„Fühlt sich an, als wär’s ein richtiger Film“

Kann ein Teaser von nur 8 Minuten für einen Wuppertal-Krimi und die Filmlocation Wuppertal werben? Überwiegender Eindruck der rund 100 Premierengäste: Und wie! Mit "King Ping - Der Wuppertal Krimi" ist den Machern ein beachtlicher Wurf geglückt.

„Lassen Sie sich begeistern“, forderte am Mittwochabend Stadtmarketing-Chef Matthias Haschke das Publikum in seiner Begrüßungsansprache auf. Das Wuppertal Marketing hatte gemeinsam mit der Sparkasse und den Eheleuten Karolina und Martin Becker das Projekt von REX-Film unterstützt.

Mit dem Appetithappen sollen Investoren für einen knapp zweistündigen Kinofilm gefunden werden, in dem, wie es Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer treffend ausdrückte, „Wuppertal die Hauptrolle spielt“.

„King Ping ist ein schräger Krimi“ (Ann-Kathrin Kramer)

Die Erwartungen des Publikums waren anfangs durchaus gemischt, denn die Handlung von „King Ping“ ist äußerst skurril:

Clemens „KING PING“ Frowein (46) ist ein Querkopf. Widersprüchlich, sarkastisch und immer gerade raus. Was aber nicht immer gut ankommt. Und ihn seinen Posten als Hauptkommissar kostet. Aber gar nicht so schlimm, denn nun hat er seine wahre Berufung gefunden: Pinguinpfleger im Wuppertaler Zoo. Als er auf der Tanztheaterpremiere seiner Freundin CÉCILE (31) einen alten Kollegen wiedertrifft, ist der am nächsten Morgen tot. Mit gebrochenem Genick am Ende der Treppe, an der sie sich wenige Stunden vorher verabschiedet haben. Ein Unfall, klar. Doch dann wird ein zweiter und dritter Treppentoter gefunden. King kann’s nicht lassen und beginnt zu ermitteln. Klar ist nun was ganz Anderes: dass es einen Mörder gibt. Und der denkt gar nicht daran, seine Serie zu beenden.

Quelle: REX-Film

Ein Pinguinpfleger auf Mörderjagd – ähnliche Plots kennen reifere Jahrgänge vielleicht noch aus der österreichischen Anarcho-Krimiserie „Kottan ermittelt“ aus den 70er und 80er Jahren. Und spätestens als Schauspielerin Mechthild Großmann mit ihrer unnachahmlichen Reibeisenstimme den Titelsong sang, wehte tatsächlich ein Hauch von „Kottan“ durch den Barmer Bahnhof, in dem die Teaser-Premiere über die Bühne ging. Doch Drehbuchautor Dirk Michael Häger und Regisseur Thomas Bohn brachten das Kunststück fertig, den „schrägen Krimi“ nie in Richtung Klamauk abdriften zu lassen.

Mechthild Großmann, Sierk RadzeiMechthild Großmann, Sierk Radzei

Große Namen werben für den Film und die Location Wuppertal

Mechthild Großmann war nicht das einzige bekannte Gesicht in der Riege glänzend aufgelegter Schauspieler, denen man in „King Ping“ die Spielfreude in jeder Szene ansehen kann. Dem Publikum verriet sie: „Die Dreharbeiten fühlten sich schon an, als wäre es ein richtiger Film.“

Und wenn große Namen dabei helfen können, Wuppertal in den Fokus von Filmschaffenden und Geldgebern zu rücken, dann haben die Macher von „King Ping“ alles richtig gemacht. Regisseur Thomas Bohn, 1959 in Wuppertal geboren, zeichnet für mehr als ein Dutzend Tatort-Folgen verantwortlich. Mechthild Großmann ist vielen Fernsehzuschauern als kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm aus den Münster-Tatorten bekannt. Sie ist seit den 70er Jahren dem Wuppertaler Tanztheater Pina Bausch eng verbunden. Die Wuppertalerin Ann-Kathrin Kramer gehört ebenfalls zur ersten Garde deutscher Schauspieler; von 2002 bis 2006 ermittelte sie in 11 Folgen der ZDF-Krimiserie „Das Duo“ als Kommissarin Lizzy Krüger und ist immer wieder in großen TV-Produktionen zu sehen.

