin in den Anschreiben der Bewerber immer wieder. „Das glaubt man gar nicht, was ich alles schon gesehen und gelesen habe“, sagt sie.

„Gerade mache ich meinen Zivieldienst“
Und obwohl das so ist, wundert sie sich immer wieder über die Sorglosigkeit, mit der so mancher Text in den Briefkasten geworfen wird. „Letztens hat uns jemand geschrieben, er wäre gerade dabei seinen ,Zivieldienst‘ zu machen“, sagt sie und muss wieder lachen. Dann wird sie für einen Moment ernst. „Solche Fehler gehen natürlich gar nicht.“ Denn so viel Spaß sie manchmal auch daran hat, solche seltsamen Bewerbungen zu lesen – für die Bewerber ist es vor allem ärgerlich. Denn Rechtschreib- oder Grammatikfehler senken die Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich.

„Natürlich macht jeder mal Fehler – aber es geht auch darum, mit einem gewissen Ernst und damit auch mit einer gewissen Sorgfalt an die Sache heranzugehen“, sagt Daniela Simmonds. Sie rät jedem dazu, noch einmal das Rechtschreibprogramm über den Text laufen und einen Freund oder Verwandten über den Text schauen zu lassen, bevor er abgeschickt wird. „Das ist wirklich das Mindeste, was man tun sollte.“

Bei vergessenen Zeugnissen greift sie zum Telefon

An Kaffeeflecken auf und Eselsohren an den Anschreiben hat sie sich längst gewöhnt. Kein Wunder – denn in den vier Jahren, in denen sie nun als Ausbildungsleiterin tätig ist, hat sie schon weit mehr als 1000 Bewerbungen in der Hand gehabt und durchgeschaut. „Lustig sieht es auch aus, wenn jemand sein Bewerbungsfoto einfach aus einem Urlaubs- oder Partyfoto herausschneidet. Oder es schon so oft wiederverwendet hat, dass es ganz zerknittert ist.“

Dabei ist sie eigentlich recht nachsichtig mit den Bewerbern. „Wenn jemand sein Anschreiben oder das Zeugnis vergisst, aber einen vielversprechenden Eindruck macht, dann kommt es auch schon mal vor, dass ich ihn anrufe und bitte, mir die fehlenden Unterlagen zu schicken“, sagt sie. „Das ist aber keine Selbstverständlichkeit und wird von den meisten anderen Banken nicht gemacht.“

Die Lösung liegt im Internet

Allen notorisch Vergesslichen und allen Kaffeeflecken-Produzierern rät sie daher, ihre Bewerbung für eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Wuppertal einfach online abzugeben. „Im Internet muss Schritt für Schritt eine Eingabemaske ausgefüllt werden: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Foto hochladen – da kann man einfach nichts vergessen, das ist wirklich praktisch.“ Und auch falsche Anreden und der versehentlich im Anschreiben nicht geänderte Name einer anderen Sparkasse gehören so endgültig der Vergangenheit an.

Darf man denn ein bisschen kreativ werden, wenn man sich entscheidet, seine Bewerbung doch lieber in den Briefkasten zu werfen? „Es gibt Leute, die haben wirklich schöne Ideen“, sagt Daniela Simmonds. So gibt es Bewerber, die die Silhouette des Sparkassenturms als Schatten in den Hintergrund ihres Anschreibens legen, einen roten Balken an der Seite einarbeiten oder den Sparkassenturm als kleines Symbol am unteren Rand des Textes platzieren. Schick sieht das schon aus. „Aber man sollte es auch nicht übertreiben – schließlich sind wir eine Sparkasse und keine Werbeagentur“, sagt Daniela Simmonds mit einem Grinsen.

Am Ende wird gemeinsam gelacht

Doch die Bewerbung ist nur der eine Teil auf dem Weg zum Ausbildungsplatz. Der andere ist die persönliche Vorstellung. Doch ganz so peinlich wie bei manchem Anschreiben geht es da nicht zu. „Ehrlich gesagt kommen 90 Prozent aller Bewerber wirklich sehr gut gekleidet zum Vorstellungsgespräch – viele der Männer sogar im Anzug, obwohl das wirklich keine Pflicht ist“, sagt Daniela Simmonds. Aber Überraschungen erlebt sie trotzdem immer wieder. „Der Klassiker sind die weißen Tennissocken zu schwarzer Stoffhose und schwarzen Lederschuhen. Da kann auch ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.“

Was bei den Männern die weißen Tennissocken sind, sind bei den Frauen zu kurze Röcke und zu tiefe Ausschnitte. „Damit bekommt man den Job auch nicht eher“, sagt Daniela Simmonds trocken. Den Bewerbern gegenüber wird sie in solchen Fällen recht deutlich. „Ich sage ihnen dann einfach, dass sie dieses Outfit bitte nicht noch einmal anziehen, und dann ist das geklärt“, sagt sie. Genauso ist das bei Piercings durch Zunge, Lippe und Co. „Geht gar nicht“, lautet ihr Urteil. Doch, und das ist ihr wichtig, am Ende ist meist alles halb so wild. „Es gibt bei uns wirklich ganz wenige No-Gos. Die meisten Fehler kann man durch etwas anderes wieder rausreißen – und irgendwann später lachen wir einfach zusammen darüber.“

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Quelle: Stadtsparkasse Wuppertal
Foto: 4Max – Fotolia.com

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