Serienerpobte Hauptdarsteller

Auch die titelgebende Rolle des „King“ ist mit Sierk Radzei prominent besetzt. Er spielte in mehreren Spielfilmen und Serien wie „Stolberg“, „Soko Köln“ und „Pastewka“. Und Michael Schenks Filmografie liest sich wie eine Auflistung fast aller aktuellen TV-Serien: „Soko Köln“, „Polizeiruf 110“, „Tatort“, „KDD“, „Ein starkes Team“, „Bella Block“ – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Ähnlich film- und fernseherfahren ist auch Jana Voosen, die in Produktionen wie „Küstenwache“, „Tatort“, „Notruf Hafenkante“, „Großstadtrevier“ und „Doppelter Einsatz“ zu sehen war.

Produziert wurde „King Ping“ von der in Sprockhövel ansässigen REX-Film von Dirk Michael Häger und Christoph Schmidt. Die beiden Macher warben im Anschluss an die Premiere mit handfesten Argumenten für den Wuppertal-Krimi. 30 bis 50% des Budgets eines solchen Filmes würden am Drehort ausgegeben.

Noch wichtiger sei die PR-Wirkung, die Häger in Anspielung auf die Stadt Münster, wo mit einem WDR-Tatort und der ZDF-Reihe „Wilsberg“ gleich zwei Serien angesiedelt sind, den „Münster-Effekt“ nannte. Dass in „King Ping“ eine Unmenge Wuppertaler Sehenswürdigkeiten wie Schwebebahn, Zoo und Unterbarmer Friedhof zu sehen sind, versteht sich daher von selbst.

Der Zeitplan für die Finanzierung ist sportlich

Bis zum 13. April ist nun Zeit, das Startkapital von rund 100.000 Euro aufzubringen. Da bei den als Geldgebern in Frage kommenden Firmen die Budgetplanung für das laufende Jahr bereits abgeschlossen sein dürfte, ist diese Zielsetzung durchaus sportlich. Ein Teil des Etats soll aber ohnehin von Kleinsponsoren und filmbegeisterten Wuppertalern kommen („Crowdfunding“).

Das Gesamtbudget schätzen Häger und Schmidt auf 1,2 Millionen Euro. Zwei Drittel davon sollen an der Kinokasse wieder eingespielt werden. Voraussetzung dafür: 650.000 zahlende Zuschauer. Auch diese Marke zeugt vom Selbstbewusstsein der Produzenten. Dass die beiden diesen Film unbedingt realisieren wollen, machte Dirk Michael Häger in seinem Schlusswort an die potentiellen Geldgeber deutlich: „Wir brennen für diesen Film und wir tun alles, damit wir Sie mit auf diese Reise nehmen können.“

Ausgesprochen professionell ist nicht nur der Teaser selbst, sondern auch die begleitende Pressearbeit (sub-text Susanne Birkner) sowie Titeldesign und Artwork  (Hans Werner Budt). Das alles lässt hoffen, das den ersten 8 Minuten „King Ping“ tatsächlich noch rund 100 weitere folgen können.

>> Auf der Homepage www.kingpingderfilm.de finden Sie weitere Informationen sowie einen dreiminütigen Auszug aus dem Teaser.


Teaser Cast

Clemens „King“ Frowein SIERK RADZEI
Doba ANN-KATHRIN KRAMER
Dr. Nicole Werner JANA VOOSEN
Biggi MECHTHILD GROSSMANN
Rainer Ellbroich MICHAEL SCHENK
Dudajew DIRK MICHAEL HÄGER
David KAI MALINA
Harry STEFAN OTTO
Rolle THOMAS LÜCKE
Werner Ahaus BURKHARD EICK
Unbekannter UDO HESSELMANN
Knut KNUT HEIMANN
Sven SVEN BLIEVERNICHT

Band

Brenda BRENDA BOYKIN
Jan JAN KAZDA
Christof CHRISTOF SÖHNGEN
Alfonso ALFONSO GRAVINA
Ludwig LUDWIG GÖTZ
Christian CHRISTIAN MOHRHENN

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Fotos: REX-Film

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